Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
Freunde heraus gefunden haben“, schlug Heggal vor , „dann können wir uns immer noch Sorgen machen.“
Sie überquerten die brüchige Straße, wohl wissend, dass sie das magische Siegel dabei passieren mussten. Nicht einmal Heggal, mit all seiner Erfahrung spürte etwas. Wer auch immer diesen Zauber gewirkt hatte, musste sehr mächtig sein.
Sie fanden die d rei auf der, von der Stra ße abgewandten Seite der Fabrik. D och es sah nicht so aus, als wäre ihre Suche besonders erfolgreich verlaufen. Sie standen eng beieinander und tuschelten, was bei Herrina ein ängstliches Flüstern, bei Saluk ein ungeduldiges Zischen und bei Harut ein energisches Fauchen war.
„Was macht ihr denn hier?“ , fragte Kopriep. Die d rei fuhren zusammen , und sahen sich zu Heggal und Kopriep um.
„Wo kommt ihr den n her?“ , fragte Harut.
„Wir kommen von dem Haus, das wir nach den ganzen Schwarzen Magiern und dem anderen Gesindel absuchen wollten, die wir schon den ganzen Tag lang beobachten. Ihr wisst schon! Das , was ihr eigentlich auch tun solltet!“
„Habt ihr ein Fenster gefunden, durch das wir die Leute da drin belauschen können?“ , fragte nun Heggal.
„Kann man so nicht sagen“, antwortete Saluk.
„So was habe ich heute schon mal von dir gehört“, stellte Kopriep fest , „also, was habt ihr gefunden?“
„ Es gibt einen Eingang“, berichtete Saluk , „durch den kommt man wahrscheinlich in die Nähe der dunklen Magier und er bietet die Möglichkeit sich selbst versteckt zu halten. Aber einige von uns sind der Meinung, dass es zu gefährlich ist, in das Haus einzudringen.“
„ Egal wie gering das Risiko ist!“ , fauchte Harut und funkelte Herrina wütend an.
„Es wäre wirklich ziemlich riskant, wenn wir alle in die Fabrik gehen. Es reicht völlig aus, wenn Kopriep und ich hinein gehen und ihr draußen unsere Rückendeckung seid“, bestimmte Heggal.
„Na gut“, rief Harut , „aber ich komme mit!“
„Wenn es dich glücklich macht, komm mit“, gab Heggal nach , „aber ihr beide bleibt hier!“
„Mit Vergnügen“, seufzte Herrina erleichtert.
„Von mir aus“, meinte Saluk.
„Na schön“, Heggal war zufrieden , „Harut, zeig uns wo dieser Eingang ist.“
„Es ist gleich da drüben .“ Harut wies auf eine Holzklappe, hinter der eine Treppe in den Keller der alten Fabrik führte . „W ir haben leise Stimmen von dort gehört. Da muss irgendwo eine zweite Tür sein, die nach oben führt“, und er führte Heggal und Kopriep hinein.
Beide hörten das leise Murmeln, das von oben her kam. Es wurde immer lauter, je weiter sie ins Innere des Gebäudes eindrangen. Überhaupt waren Geräusche ihre einzige Orientierung in der Dämmerung. Nur Kopriep konnte bei dem schwachen Licht überhaupt etwas erkennen. E in schwacher Lichtschein zeigte ihnen den Weg zu den unzähligen Stimmen. S ie schienen von der Decke her zu kommen.
„Also keine zweite Tür“, erkannte Heggal, „da muss ein Loch im Boden des Raumes über uns sein.“
„Verständlich, bei der Bruchbude“, zischte Kopriep abfällig.
„Jetzt heißt es leise sein“, sprach Heggal zu seinen beiden Gefährten , „denn wenn wir sie verstehen, können die d a oben dasselbe auch bei uns, w enn wir nicht vorsichtig sind.“
Langsam näherten sie sich der Öffnung , und allmählich waren auch die ersten Sätze zu verstehen…
„Unsere Truppen sind stark genug!“ , erklärte eine zackige, befehlsgewohnte Stimme , „aber das nützt nichts, wenn wir sie weiter in ihren Verstecken versauern lassen!“
„Unsere Truppen unterstehen unserem Meister! Und sie werden von unserem Meister bezahlt! Wenn du deine Leute nicht im Griff hast, Demmenus, könnte er sich entschließen, einen fähigeren Befehlshaber in deine Position zu setzen.“
„Das wollte ich damit nicht sagen“, kam es nun etwas verunsicherter, aber noch immer befehlsgewohnt von Demmenus , „es würde die Truppe nur freuen, wenn sie wüsste, wann der Marschbefehl gegeben wird.“
„Unser Meister wird uns seine Pläne zu gegebener Zeit mitteilen. Wir werden sehen, o b er d eine Besorgnis darüber teilt.“
„Das ist nicht die einzige Sorge, die er haben sollte“, kam nun eine neue Stimme ins Spiel, die so dämonisch klang, dass sie einem die Haare zu Berge stehen ließ , „meine Wölfe brauchen Beute! Der Vollmond kommt näher und sie brauchen frisches Fleisch…“
Und plötzlich wusste Heggal, wem diese Stimme gehörte und ein eiskalter Schauer
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