Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
, „wir hätten unsere Tarnkappen aufsetzen sollen, dann wären wir jetzt unsichtbar und brauchten wir uns keine Sorgen zu machen.“
Eine Sekunde sah es aus, als wolle Laffeila Mundra erwürgen, doch dann beherrschte sie sich und setzte nur ein trotziges Gesicht auf.
Einige Sekunden später landeten sie auf den Hauptgebäude der Botschaft. Keine Alarmsirene war zu hören und auch sonst gab es keinen Hinweis darauf, dass das Eindringen von Mundra und Laffeila jemandem unangenehm aufgefallen war.
„Wir haben es geschafft“, raunte Mundra Laffeila zu , „wir sind drin.“
„Schön“, flüsterte Laffeila zurück , „hoffen wir, dass wir nicht zu lange drin bleiben, sonst kriegen wir am Ende mehr Probleme, als uns lieb sein dürfte.“
Sofort sahen sich die beiden nach einer Möglichkeit um, ins Haus zu kommen, was sich als schwieriger erwies, als gedacht. Denn obwohl Mundra damit Recht behielt, dass das Eindri ngen von oben nicht bemerkt wurde , war das Dach mit Duzenden von Schutzmaßnahmen gesichert, die nun von den Liewaninnen umständlich umgange n werden mussten. Nach einiger Z eit fand Laffeila eine ungesicherte Dachluke, durch die sie ins Gebäude eindringen konnten.
„Klasse!“ , freute sich Mundra, nachdem sie durch die Dachluke und eine Dachbodenklappe in einen Korridor eingedrungen waren , „hätte nicht gedacht, dass wir so weit kommen.“
„Na ja “, fauchte Laffeila mit verkrampften Fingern , „da wir das nun geschafft haben, können w ir nun endlich etwas tun, um uns vor einer Entdeckung zu schützen?“
Nachdem sie ihre Tarnkappen aufgesetzt hatten, drangen Mundra und Laffeila weiter ins Innere der Botschaft vor . In den obersten Stockwerken schien es keine eingelagerten Akten zu geben. Es hatten dort nur kleinere Beamte und Angestellte ihre Arbeitsplätze. Da sie hier offenbar nicht weiter kamen, nahmen die beiden eine Treppe hinunter , in die unteren Stockwerke, die um einiges größer und luxuriöser eingerichtet waren.
„Was meinst du, Mundra ? “, flüsterte Laffeila in die Richtung, in der sie dir unsichtbare Mundra vermutete.
„Was denn?“, kam es zurück.
„Na sieh doch mal diese Türschilder hier überall.
VERWALTUNGSBÜRO
B ÜRGERREGISTRIERUNG
BÜRO DES BOTSCHAFTERS
Wir sind in der Chefetage gelandet. Dann werden hier sicher nicht die Akten gelagert, die wir suchen. Wahrscheinlich werden die im Keller verwahrt“, vermutete Laffeila , „da ist meistens das Archiv. Oder vielleicht…“
Doch bevor Laffeila den Satz beenden konnte , durchschnitt ein schriller, ohrenbetäubender Ton die Stille .
„…was ist denn das?“ , rief Mundra entsetzt.
„Das muss ein Alarmzauber sein“, erkannte Laffeila , „wir müssen hier weg bevor…“
Wieder unterbrach ein unvorhersehbares Ereignis Laffeilas Rede.
An beiden Enden des Ganges fielen schleierartige Vorhänge von der Decke, die sich nun, wie von Geisterhand , auf sie zu bewegten.
„Das müssen Lebensnetze sein“, rief Laffeila , „die sind wahrscheinlich mit dem Alarmzauber verbunden. Jedes lebende Wesen, dass sie berühren, wird darin gefangen. “
„Soweit war ich auch schon“, sagte Mundra gereizt , „wir müssen hier irgendwie weg!“
„Und wie sollen wir das anstellen?“
Laffeilas Blick war auf die, sich bedrohlich nähernden Netze gerichtet.
„Lass das meine Sorge sein!“ , rief Mundra und ließ auf ihrem Zeige- und Mittelfinger je eine Sprengkugel erscheinen.
„Mundra, NEIN!“, schrie Laffeila, doch es war zu spät.
Die Explosion ließ den Gang erzittern. Die Decke bröckelte. Die Wände bekamen Risse. Und schließlich brach der Boden ein.
Mundra und Laffeila stürzten mitsamt Tonnen von Schutt in die unter ihnen liegende Etage.
„Na so was!“, Mundra pustete den Staub aus ihrem Mund , „und ich wollte nur ein kleines Loch in den Boden sprengen.“
„Von jetzt an“, forderte Laffeila , „benutzt du diese Kugeln nur noch draußen! “
„Was ist denn hier passiert?“ , rief eine Stimme von oben. O ffenbar ein Wachmann der Botschaft, der dem Alarm auf die Spur kommen wollte.
„Bestimmt eine Gasexplosion“, meinte ein e zweite Stimme, die wahrscheinlich einem weiteren Beschäftigten des Sicherheitsdienstes gehörte , „wir sollten im unteren Stockwerk nachsehen, ob es Verletzte gibt.“
„ Du hast Recht. Aber zuerst geben wir der Zentrale bescheid , dass sie Alarm geben, bevor hier noch mehr zusammenbricht.“
„Wir sollten hier
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