Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
der vielen blutsaugenden Bewohner, eines der wichtigsten Handelsgüter.
Zwar hatten alle Lebensformen in Lagrosiea, nach dem Gesetz, Anspruch au f Blut, sofern sie nachweisen konnten , dass sich ihre Art hauptsächlich davon ernähr te und dass sie das Blut legal erwarben .
Nicht , wie zum Beispiel bei den frühen Vampiren üblich, die es anderen intelligenten Lebewesen aus den Adern zu saug t en.
Das Prinzip , Vampire und andere Blutsauger mit abgezapftem Blut aus Flaschen zu ernähren , war ein umstrittenes Thema.
Aber es funktionierte!
Meistens… , wie Lagon bei seiner jüngst abgeschlossenen Mission gesehen hatte. Es gab immer den einen oder anderen Schmarotzer , dem die allgemeine Regelung, die ihm eine Alternative zur Blutjagt b ot, nicht genug war. Und für den es Extrawürste geben musste! Zwar gab es nur wenige, die es wagten Jagt auf Menschen, Fenen oder vergleichbares zu machen , wie zum Beispiel der Formwandler, doch es gab in den Katakomben einen florierenden Schwarzhandel mit illegal beschafftem Blut. Meist stammte es aus Diebstählen oder von Personen, die nach dem Überfall der Bluthändler, noch am Leben waren. H in und wieder fand man in d en Katakomben eine vollkommen blutleere Leiche.
Zentrum dieser Untaten waren die , so genannten, Katakomben in den Katakomben. Teile des Tunnelsystems, die unerforscht und unerschlossen waren. Abgesch ottet durch dicke Mauern, die vor Jahrhunderten zwischen bekanntem und unbekanntem Teil der Katakomben gezogen worden waren. Sie boten die perfekten Bedingungen für gepflegten, illegalen Handel mit Blut. Die dort beschäftigten Personen hatten , durch die Decken der Katakomben , an die Oberfläche Ausgänge ges chaffen, durch die man ohne weiteres in die verbotenen Teile der Katakomben vordringen konnte. Die Stadtwache wagte sich nur mit Hundertschaften an diesen Ort. Und die Liewanen kamen nur, wenn es unbedingt sein musste.
Lagon war fast da … und ohne Rückendeckung.
M it der Gewissheit, dass es dort alte Bekannte von ihm gab, die ihm mit Sicherheit einen grausamen Tod wünschten, wenn er durch einen dieser geheimen Durchgänge in die ´Katakomben der Katakomben ` von Korroniea hereinkommen würde.
Er holte noch einmal tief Luft, dann stieg er die Leiter hinab. Doch trotz des, auf den ersten Blick bedrohlichen Schlundes, war der Abstieg bereits nach zwanzig Metern beendet und Lagon betrat absolute Dunkelheit. Nur aus dem Eingang über ihm drang Tageslicht. D er schwache Schein reichte nicht aus, um den düsteren Gang zu erhellen. Lagon wünschte sich, er hätte Bundun dabei, der in solche n Fällen immer seine magischen F edern aufleuchten ließ .
´Beim nächsten Mal nehme ich Bundun mit. Egal wie bezecht er ist` , schwor sich Lagon, während er sich konzentrierte, um einen Zauber zu wirken. Augenblicklich begannen die Wände des Ganges aufzuleuchten. Zuerst nur schwach, in einem grünen Licht, dann immer helle r und immer mehrfarbiger, bis es im Gang taghell war. Lagon hatte die Energie, die von den Wänden abgestrahlt wurde, sichtbar gemacht. Allerdings nur für seine Augen, was den Vorteil hatte, dass Geschöpfe, die im Dunkeln auf ihn lauerten, ihn nicht sehen konnten, er sie aber schon. Als nächstes zog er einen schwarzen Kapuzen umhang hervor, denn persönliche Erfahrung hatte ihn gelehrt , dass die beste Met hode an diesem Ort zu überleben war , selber möglichst unheimlich auszusehen.
Mit Umhang und Nachtblick ausgestattet , begann Lagon schließlich seine Wanderung, immer weiter nach unten , in die Katakomben.
Auf den ersten dreißig Metern seiner R eise beg egnete ihm nichts und niemand, w as ihm verraten hätte, dass dort unten schon jemals irgendwer gewesen war. Aber dann traf er auf etwas, was das Gegenteil verriet – als er auf eine, aus Seilen und spitzen Stangen bestehende Falle stieß, i n der etwas Totes hing, dass halb Wurm, halb Käfer zu sein schien. Offenbar war das Wesen der Falle eines B l utpanschers zum Opfer gefallen. Nach einer Weile traf Lagon auf die ersten Zeichen von Z ivilisation. Eine Fackel hing an der Tunnelwand und verbreitete ihr orangenes Licht.
´Wir kommen der Sache schon näher` , dachte Lagon. Und von nun an tauchen gelegentlich auch düstere Gestalten in der Dunkelheit auf, die in Zweier- oder Dreiergruppen zusammen standen und sich laut flüsternd stritten. Zwar verfielen alle ins Schweigen, sobald Lagon näher kam, er hörte aber heraus, dass es um Preise und Litermengen ging.
Lagon meinte, dass
Weitere Kostenlose Bücher