Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
aufgeregt , „und ich b rauche noch ein Buch über Elfenkunde und Geisterbeschwörung.“
Einige Minuten später saß Lagon vor drei dicken Wälzern, in denen er abwechselnd blätterte oder sich Notizen auf einem Blatt Pergament machte. „ Nein, das ergibt keinen Sinn. Einerseits…“, murmelte er immer wieder vor sich hin.
Plötzlich fuhr er auf und griff erneut zu dem Buch über Elfen , blätterte darin und rief: „Ich hab `s !“
„Was hast du?“ , fragte Sabbal, der aus lauter Langeweile schon zu einem Buch gegriffen hatte.
„Die Lö sung!“ , erwiderte Lagon. „I ch weiß jetzt was der Schattenkreis mit Liendra vorhat !“
N achtelfen
„Mach ´ s nicht so spannend!“ , forderte Bundun, der sich , genau wie die anderen, nach Lagons spektakulärer Verkündigung um ihn gescharrt hatte . „F ang bloß nicht so an wie Sabbal , und rück endlich raus mit deinen Geheimnissen.“
„Ist ja gut!“ , meinte Lagon beschwichtigend . „I ch sag’s ja schon. Also, ich habe herausgefunden, worum es dem Schattenkreis geht und warum sie alles riskiert haben, nur um eine unbedeutende Prinzessin zu entführen.“
„Die sind in Geldnot! Und versuchen , mit der klassischen Entführung einer Prinzessin , ein ige Münzen dazu zu verdienen“ , s chlug Silp vor.
„Das würde keinen Sinn ergeben“, wandte Sabbal ein . „A ls A delige mit magischen Kräften hat sie keinen Platz in der Thronfolge , und als Diplomatin würde keine Regierung Lösegeld für sie zahlen. Das ist eine Prinzip ien sache.“
„Du bist ja ein richtiger Experte, was Entführungen betrifft“, stellte Bundun fest.
„Sabbal hat Recht!“ , unterbrach Lagon. „ E s hat nichts damit zu tun, dass Liendra eine Prinzessin ist. Es geht einzig und allein um ihre Abstammung .“
„So eine Schönheit ist sie ja nun auch nicht“, meldete Rossbark sich zu Wort . „I ch kenne diese Prinzessin zwar nicht persönlich, aber auf den Pressefotos sah sie ziemlich eingebildet aus.“
„Da liegst du völlig falsch“, empörte sich Lagon, „in beiden Punkten!“ , fügte er hinzu, als ihn Rossbark mit hochgezogener Augenbraue musterte . „E s geht auch nicht um ihr Aussehen oder um sie speziell. Es geht wirklich nur um ihre Herkunft , und zwar um den nicht adeligen Teil davon.“
„Den nicht adeligen Teil?“ , fragte Laffeila verdutzt.
„Hat sie nicht erzählt, dass ihre Mutter eine ganz gewöhnliche Magierin war, die ihren Vater, einen Prinzen aus Kaldorien, in einem Dorf kennen gelernt hatte. Da hat sie gelog en “ , erklärte Lagon, „oder besser gesagt, etwas verschwiegen . Wahrscheinlich hat sie gehofft, dass ich das alte Märchen vom Prinzen, der das einfache Mädchen mit sich auf sein Schloss nimmt und heiratet, glaube. Aber ganz so war es nicht!“
„Wie war es denn nun?“ , wollte Bundun endlich wissen.
„Auf die Idee bin ich schon bei unserer ersten Begegnung in der Eingangshalle des Schloss es gekommen. Der Geruch von Wald bl u men und Bergwind kam m ir nicht ganz geheuer vor. Auch wenn es ein toller Duft ist. Der zweite Anhaltspunkt, den ich hatte, war Liendras außergewöhnliches Talent zur Geisterbeschwörung.
Ach was, mit Talent hat das gar nichts mehr zu tun. Ich habe es schon vor einiger Zeit nachgeschlagen. Das , was Liendra in den Katakomben mit den Geistern veranstaltet hat, könnte höchstens der größte Meister der Schamanen tun. Und dafür gibt es nur eine Erklärung…“
„Du willst uns doch wohl nicht erzählen…“, fing Silp an.
„Doch, das will ich!“ , erklärte Lagon. „Liendra ist eine Halb-Nachtelfe!“
„Was für eine Elfe?“ , fragte Laffeila verwundert.
„Eine Nachtelfe ! “, erklärte Sabbal, der aussah, als hätte man gerade sein Spezialwissen angesprochen . „E ine der vielen Unterarten der Elfen, die dafür bekannt sind, dass sie eine natürliche Verbindung zur Geisterwelt haben. Auch wenn sie diese Verbindung nicht bewusst lenken können, gelten sie als die einzigen natürlichen Schamanen.“
„Aber Nachtelfen können keine Schamanen werden“, mischte sich Silp ein . „J eder Elf, der versucht hat die Verbindung zu kontrollieren, ist nach und nach in die Geisterwelt hinüber geglitten und wurde nicht wieder gesehen.“
„An der Nuss hatte ich auch zu knacken “ , gestand Lagon, „aber dann habe ich das hier gelesen. Moment bitte … “ Lagon zog erneut das Buch über Elfenkunde hervor und schlug eine Seite auf . „ H ier ist es ja schon!“ , rief er zufrieden .
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