Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
haben wollt, dass der Schattenkreis mich entführt hat, damit kann ich dienen.“
Mit einem Mal hingen alle an Liendra Lippen. Diese Information war es ja, wegen der sie überhaupt hier waren. „Also , kurz nachdem ich im Turmgefängnis zu mir gekommen war“, fing Liendra an , „ist der erste Kreiswächter in meine Zelle gekommen und hat mit erklärt, was sie mit mir vorhatten. Um es kurz zu machen, sie wollten meine Fähigkeiten nutzen, um ihre mächtigste Bestie zu zähmen.“
„Davon hat Igarius auch gesprochen“, erklärte Lagon. „E r meinte, dass diese Bestie dem Schattenkreis die Alleinherrschaft über Lagrosiea verschaffen sollte. Und sogar ein neues Zeitalter einläuten würde. Was genau das für eine Kreatur ist, werden wir wohl kaum erfahren.“
„Wohl kaum“, sagte Liendra lächelnd , „denn ich habe den Anführer erkannt!“
Alle Zuhörer waren wie erstarrt.
„Tja“, sagte Liendra . „I ch war zwar gefesselt, aber nicht blind. Und auch wenn Alpharius, wie er sich nannte, alles getan hatt e, um sich zu maskieren, hat er ein winziges Teil vergessen .“
„Und das hat ausgereicht, um ihn zu erkennen? Und wer war es?“ , fragte Bundun.
Liendra zeigte ein listiges Grinsen, das jedem, der sie kannte, sehr bekannt vorkam. „Das könnte ich euch natürlich jetzt sagen, aber ich glaube, dass es euch mehr Spaß machen würde, wenn ich es euch zeige.“
Sie griff in ihre Tasche und zog einen kleinen unauffälligen Stein hervor. Eigentlich nicht mehr als ein Stück Geröll, wie es im Turm, in dem Liendra gefangen war, genug herum lag.
Aber Lagon und die andren wussten sofort, was es damit auf sich hatte.
„Du hast doch wohl nicht etwa…“, fragte Silp aufgeregt.
„Genau!“ , sagte Liendra , „gleich nachdem dieser Kreiswä chter mich zurück gelassen hat , habe ich dieses Steinchen hier eingesteckt. Er hat unser Ges präch aufgenommen und auch den B eweis, der den Kreiswächter enttarnt!“
Sie legte den Stein auf ihre Handfläche und sofort begann der Stein zu leuchten. Mit einem Knall breitete sich eine durchsichtige Kugel aus, in der ein schwaches Bild von Liendras Gefängniszelle erschien. Dort befand sich außer ihr noch eine andere große Person, die maskiert und in einer Kutte gekleidet war. Offenbar redete sie auf Liendra ein. Das Bild stand still. Und doch hatte Lagon die Person sofort erkannt! In ihm breiteten sich Entsetzen und Wut aus.
„Das ist ja unglaublich!“ , krächzte Bundun.
„Ausgerechnet der!“ , fügte Silp hinzu.
„Eure Geistesgegenwart hat uns den Urheber für di e jüngste und größte Bedrohung unserer Z eit ans Messer geliefert!“, sagte Qualdon mit militärischer Haltung . „Dank E uch werden wir den Verbrecher, der für diese Tragödie verantwortlich ist, seiner gerechten Strafe zuführen.“
„Wo ist denn da was? Man kann doch gar nichts erkennen!“ , rief der Giftzwerg.
„Ach was, die wollen uns verulken!“ , erklärte Pukuhl , „die wissen gar nicht wer das ist!“
„Seht doch mal genau hin“, meinte Laffeila, die sich aus irgendeinem unerfindlichen Grund mit den beiden Kreaturen angefreundet zu haben schien . „E s ist ganz deutlich zu sehen.“
Lagon achtete nicht auf die Reaktionen seiner Gefährten, denn er wusste jetzt wer sein Feind war. Und in seinem Inneren bereitete er sich darauf vor , den Kampf aufzunehmen.
Ein Wiedersehen
„Da ist es!“ , rief Bundun, der wie gewohnt auf Lagons Schulter landete . „G leich haben wir es geschafft. Korroniea ist schon ganz in der Nähe.“
Lagon nickte. Auch er hatte die ersten Türme und fliegenden Inseln der Stadt gesehen.
Gleich beim ersten Sonnenstrahl hatten sie auf Qualdon das Südwestkap verlassen und sich wieder auf den Weg Richtung Korroniea gemacht. Die Reise an der Westküste Lagrosieas war ohne Zwischenfälle ve rlaufen und schon am Nachmittag durchreisten sie den Lauf eines der Flüsse , die nach Korroniea führten. Lagon wusste nicht welcher es war. Doch es war ihm auch egal. Er dachte nicht über ihren Weg nach, sondern über ihr Ziel, denn einen Feind gab es noch zu bezwingen , und es war wahrscheinlich der gefährlichste, gegen den Lagon je angetreten war.
Nun , da Korroniea in Sicht kam, wuchs Lagon s Entschlossenheit mit jedem Meter, mit dem sie ihrem Ziel näher kam en .
„Hoffentlich ist der Zugang zur Stadt nicht bewacht“ , meinte Laffeila, während sie die Stadtmauer und den Durchgang passierten , durch den die Schiffe üb er den Fluss in
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