Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
sich jeder Trottel zusammenreimen.“
„Geheimgänge?“ , sagten Lagon, Silp und Laffeila im Chor.
„Genau!“ , bestätigte Sabbal . „D as war natürlich eine große Entdeckung. Ich hatte einen Weg gefunden, mich überall im Schloss herum zu treiben . Das Problem dabei war nur, wie ich ins Schloss hinein kommen sollte, weil es nur einen Gang gab , der aus dem Schloss heraus führte. Und der führt direkt zur Gaddenspitze.“
„Und da konntest du weder rein noch raus“, kicherte Silp.
„Da hast du Recht. Diese Sache hat uns ja schon einmal zusammen geschweißt. Nur ein Liewanen kommt in die Gaddenspitze. Es sei denn, jemand wird von einem Liewanen rein gelassen! Also musste ich einen Liewanen finden, der mir half. Zuerst habe ich daran gedacht, einen von euch zu fragen. Aber das habe ich natürlich nicht getan, weil ihr mir erstens wieder mit moralischem Unfug gekommen wärt und zweitens hatte diese alte Schachtel gerade versucht , euch das Tanzen beizubringen. Sah übrigens sehr komisch aus. Also musste ich mir jemand anderen suchen, der mir half. Und das Schicksal hat mir geholfen! Ich habe…“
Ein lautes Zischen unterbrach Sabbal Erklärung.
„…ach was rede ich denn. Gleich seht ihr es sowieso.“
Mit jedem Schritt wurde das Zischen lauter. Bis es so laut und deutlich wurde, dass Lagon glaubte etwas zu erkennen.
„Das hört sich doch an wie ein Schweißbrenner!“
Und dann sahen sie es: Ein bläuliches Flackern, das von einem oberen Teil des Ganges her drang .
„Was ist denn das?“ , fragte Silp verdutzt , „eine Tunnelschildkröte oder was?“ „Dicht dran“, antwortete Sabbal . „A ber er soll es euch selber sagen.“
Nachdem sie weitere Duzend Meter hinter sich gebracht hatten, konnte Lagon eine Gestalt erkennen, die auf der Oberseite des seltsamen Dings hockte und tatsächlich mit einem Schweißbrenner hantierte. Die Gest alt trug eine Schweißmaske, des halb konnte Lagon sie, auf diese Entfernung , nicht erkennen . A ber viele Einzelheiten der Maschine, an der er herumtüftelte.
Sie sah aus, wie ein riesiger Bleikäfer . Doch es war k ein Fahrzeug, wie Lagon sie schon auf den großen Verkehrsstraßen gesehen hatte. Diese Maschine sah irgendwie anders aus. Sie hatte weder einen Auspuff, noch die üblichen mechanischen Apparaturen, die sich sonst an solchen Fahrzeugen befanden.
„Hey , Bücherratte!“ , rief Sabba l fröhlich . „I ch habe Besuch mit gebracht .“
Die G estalt löschte ihren Schweißbrenner und wandte sich den Neuankömmlingen zu. Er schien sie zu erkennen und nahm seine Maske ab.
Es war Rossbark!
„Rossbark, was machst du denn hier? , “ fragte Silp verwundert.
Rossbark gab ein müdes Lächeln zurück.
„Hallo ihr, hab mich schon gefragte, wann Sabbal euch hier abliefert.“
Es dauerte einen Moment, bevor sich Lagon, Silp und Laffeila von ihrer ersten Überraschung erholt hatten. Besonders bei Laffeila, die Rossbark ja noch gar nicht kannte . Nach kurzer Vorstellung , führte er die Neuankömmlinge über eine Wendeltreppe in die Gaddenspitze. Der Aus gang des Geheimg anges befand sich praktischerweise unter einem Bücherregal , in der großen Bibliothek. Nachdem sich dort alle um einen Tisch versammelt ha t ten, fuhr Sabbal mit seiner Geschichte fort:
„Also, ich hatte einen Verbündeten gesucht. Das erwies sich aber als so schwer, dass ich schon daran gedacht hatte aufzugeben. Da kam mir der Zufall zu Hilfe. Er hat mir tatsächlich das vor die Füße geworfen, was ich die ganze Zeit gesucht hatte: Rossbark den Liewanen. Allerdings an einem Ort, wo ein Vertreter des Gesetzes von L agrosiea nichts ohne Haftbefehl zu suchen hatte.“
„Wir sind uns in einer Schrotthandlung über den Weg gelaufen“, erklärte Rossbark schnell, wohl aus Angst, dass Sabbal ihre Begegnung zu zwielichtig darstellen könnte . „I ch hatte einige Besorgungen gemacht, die ich für meine Arbeit brauchte.“
„Pah!“ , machte Sabbal . „B ei den Besorgungen, die du da g emacht hattest, hättest du dich als pflichtbewusster Liewanen eigentlich selbst verhaften müssen. Zu eurer Information…“ , er wandte sich an Lagon, Silp und Laffeila , „…die Besorgungen für seine Arbeit hat er in eine m Betrieb erledigt, der in meinen Kreisen dafür bekannt ist, alles zu besorgen, was die Kunden, bei entsprechender Bezahlung, zu erweben suchen. Aber dass die Sachen, die Rossbark dort gekaufte , dort auch im Umlauf waren, hat selbst mich überrascht .“ „Rosbark, was hast
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