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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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immer mehr und gaben den Glaubensartikel weiter, daß der Heiler zur Zeit der größten Gefahr wiederkommen würde, und daß man bereit sein müßte, ihn dann mit den nötigen Mitteln zu unterstützen.«
    »Freut mich zu hören«, sagte Dalt schnell, »aber kommen wir doch zum eigentlichen Kernpunkt der Sache.«
    »Das ist ja der springende Punkt«, erklärte Lenda. »Die Leute innerhalb und außerhalb der Förderationszentrale haben diese Angriffe als die ersten Vorboten für eine interstellare Barbarei erkannt. Sie sehen eine echte Bedrohung für unsere Zivilisation, hatten bisher jedoch nicht die Macht, etwas unternehmen zu können – wie Sie sehr wohl wissen. Sie konnten nicht länger einen gemeinsamen Leitfaden zwischen den Planeten finden. Aber dieser Leitfaden war immer da: Ihre Anhänger. Die Kinder des Heilers bilden eine Infrastruktur, die alle Grenzen überschreitet. Alles, was dazu nötig war, sie auf den Plan zu rufen, war irgendein Ereignis – ein ›Zeichen‹, wenn Sie so wollen –, und dieses Zeichen kam von Ihnen. Sie als Heiler widersetzten sich dem blutigen Angriff, und so machen Ihre Anhänger den Widerstand zu ihrer Sache.«
    »Sie steigern sich in einen Begeisterungstaumel hinein«, fügte Petrical hinzu, »aber ihnen fehlt die Führung. Ich habe Vertreter der Verteidigungskräfte der Föderation mit Kooperationsangeboten zu ihnen geschickt, die man jedoch einheitlich zurückgewiesen hat.«
    »Vermutlich bleibe nur noch ich übrig«, sagte Dalt.
    Petrical seufzte. »Ja. Sagen Sie nur ein Wort, und wir können aus einem Pöbelhaufen eine begeisterte, multizentrale Verteidigungstruppe machen.«
    »Sie meinen Blasterfutter.«
    »Ganz und gar nicht. Sie sind Futter für die Blaster bei all diesen Angriffen gewesen. Die Bürger sind diejenigen gewesen, die niedergemetzelt wurden, und sie sind auch diejenigen, die wir schützen wollen.«
    »Warum schützen sie sich denn nicht selbst?« fragte Dalt.
    »Zuerst einmal sind sie nicht dafür gerüstet. Zweitens erfolgen die Angriffe auf einem so begrenzten Gebiet, daß überall die ›bei uns wird es nicht passieren‹ Einstellung vorherrscht. Sie wird sich wahrscheinlich mit der Zeit ändern, wenn die Zahl der Angriffe weiterhin so steigt wie bisher, aber dann wird es bereits zu spät sein. Das größte Hindernis für einen organisierten Widerstand bleibt die Tatsache, daß wir den Feind nicht kennen.«
    »Waren unten am Strand denn keine Anhaltspunkte mehr zu entdecken?«
    Petrical schüttelte den Kopf. »Nein. Die Körper waren vollständig zu Asche verbrannt. Wir wissen von den Eindringlingen nur, daß sie Lebewesen mit einem Kohlenstoffkreislauf und entweder Menschen oder ausgesprochene Humanoide sind. Die Waffen, die sie bei sich hatten, weisen auf fremde Wesen hin, aber das könnte auch beabsichtigt sein.« Er brummte. »Ein seltsames Transportsystem, eigenartige Waffen, Körper, die sich selbst zerstören … Jemand versucht da mit aller Gewalt, dies wie das Werk einer unbekannten Rasse aussehen zu lassen. Aber das kaufe ich nicht. Jedenfalls noch nicht.«
    Dalt drehte sich in seinem Stuhl zur Seite. »Und was kann ich, Ihrer Ansicht nach, bei dieser Sache tun?«
    »Sagen Sie nur ein paar Worte zu den Vorsitzenden der planetarischen Heilersekten«, erwiderte Petrical. »Wir können sie hierher bringen oder zur Förderationszentrale oder wohin auch immer Sie wollen. Wenn wir ihnen sagen, daß sie den Heiler persönlich sehen können, werden sie unverzüglich kommen.«
    »Und was springt für Sie dabei heraus?«
    »Einigkeit. Vielleicht kommen wir auf unserem Weg zur koordinierten Verteidigung einen Schritt weiter. Vielleicht gelingt es uns, die Planeten wieder untereinander zu verbinden und ein wenig Eintracht inmitten der Unstimmigkeiten schaffen.«
    »Und der Förderation so zu neuem Leben zu verhelfen«, fügte Lenda hinzu.
    Dalt wandte sich zu ihm um, und in seiner Stimme lag wieder eine Spur des alten Zynismus. »Das würde Sie zum Mann des Tages machen, ist es nicht so?«
    Lenda errötete. »Wenn Sie irgendwelche Zweifel an meiner Aufrichtigkeit hegen, die Sie daran hindern könnten, etwas zu unternehmen, werde ich mich völlig von der Bühne der Öffentlichkeit zurückziehen.«
    Dalt begann, Josif Lenda in ganz neuem Licht zu sehen. Vielleicht hatte dieser kleine Politiker die Veranlagung zu einem großen Staatsmann. Die beiden Begriffe wurden gern verwechselt, obwohl traditionsgemäß der erste zahlenmäßig bei weitem den zweiten

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