Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
ihm!“ , befahl Gaprilas , „unser Meister wird ihn wahrscheinlich noch brauchen.“
Drei Magier, die sich aus der Menge lösten, liefen auf Frehel zu und begannen ihn mit Magie zu heilen.
Heggal berührte Kopriep und Harut an der Schulter. „Los, lasst uns gehen“, sagte er zu den beiden.
„Wieso?“, fragte Harut , „vielleicht erfahren wir noch ein wenig mehr.“
„Wir wissen genug! Gehen wir zurück zu den anderen, bevor wir hier entdeckt werden.“
Harut widersprach nicht weiter und sie verließen den Keller auf dem gleichen Weg, auf dem sie hinein gekommen waren. Kurz darauf erreichten sie Herrina und Saluk, die sich in der Zwischenzeit in einer Gasse versteckt hatten.
„Das hat ja ewig gedauert!“ , tadelte Saluk , „habt ihr was raus gefunden?“
„Natürlich!“ , erwiderte Harut begeistert.
Schnell berichteten Heggal, Kopriep und Harut, was sie gehört und welche große Gefahr für den Pakt der Könige sie entdeckt hatten . Saluk sah erstaunt aus, Herrina verängstigt.
„Und was tun wir jetzt?“ , fragte Kopriep.
„Wir haben unseren Auftrag erfüllt“, antwortete Heggal, „nun kehren wir na ch Korroniea zurück, erstatten B ericht und warnen die Verantwortlichen, dass ein Angriff von Dorroks Truppen unmittelbar bevor steht.“
„Und was wird dann geschehen?“ , wollte Saluk wissen.
„Dann“, meinte Heggal, „wird das geschehen, was seit zweihundert Jahren nicht mehr geschehen ist. Die Liewanen ziehen in den Krieg.“
Erpressungsversuch
Sodoro saß in seinem Arbeitszimmer über einem Stapel von Geheimdokumenten und versuchte diese zu lesen. Unglücklicherweise hatte derjenige, der die Papiere mit einem Zauber verschlüsselt hatte, so geschlampt, dass auch Sodoro die Worte immer wieder vor den Augen verschwammen. Er spielte mit dem Gedanken, einfach aufzugeben und so war er nicht einmal verstimmt, als es an der Tür klopfte.
„Herein!“ , rief er. V or der Tür stand ein Liewane Ersten Pfades, von denen jetzt viele die Alltagsarbeiten in der Gaddenspitze übernahmen, seit die meisten voll ausgebildeten Liewanen zur kämpfenden Truppe versetzt worden waren.
„Was kann ich für dich tun?“ , fragte Sodoro freundlich. Er wusste, dass die meisten jungen Liewanen ihn fürchteten, nicht zuletzt wegen seiner Augenklappe und seiner nicht gerade herzlichen Art. Doch gerade von ihnen brauchte er Zuspruch, wenn er Großmeister werden wollte. Deshalb versuchte er in letzter Zeit möglichst freundlich zu sein. Selten allerdings mit Erfolg.
Der Jungliewane vor der Tür schien jedenfalls nicht gerade glücklich, gerade an Sodoros Tür klopfen zu müssen .
„Prinz Axsidus, Oberbefehlshaber der Alliierten Königlichen Streitkräfte, bittet um eine persönliche Unterredung.“
´Axsidus…`, dachte Sodoro , ´was will der denn hier? `
„Lass ihn eintreten!“ , erwiderte er barsch, alle falsche Freundlichkeit fiel von ihm ab. Dem Jungliewanen bleib das nicht verborgen und er wich ängstlich zurück.
Ein weiterer junger Mann betrat nun den Raum, der jedoch weder verängstigt, noch eingeschüchtert wirkte. Prinz Axsidus sah so wütend aus, wie es Sodoro noch nie bei dem hochmütigen Adeligen gesehen hatte.
„Prinz Axsidus“, begrüßte ihn Sodoro , „was kann ich für euch tun?“
„Das kann ich euch sagen, Sodoro . Ich bin hier, um zu ergründen , was die Angriffe der Liewanen auf die Alliierten Königlichen Streitkräfte zu bedeuten haben!“
„Was bitte soll das heißen?“
„Das soll heißen, dass gestern eine Truppe von Eliteliewanen in die Schwarzdornfestung eingedr ungen ist, mehrere Kämpfer der Alliierten Königlichen Streitkräfte angriffen und eine Person entführten, die unter unserem Schutz stand . Durch weitere Nachforschungen konnte der Anführer als Lagon, Liewane des Dritten Pfades und Führer der Elitetruppe Acht identifiziert werden. Die anderen Angreifer waren Teil seiner Truppe.“
Sodoro glaubte nicht richtig zu hören. Eine Elitetruppe der Liewanen sollte die Festung der Alliierten Königlichen Streitkräfte angegriffen haben? Die dazu noch von einem Liewanen angeführt wurde, der durch seine Leistungen schon eine gewisse Berühmtheit erlangt hatte? Schon unter normalen Bedingungen wäre das ein Skandal! Doch während dieser Krise, die durch den Machtgewinn Dorroks entstanden war, konnte diese Entwicklung pures Dynamit sein und alle Beteiligten vors Kriegsgericht bringen.
„Woher wollt ihr wissen, dass es sich bei den
Weitere Kostenlose Bücher