Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
milchige Sichtglas seines Helmes keine Gesichtszüge zu erkennen waren –, als er Dalt erblickte, der auf ihn zu rannte. Er wollte den Blaster herumschwingen, aber es war bereits zu spät. Dalt schlug die Waffe zur Seite, packte voll in das Material des Vakuumanzuges und riß. Es gab ein ratschendes Geräusch, stinkende Luft trieb ihm entgegen, und dann waren Dalts Hände in dem Anzug. Sie griffen nach der Kehle des anderen und umschlossen den Hals. Es folgte ein dumpfes Knacken, und der Plünderer sackte in sich zusammen.
    Dalt zog seine Hände aus dem Anzug, ließ mit einer Hand den Körper auf den Boden fallen und fing mit der anderen den Blaster auf. Nachdem er ihn kurz inspiziert hatte, fragte er Part: Wie funktioniert dieses Ding? Er konnte keinen Abzug entdecken.
    Neben ihm leuchtete der Körper plötzlich in einem kurzen, unerträglich grellen Blitz auf, und dann stieg öliger Rauch aus dem Riß im Anzug auf.
    »Was zum …«, begann Dalt laut, aber Part unterbrach ihn.
    (»Eine gute Idee, seinen Ursprungsplaneten zu verbergen. Aber vergiß das jetzt. Drücke auf den kleinen Knopf an der Seite der Waffe, und zwar schnell. Ich glaube, du hast unerwünscht Aufmerksamkeit auf dich gezogen.«)
    Dalt blickte um sich und sah, daß ihn einer der Angreifer vor Erstaunen regungslos anstarrte. Dann hob er langsam die Waffe in Feuerposition hoch.
    Plötzlich wurde alles um Dalt herum langsamer, so als sei er unter Wasser.
    Was ist nun los?
    (»Ich habe dein Wahrnehmungsvermögen beschleunigt, damit du den nötigen Überblick über den Energiestrahl behalten kannst, der gleich auf uns zurasen wird.«)
    Der Blaster befand sich mittlerweile an der Schulter des Eindringlings, und Dalt hechtete nach links. Er schien sanft und graziös durch die Luft zu schweben. Der Aufprall auf den Boden war jedoch alles andere als sanft. Dalt stöhnte, rollte sich herum, richtete den Blaster auf den Eindringling und drückte dreimal schnell hintereinander auf den Knopf.
    Einer der Energiestrahlen mußte sein Ziel gefunden haben. Der Fremde warf die Arme in einem langsamen, weiten Bogen in die Luft und trieb auf den Sand zu, wo er schließlich rücklings liegenblieb.
    Dann, als die Bewegungen wieder dem normalen Zeitablauf folgten, flammte der Körper auf und stieß Rauch aus, genau wie Dalt es bei dem ersten beobachtet hatte. Er stellte fest, daß er nun eine Position innehatte, die hinter der vormarschierenden Linie der Angreifer lag.
    Es wäre vielleicht besser, wenn ich weiterhin alles verlangsamt sehen könnte, meinte er zu Part.
    (»Das ist immer nur für kurze Zeit möglich. Die Neuronen können die veränderte Geschwindigkeit nicht länger als ein oder zwei Minuten aufrechterhalten.«)
    Dalt begab sich in die Bauchlage, schulterte die Waffe und merkte, daß er mit dem Daumen genau den Knopf erreichen konnte.
    Räumen wir mal etwas auf, solange wir noch können. Ohne das geringste Zögern oder Bedauern zielte er auf die Rücken der arglosen Eindringlinge, die immer noch Überlebende niedermetzelten. Als diese einer nach dem anderen, von den Energiestrahlen aus Dalts Waffe getroffen, fielen, machten sich die Erfahrungen, die er als Großwildjäger auf dem schwach besiedelten Planeten in der Galaxie gesammelt hatte, wieder bemerkbar: Triff zuerst die Versprengten und die am Rande und bewege dich dann auf die Mitte zu. Ein volles Dutzend ihrer Kameraden lagen bereits tot und qualmend im Sand, bevor die Angreifer erkannten, daß nicht alles so lief wie geplant.
    Eine Gestalt in der Mitte der Angriffslinie blickte sich um und gab, als er feststellen mußte, daß sich ihre Reihen gelichtet hatten, den anderen ein Zeichen. Sie wandten ihre Aufmerksamkeit von den Badenden vor ihnen ab, um herauszufinden, wer sie von hinten angriff. Part beschleunigte wieder Dalts Wahrnehmungsvermögen, und dann begann Dalts Waffe unter den Fremden zu wüten. Dalt hielt den Blaster ständig in Bewegung, auf der Suche nach immer neuen Zielen; so bekam er langsam ein Gefühl für die Waffe und wurde mit jedem Schuß, den er abfeuerte, tödlicher. Sobald ein Eindringling seine Waffe hob, bewegte er sich zur Seite, zielte und feuerte, ausweichen-zielen-feuern, ausweichen-zielen-feuern. Hätten die Muskeln seiner Finger, Arme und Schultern dem Tempo seiner Wahrnehmung folgen können, wären die Feinde inzwischen alle tot. Aber er hatte immerhin schon die Hälfte von ihnen ausgeschaltet. Der Angriff war wirksam abgewehrt worden, und wenn nur noch einige von ihnen

Weitere Kostenlose Bücher