Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
eigentlich hier? Solltest du nicht oben sei n und bei der Versammlung dein L and und deinen König vertreten?“
„Das könnte ich dich auch fragen“, meinte Liendra . „I ch habe mich entschuldigen lassen und einen Mitarbeiter aus meiner Botschaft als Ersatz geschickt. Damit ich mich mit anderen Diplomaten zum Informationsaustausch treffen konnte.“
„Hier? ! “ , fragte Lagon, mit hoch gezogener Augenbraue.
„Ja hier!“ , antwortete Liendra , „wo sonst wäre man vor Spionen sicher. Aber was willst du eigentlich hier?“
„Informationsaustausch“, sagte Lagon.
„Ach, ausgerechnet hier?“ , wollte Liendra wissen.
„Ich fürchte mein Informant ist ein wenig lichtempfindlich“, meinte Lagon grinsend . „B leib jetzt lieber in meiner Nähe. Diese Typen eben sahen so aus, als würden sie es noch mal probieren, so bald du alleine durch einen d er Gänge streifst und dann helfen dir alle deine Geister nichts mehr.“
„Willst du mich etwa beschützen?“ , fragte Liendra mit gespielter Überraschung. „Ich fürchte, das is t mein Beruf“, erklärte Lagon. „E in Liewane , der eine Prinzessin beschützt. Klingt jedenfalls nicht unüblich.“
„Wo willst du eigentlich genau hin?“ , fragte Liendra.
„Zu einem alten Bekannten von mir, der mir bei der Suche nach einem alten Gegner helfen kann.“
„Da dein alter Freund an einem solchen Ort zu finden ist, kann das ja eine blutige Angelegenheit werden“, gab Liendra zu bedenken. „Du hast gesagt, dass du krank bist, nicht wahr?“ behauptete sie plötzlich.
„Wie bitte?“ , fragte Lagon verwirrt.
„So hast du dich in Ka lheim immer davor gedrückt , zur Stadtversammlung zu gehen. Weißt du noch?“
Lagon wurde rot, was man in der Dunkelheit zum Glück nicht sah. Er hatte vollkommen vergessen wie viel sie eigentlich schon von einander wussten. Bei den ganzen Enthüllungen über Liendras wahre Identität hatte er fast vergessen, dass sie immer noch das kleine, manchmal nervige Mädchen war . Prinzessin hin oder her.
„Da drüben müssen wir rein“, erklärte Lagon schließlich und zeigte auf eine schwarze Tür mit einer aufgemalten roten Fledermaus , auf der anderen Seite der Halle . „ D ie Vampirkneipe ´Z ur Roten Fledermaus ` , nur dort kann man z uverlässige Informatione n über die Vampirszene bekommen!“
Sie erreichten den Eingang und Lagon klopfte drei Mal dagegen. Die Fledermaus, die einen Türspion verbarg, wurde zur Seite geschoben und ein Auge blickte hindurch. „Passwort?“ , fragte eine hohe, kalte Stimme.
„Liewane“, sagte Lagon nur. Sofort wurde die Tür aufgerissen und ein bulliger, kleiner Vampir mit bleicher Haut trat an die Tür. „Was willst du denn hier?“ , fragte er, als er Lagon erkannt hatte.
„Ich will mit deinem Chef sprechen“, antwortete Lagon.
„Bist du lebensmüde?“ , fragte der Vampir . „Junge, weißt du denn nicht mehr, was beim letzten Mal passiert ist, als du hier warst? Dragubar wird dich umlegen!“
„Ich habe ihm ein Angebot zu machen, das er nicht ablehnen kann.“
„Es ist dein Hals … “, seufzte der Vampir und ließ die beiden durch.
„Was war denn das letzte Mal los , als du hier warst?“ , fragte Liendra, nachdem der Vampir außer Hörweite war.
„Nichts weiter. War ein reines Missverständnis.“
„Was denn für ein…“
„Lagon, mein Engel!“, rief eine helle Stimme. E ine kleine Vampirin erschien , die noch sehr jung war, als sie gebissen wurde. In ihrem schwarzen Haar trug sie eine weiße Lilie. Lagon wusste, dass sie Antassia hieß und hier als Kellnerin beschäftigt war.
„Was treibst du denn hier bei den Untoten?“ Antassias Blick fiel auf Liendra . „Ah, ich verstehe. Du hast die Liebe deines Lebens gefunden und willst mit ihr die Unsterblichkeit erlangen. Das erledige ich schnell für euch. Kommt ihr mit ins Hinterzimmer?“ „Nichts dergleichen! “ , antwortete Lagon bestimmt . „I ch muss mit Dragubar sprechen.“
„Bist du dir sicher?“ , fragte Antassia , „bei mir wäre es kurz und schmerzlos, während ich bei m Chef für nichts garantieren kann, nachdem was beim letzten Mal passiert ist.“
„Ich bin mir sicher!“ , antwortete Lagon.
„Na gut“, seufzte Antassia , „vielleicht kann ich ein Treffen arrangieren. Aber das kostet dich was.“
Lagon brummte etwas Unverständliches und hielt Antassia einen Finger hin. Diese nahm ihn mit einem so liebvollen Blick, als hätte ihr Lagon einen kranken Vogel entgegen getragen. Dann
Weitere Kostenlose Bücher