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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Fragen zu den gekidnappten Streunern, den lebendigen wie den toten. Und plötzlich war mir alles klar. Alle Stücke fügten sich zu einem scharfen möglichen Bild zusammen, dem nur noch einige Fakten hinzugefügt werden mußten, um es zu einer realistischen Darstellung der Ereignisse zu machen.
    »Natürlich!« hörte ich meine eigene Stimme murmeln, während ich den Daumen aus dem Zahlschlitz zog. »Deshalb entführt ihr die Streuner!«
    »Was haben Sie gesagt?« fragte die Technikerin mit abrupt zu Schlitzen verengten Augen.
    »Nichts.« Du geschwätziger Idiot!
    »Nein, Sie haben doch von Streunern geredet.« Ihr lächelnder Mund war zu einer dünnen Linie geworden, ihr engelhaftes Gesicht glich einer steinernen Maske.
    Ich zögerte keine Sekunde. »›Neun Uhr‹ habe ich gesagt. Es sei erst neun Uhr. Ich habe noch Zeit, etwas Wichtiges zu erledigen.«
    »Oh«, sagte sie und nickte, aber ich wußte, daß sie mir nicht glaubte. Ich verließ die Filiale so schnell ich konnte und machte mich auf den Weg zu Elmero’s in der Hoffnung, daß Doc noch dort war.

 
11
     
    »Ich halte das Ganze für unnütze Mühe«, sagte Doc, dessen schwarzes Gesicht im hellen Licht in Elmeros Büro glänzte. »Ich meine, wir waren doch schon einmal bei Central Data eingedrungen und haben in dem Autopsiebericht nichts Brauchbares gefunden. Warum sollen wir noch einmal dorthin zurückkehren?«
    »Weil ich glaube, wir haben nicht die richtigen Fragen gestellt.«
    Während ich noch mit Doc diskutierte, hatte Elmero sich bereits hinter seine Konsole gesetzt und die ersten wichtigen Schritte zum Anzapfen der Datenbank durchgeführt. Das Super-NDT war immer noch in meinem Gehirn unterwegs. Meine Gedanken befanden sich in vollem Flug.
    Doc zuckte die Achseln. »Na schön, es ist schließlich dein Geld.«
    »Stimmt. Dann verrat mir mal eins: Wird bei einer Autopsie auch eine Analyse der zerebrospinalen Flüssigkeit durchgeführt?«
    »Natürlich. Proteine, Glukose, Chloride, Bakterien, Viren, Toxine und diverse andere Substanzen.«
    »Neurohormone?«
    »Zum Teufel, nein!«
    »Warum nicht?«
    »Das wäre ja, als würde man nach subkutanen Fettablagerungen in deinem Hintern suchen: Jeder hat sie in unterschiedlichen Mengen. Warum sollten sie Neurohormone überprüfen? Die hat ebenfalls jeder in seinem Körper. Außerdem sind die Analysemethoden ziemlich teuer. Man hätte sicherlich eine Reihe Probleme, wenn man gezwungen wäre, diesen Aufwand und die damit verbundenen Ausgaben zu rechtfertigen. Ganz gewiß würde diese Untersuchung niemals bei irgendwelchen herrenlosen Leichen vorgenommen, die zweifelsfrei Streuner sind.«
    Genau das hatte ich mir bereits gedacht.
    »Wie lange werden die Gewebeproben in der Gerichtsmedizin aufbewahrt?«
    »Das kommt darauf an. In einem Routinefall wahrscheinlich einen Monat höchstens.«
    »Wir sind drin«, meldete Elmero von seiner Konsole.
    »Kannst du einen Test bei einem der toten Kinder veranlassen und ihre ZSF überprüfen?« Elmero bedachte mich mit einem Blick, der auf subtile Weise gleichzeitig Ekel wie auch Verärgerung ausdrückte.
    »Sorry«, sagte ich. »Ich weiß auch nicht, was über mich gekommen ist. Ich brauche eine Angabe über die vorhandene Menge an Nordopatritylin.«
    Er gab dem gerichtsmedizinischen Computer den Befehl, den Test vorzunehmen, dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück und ließ ihn zum Schreibtisch zurückgleiten. Doc suchte die Bar auf, um sich eine frische Dosis abzuholen, da er meinte, es würde wohl eine Weile dauern. Sein Timing war perfekt: Das Ergebnis des NDT-Gehalts wurde gerade angezeigt, als er wieder zurückkam. Er ging zur Konsole und sah es sich an.
    »Verdammt!« stieß er hervor.
    Ich trat neben ihn und las ebenfalls die Resultate: NDT-Menge in ZSF = 2,7 ng/dl. Normale Menge in Altersgruppe = 12,5-28 ng/dl.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte ich.
    Doc schenkte mir einen säuerlichen Blick. »Und wie genau bist du darauf gekommen, daß irgend jemand den Kindern ihr NDT entzogen hat?«
    Ich erzählte ihnen, wie B.B.s Komet uns zu NeuroNex geführt hatte, was die Technikerin von dem synthetischen Super-NDT berichtet hatte und von meiner früheren Überlegung, daß NeuroNex vielleicht eine neue chemische Substanz bei Streunern ausprobierte.
    »Aber wenn das der Fall wäre, dann hätte das Gehirn des Jungen geradezu in NDT ertrinken müssen!« meinte Doc.
    »Aber nicht, wenn der Organismus die synthetische Version nicht annimmt«, sagte Elmero.
    Doc verzog

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