Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
die, wohl einzig berechtigte Frage.
„Fürs erste könnt ihr hier bleiben“, erklärte Rossbark , „bis die darauf kommen, dass ihr hier sein könntet, können noch Stunden vergehen.“
„Die Zeit sollten wir nutzen, um zu überlegen , wie wir aus der Stadt heraus kommen wollen. Hier ist es wohl kaum noch sicher für uns. Aber vielleicht…“
„Lagon“, krächzte eine laute, wütende Stimme durch die Halle und etwas Buntes schoss auf sie zu . „Lagon, was hast du wieder angestellt?“
„Bundun?“ , fragte Lagon, nachdem der Regenbogenvogel vor ihm gelandet war.
„Ja , Bundun“, stellte dieser fest , „und weißt du, was dem gerade passiert ist? Ach ne! Kannst du ja gar nicht wissen, weil d u ja hier gemütlich mit deinen F reunden zusammen sitzt und ein Schwätzchen hältst!“
Lagon hatte den Eindruck, als würden Bundun die Federn ausfallen, so sehr sträubten sie sich und plusterten sich auf. Aber er hütete sich , diesen Gedanken seinem wütenden Vogelfreund mitzuteilen.
„I ch saß, nichts ahnend , zuhause auf meiner Stange und dachte darüber nach, wann d u wieder zurückkommen würdest“, schrie Bundun Lagon weiter an , „da traten auf einmal irgendwelche Vandalen von der Stadtwache die Tür ein und haben mich mit ihren Mageten bedroht.
„ Wo ist Lagon?“ , hat ihr Anführer gebrüllt. Ich denk mir natürlich, dass du schon wieder in dicken Schwierigkeiten steckst. Also mache ich einen Sprung aus dem Fenster und sehe zu, dass ich weg komme. Habe ich auch gerade so geschafft . Aber nicht , ohne dass sie mir dabei zwei Schwanzfedern ausgerissen haben!“
Bundun zeigte seine Hinterseite, wo eindeutig ein oder zwei Federn fehlten . „U nd dann wollte ich eigentlich zum Schloss, weil ich dich dort vermutete. Aber aus der Luft sieht man ja schon von weitem, dass es dort wie nach einem Krieg aussieht. Da konnte ich mir vorstellen, wer dahinter steckt und mir war klar, dass du schon längst die Fliege gemacht hast. Also bin ich hier her gekommen und wer hätte das gedacht, ich finde dich hier! Und jetzt, raus mit der Sprache! Was hast du gemacht, dass die halbe Welt hinter dir her ist?“
Lagon hielt sich den Kopf. Bunduns Überfall hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Aber dann fasste er sich und klärte Bundun über die Ereignisse der letzten Stunden auf.
„Ach du meine Güte!“ , seufzte dieser, nachdem Lagon seinen Bericht beendet hatte . „I ch denke ja in solchen Situationen immer gerne, wir haben schon in schlimmeren Schwierigkeiten gesteckt . A ber das passt hier ja ganz und gar nicht! Was tun wir denn jetzt?“
„Das haben wir uns auch schon gefragt“, mein te Laffeila .
„Als erstes müssen wir versuchen aus der Stadt zu kommen. Alles andere sollten wir danach besprechen.“
“Was ist mit Mundra?“ , fragte Sabbal unvermittelt.
Alle sahen ihn an.
„Ich meine, wenn sie auch Lagons engste Freunde verdächtigen, was sie wohl tun werden, wenn sie merken, dass auch Silp und Laffeila von de r Versammlung verschwunden sind. Dann ist es ja nur noch ein kurzer Schritt bis zu Mundra. Nicht, dass es mich kümmern würde.
Aber wenn man sie in ihrem Zustand einsperrt, und sie dann stirbt…, das will ich ja auch nicht.“
„Du musst dir keine Sorgen machen“, meinte Laffeila einfühlsam . „D ie werden ja wohl kaum glauben, dass Mundra sich selbst vergiftet hat. Wahrscheinlich denken sie, dass Mundra eine potentielle Zeugin war, die Lagon beseitigen wollte. Ich glaube nicht, dass man ihr schaden wird.“
„Ihr tut ja so, als wäre Lagon schon verurteilt!“ , meinte Bundun empört. „D iese Anschuldigungen von Zikarsta sind doch lächerlich! Keiner wird ihm glauben und diese angeblichen Beweise sind garantiert gefälscht .“
„Parkulan haben diese Beweise überzeugt und schließlich war er es, der Lagon verhaften lassen wollte“, warf Silp ein.
„Dann sind es eben verdammt gut gefälschte Beweise“, widersprach Bundun . „B ei einer genauen Überprüfung wird der Schwindel platzen! Da könnt ihr Gift drauf nehmen!“
Lagon sagte gar nichts, denn er hatte gerade eine Idee. Keine gewöhnliche Idee, sondern eine die man hat, wenn man sich in einer absoluten Notlage befindet. Und die versprach, einen daraus zu befreien. „Rossbark, hast du noch irgendwo das Buch über den Schattenkreis, das ich neulich suchte ?“
„Das muss hier noch irgendwo rum liegen“, sagte Rossbark nachdenklich . „W ozu brauchst du es denn?“
„Frag nicht“, antwortet Lagon
Weitere Kostenlose Bücher