Laktose-Intoleranz
Frage nicht stellen: Bereits seit vielen Jahren ist die Bevölkerung mit der Bedeutung des Begriffs Laktose-Intoleranz vertraut. Die US-Amerikaner haben gelernt, damit umzugehen und sind ihren unberechenbaren Gesundheitsstörungen nicht so hilflos ausgeliefert wie viele ihrer Leidensgenossen in Europa.
Schätzungen zufolge konsumieren wir täglich, oft ohne es zu wissen, zwischen 25 und 50 g Milchzucker mit der gewohnten Nahrung.
Auch wenn man hierzulande von solchen Zuständen noch weit entfernt ist, so hat sich dennoch in den letzten Jahren einiges getan. Sowohl die Betroffenen selbst als auch ihre Ärzte und Ernährungsberater sind mittlerweile sensibilisiert für dieses Thema. Der Weg zur gesicherten Diagnose wird dadurch deutlich verkürzt und führt nun nicht mehr automatisch über häufig überflüssige und für den Patienten beschwerliche Untersuchungsmethoden. Auch die Lebensmittelindustrie trägt den Anforderungen der Verbraucher Rechnung, indem sie laktosefreie Milchprodukte in immer größer werdender Zahl auf den Markt bringt. Es gibt nicht nur laktosefreie Milch, sondern auch andere Produkte.
Das war nicht immer so. Früher wurde Laktose-Intoleranz in Europa nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet, da die Auswirkungen in früherer Zeit vergleichsweise gering waren und sich das Auftreten von Symptomen relativ einfach mit dem Genuss von Milch und Milchprodukten in Verbindung bringen ließ. Heute sieht die Situation jedoch ganz anders aus, da sich die Ernährungsgewohnheiten – besonders in den letzten Jahrzehnten – grundlegend geändert haben.
Vielen Produkten wird Milchzucker zugesetzt
Auf der einen Seite wurden in Europa zu keiner Zeit so viele Milchprodukte konsumiert wie heutzutage, und zum andern sind industriell hergestellte Fertigprodukte ein wesentlicher Bestandteil unserer täglichen Ernährung. Darunter fallen nicht nur komplette Menüs, sondern auch Fertigsoßen, Pflanzenmargarine, Wurstwaren, Backmischungen, Brot und Brötchen, Tiefkühlpizza, Fast Food, Medikamente und vieles andere …
Was ist an diesen Nahrungsmitteln auszusetzen? Die genannten Produkte enthalten in den meisten Fällen Laktose, also Milchzucker. War vor 30 Jahren die Laktosebelastung für den Durchschnittsbürger noch gering, so hat sie heute ein für viele nicht mehr tolerierbares Ausmaß angenommen. Infolgedessen leiden unzählige Betroffene unter mysteriösen Beschwerden, für die auch versierte Ärzte mangels Kenntnis vielfach keine Erklärung finden.
Warum aber verzichtet die Lebensmittelindustrie dann nicht auf die Verwendung von Laktose? Weil Laktose eine preiswerte und relativ geschmacksneutrale Nahrungsmittelkomponente ist, die meist aus lebensmitteltechnologischen Gründen in Fertigerzeugnissen verarbeitet wird. Außerdem kommt Laktose von Natur aus in Milch und allen daraus hergestellten Produkten wie zum Beispiel Käse, Joghurt und Sahne vor.
Die Unverträglichkeit schleicht sich ein
Bei unzähligen Menschen führt der Verzehr von Milchzucker zu gesundheitlichen Problemen, da ihr Darmtrakt nur geringe Mengen davon verdauen kann. Wird diese Toleranzgrenze überschritten, reagiert der Körper mit Unverträglichkeitsreaktionen. In manchen Fällen werden bereits durch den Genuss von nur 1 g Laktose Beschwerden ausgelöst, für die der Betroffene keine Erklärung findet, weil ein direkter Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme nicht offensichtlich ist.
Sie haben als Kind vielleicht regelmäßig und ohne Probleme Milch getrunken? Das bedeutet keineswegs, dass Sie es auch heute noch können!
Häufig schleicht sich im Erwachsenenalter der Enzymmangel ein, der für die Unverträglichkeit von Laktose verantwortlich ist. Die Laktose-Intoleranz ist ein Enzymmangel, der fast ausschließlich Erwachsene betrifft. Während man im Kindesalter Milchprodukte meist problemlos toleriert, schleichen sich im Laufe der Jahre mehr und mehr Unverträglichkeitsreaktionen ein, die auf den Genuss von Milchzucker zurückzuführen sind. Diese »heimliche« Entwicklung erschwert es dem Einzelnen, seine Beschwerden als etwas Neues wahrzunehmen und sie als Symptome einer Laktose-Intoleranz zu erkennen.
Wer als Verbraucher herausfinden möchte, ob die Ursache für seine gesundheitlichen Beschwerden in einer Unverträglichkeit von Laktose liegt, steht zunächst vor einem Rätsel. Die wenigsten Menschen wissen, wie eine Laktose-Intoleranz zuverlässig diagnostiziert wird. Bestätigt sich der Verdacht dann eines Tages, so weiß man oftmals
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