Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
Jetzt ist ein guter Moment!“ , rief Lagon.
„Alles klar!“ , antwortete Silp , „Augen zu!“
Bevor Lagon dieser Aufforderung nachgehen konnte, sah er noch , wie Silp eine Lichtkugel in seinen Händen erscheinen ließ. Doch er konnte seine Augen noch abschirmen , bevor der Zauber seine ganze Wirkung zeigte. Nun hörte er nur noch, was sich um ihn herum abspielte. Er hörte die Wachen fluchen , Husdan schreien und schließlich das unverkennbare Geräusch, wenn hunderte Personen zusammensacken .
„Ihr könnt jetzt die Augen wieder aufmachen, wenn ihr wollt“, durchbrach Silp die nun folgende Stille.
Vorsichtig öffne te Lagon die Augen und sah das E rfreulichste, was er in dieser Situation hätte sehen können: Husdan, seine Wächter und alle im Palast, die sich nicht vor Silps Zauber schützen konnten, waren von ihm erfasst worden und in eine tiefe Ohnmacht gefallen.
„Einfach einen Blend- und einen Betäubungszauber kombinieren. Etwas kompliziert und umständlich vielleicht, aber die Wirkung sucht Ihresgleichen!“
„Alter Angeber!“ , tadelte Bundun .
Laffeila aber lächelte: „Das hast du großartig gemacht, Silp. Ich habe dir doch gesagt, dass du Potential hast.“
„Ist ja alles schön und gut“, meint e Quallot , „aber sollten wir uns nicht allmählich auf die Suche nach Prinzessin Liendra machen?“ „Natürlich“, stimmte Lagon zu , „leider war dieses kleine Verhör mit unserem Fürsten hier nicht zu vermeiden. So haben wir wenigstens ein paar interessante Dinge erfahren.“
„Hast du das alles etwa so geplant?“ , fragte Silp.
„Natürlich nicht“, antwortete Lagon, „ich habe einfach nur improvisiert.“
„Du bist ja schon genauso verrückt, wie Sabbal“, fand Bundun , „ich glaube wir müssen euch…“
„Hört endlich auf zu quatschen“, rief der Giftzwerg, der noch immer, genau wie Pukuhl, am Seil hing . „H olt uns hier runter!“
Nachdem sie Pukuhl und den Giftzwerg aus ihrer misslichen Lage befreit hatten, machten sie sich auf die Suche nach Liendra. Doch zuerst schien es hoffnungslos. Nirgendwo war ein Treppenaufgang zum höchsten Turm zu sehen.
„Der muss hier doch irgendwo sein!“ , beschwerte sich Bundun mit Blick auf die Wand . „D ie können Liendra doch nicht rauf geflogen haben.“
„Haben sie auch nicht“, meinte Lagon, „ich bin mir sicher, dass der Zugang zum Turm von einer Geheimtür verborgen wird. Wir müssen nur den Mechanismus finden.“
„Na toll, noch eine Geheimtür. Ich dachte davon hätten wir nun genug gehabt“, meinte Silp unglücklich .
„Moment mal!“ , rief Bundun , „was ist mit Sabbal? Der müsste doch jetzt auch flach liegen.“
„Wenn er sich an meine Anweisungen gehalten hat“, meinte Silp , „wird er den Zauber überstanden haben. Und wenn er dem Ri esenfisch, auf dem wir fliehen w ollen, gesagt hat , dass er im richtigen Moment die Augen schließen soll, wird der auch in Ordnung sein. Wenn der überhaupt vom Zauber betroffen wird. Um die beiden müssen wir uns also keine Sorgen machen.“
„He!“, sagte plötzlich der Giftzwerg , „seht euch das mal an.“ Er wies auf einen Wächter, der bewu sstlos an einer Wand lehnte. Da s war nichts Ungewöhnliches. Überall im Palast lagen Wachen herum, die von Silps Zauber überwältigt wurden und auf der Suche nach dem Turmeingang hatten sie schon Duzende von ihnen gesehen.
„Was ist denn an dem Kerl so Besonderes?“ , fragte Bundun , „der schläft doch, wie alle anderen.“
„Ja, aber alle anderen lagen mitten im Gang“, erklärte der Giftzwerg , „so als müssten sie in den Gängen patrollieren. Aber der hier ist gegen die Wand geknallt. Als hätte er hier etwas bewacht. Und was könnte das gewesen sein? Abgesehen von der Geheimtür, die in den höchsten Turm führt.“
„Stimmen könnte es ja“ , meinte Pukuhl, der sich aus dem Fenster hängen ließ und nach oben sah.
Lagon überlegte. „Hier sind keine Schleifspuren oder etwas anderes, was auf eine Geheimtür weisen könnte. Aber trotzdem, ich glaube du hast Recht“, sagte er zum Giftzwerg , „hier muss es irgendwo einen Mechanismus geben. “
Doch so sehr Lagon und seine Gefährten auch suchten, sie fanden keinen versteckten Hebel, Knopf oder einen Schalter, der eine gut versteckte Geheimtür öffnen könnte . „Hie r muss doch was sein“, brummte Lagon. „D ieser Wächter kann doch keine gewöhnliche Wand bewacht haben.“
„Na ja“, sagte Silp beschwichtigend , „vielleicht hat er
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