Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
Schlimmste , wenn dies alles eine unbemerkte Verschwörung gegen den Pakt der Könige war.
Dunkle Enthüllung
„Warum sind wir noch mal hier?“ , fragte Laffeila, nun schon zum siebten Mal in der letzten Stunde.
Nachdem Mundra begonnen hatte, sie in ihr Vorhaben einzuweihen, hatte sie die Befürchtung , mit offenen Augen ins eigene Verderben zu laufen. Und das völlig sinnlos! Das Mundras Vorhaben gefährlich war, war Laffeila von Anfang an klar gewesen. Sie war daran inzwischen gewöhnt. Aber diesmal basierten Mundras Ideen offenbar auf Wunschdenken, wegen einiger belangloser Zufälle.
„Du kannst mir glauben!“ , rief Mundra begeistert , „das ist Hieb- und Stichfest! Mit dieser Sache können wir nur Erfolg haben. Soll ich es dir noch mal erklären?“
„Das musst du nicht“, gab Laffeila zurück , „du hast es schon oft genug getan. Aber ich verstehe immer noch nicht, warum wir hier auf einer Häuserplattform, auf der obersten Etage von Korroniea stehen, und im Begriff sind, diese zu stehlen.“
„Wir stehlen sie nicht!“ , korrigierte Mundra , „wir erweitern lediglich ihren Bewegungsfreiraum …“
„…um in eine Botschaft einzubrechen!“ , gab Laffeila zurück.
„Nicht einbrechen“, widersprach Mundra , „unerlaubt reingehen. Möglichst ohne entdeckt zu werden.“
„Ach ja. Dieser gravierende Unterschied war mir entfallen. Und warum müssen wir von oben in die Botschaft eindringen?“
Mundra verdrehte die Augen über so viel Unwissenheit. „Wenn wir über eine Mauer klettern oder versuchen durch einen Eingang zu schleichen, werden die Sicherheitskräfte uns entdecken. Aber wenn wir von oben kommen, wird das niemand bemerken. Vor allem, weil über den Regierungsgebäuden keine Plattformen schweben dürfen.“
Tatsächlich galt über dem Hauptteil von Korroniea ein strenges Flugverbot für alle Flugmaschinen und flugbegabte Lebewesen. Das sollte verhindern, dass Staatsfeinde das taten, was Mundra und Laffeila gerade vorhatten. Ihr Plan sah vor, die Seile, die die schwebende Wohnplattform am Boden hielt, zu kappen und abzuwarten, bis die befreite Plattform genau über dem Gebäude kreiste, in das sie eindringen wollten. Sollte der Wind nicht günstig stehen, würden sie mit Magie nachhelfen. Sobald ihr extravagantes Flugobjekt die richtige Position erreicht hatte, bra u chten die beiden nur noch abspringen, wobei ein Zauber ihre Fallgeschwindigkeit reduzierte und für eine sichere Landung in der Botschaft sorgen würde.
„Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum wir unbedingt in die Botschaft von Kaldorien eindringen müssen. Stell dir mal vor, die erwischen uns. Wie glaubst du, steht Liendra da, wenn heraus kommt, dass wir in das politische Gebäude eindringen, das ihrer Verantwortung untersteht“, gab Laffeila zu bedenken.
„Erstens untersteht die Botschaft nicht Liendras Verantwortung. S ie ist nur die Vertretung der Königlichen Familie. Und zweitens, warum sollte es Liendra schaden, wenn wir des Einbruchs überführt werden. Wir sind zwar befreundet, aber sie ist noch lange nicht unser Vormund. Und was die Wichtigkeit unseres Einsatzes betrifft: Ich dachte, ich hätte dir das oft genug deutlich gemacht!“
Nun war es an Laffeila, die Augen zu verdrehen.
„Ich weiß, seit der Verlobung von Liendra und Axsidus, wurden viele wichtige Posten der Alliierten Königlichen Streitkräfte an Mitglieder der Familie des Königs von Kaldorien vergeben . Das war so eine Art Brautpreis, wenn du mich fragst. Dadurch übernimmt nun auch die Geheimpolizei von Kaldorien ein en Teil der Aufgaben des Geheimdienstes der Alliierten Königlichen Streitkräfte . Zwar gehen die gesammelten Erkenntnisse ans Hauptquartier der AKS, aber viele Dokumente werden in der Botschaft zwischengelagert“, dozierte Mundra. „Und , du glaubst aus irgendeinem Grund, dass etwas in den Akten steht, was für uns interessant sein könnte?“
„Denk doch mal nach“, bat Mundra , „zum Beispiel nach unserem Kampf gegen die Bruderschaft. Kaum dass wir knapp gewonnen hatten, waren die Streitkräfte der AKS schon da, um uns den Sieg zu stehlen. Woher sind die so schnell gekommen? Irgendjemand aus der Stadt wird sie informiert haben. Deshalb konnten sie innerhalb so kurzer Zeit, eine solch große, gut organisierte Streitmacht schicken? Nein, die haben schon vorher gewu sst, dass die Bruderschaft die Tempels tadt angreifen würde!“
„Aber woher sollen sie das gewusst haben?“ , fragte
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