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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nicht?
    Die Erklärungen wurden unterschrieben, und wir kamen zum Geschäftlichen. Über den Preis ließ sich nicht verhandeln, wie ich wußte – die Gebühr wurde in der Zentralverwaltung von NeuroNex festgesetzt –, aber ich feilschte trotzdem. Ich kam damit nicht weiter, wie ich erwartet hatte, aber ich holte wenigstens eine Gutschrift für die auf meinen Knöpfen noch vorhandenen Trips heraus.
    Nachdem die für den Verkauf zuständige Angestellte erschienen war, führte die Technikerin mich in den sterilen Behandlungssaal und wies mich an, mich auf einer Liege auszustrecken. Ich beobachtete den Monitor, als sie meinen Schädel vorbereitete. Ich hatte eine seltsame, irgendwie körperlose Empfindung, als ich auf meinen eigenen Hinterkopf in der Holo-Kammer blickte. Sie enthaarte ein Stück Kopfhaut, desinfizierte die Stelle, dann zückte sie ihr Skalpell.
    »Keine Klinge?« fragte ich.
    Sie saß hinter meinem Kopf, während ich auf der Liege ruhte. Ich konnte im Monitor ihr Gesicht nicht sehen, sondern nur ihre Hände, doch ihre Stimme klang ruhig und sachlich.
    »Sie ist da. Nur können Sie sie nicht sehen. Es ist eine Schlinge aus Gussman-Mollydraht. Sehen Sie?« Sie führte den sichtbaren Teil des Instruments knapp zwei Zentimeter über meinen Kopf, und die Haut teilte sich magisch. »Ein wunderbares Material – eine einzige Kette aus Metallmolekülen, die straff gespannt ist. Damit läßt sich wunderbar arbeiten.«
    Ihre unverblümte Begeisterung hielt meinen Magen nicht davon ab, sich zusammenzuziehen, als ich mein eigenes Blut aus dem Einschnitt treten sah.
    »Könnten Sie bitte den Monitor abschalten?«
    »Klar.«
    Eine Hand verschwand aus dem Operationsfeld, und dann verblaßte die Holo-Kammer. Ich konnte nicht verstehen, warum einige Leute solchen Operationen so gerne zusahen. Während ich jetzt zur leeren Decke hinaufsah, hörte ich meine Stimme weiterreden. Gewöhnlich überlasse ich das Reden den anderen Leuten, aber ich war nervös, zitterte innerlich, fühlte mich kalt und schlecht, und es schien mir zu helfen, wenn ich redete.
    »Machen Sie so etwas öfter?«
    »Nein. Eigentlich kaum. Als ich noch auf der Insel war, habe ich eine Menge Drähte eingesetzt. Wir schicken all unsere Knopf-Implantationen dorthin. Man braucht wirklich ein Team von zwei Spezialisten, um die Implantation ordnungsgemäß durchzuführen. Diese kleinen Filialen sind einfach nicht groß genug, um zwei Techniker zu beschäftigen.«
    »Heute morgen sah es aber nicht so aus.«
    »Das waren alles Sonderbestellungen.« Ich hörte, wie sie ihre Haltung veränderte. »Okay. Wir sind jetzt bereit zum Entdrahten. Sie haben noch eine letzte Möglichkeit: Sind Sie ganz sicher, daß Sie diese Prozedur bei sich vornehmen lassen wollen?«
    »Absolut … glaube ich. Was ist denn, wenn ich das Gefühl haben sollte, verrückt zu werden, nachdem der Draht weg ist?«
    Eine kurze Pause trat ein. »Ich glaube, auch dann können wir Ihnen helfen.«
    »Ja? Und wie?«
    »Sie haben noch nie von NDT gehört, oder?«
    »Doch, natürlich.«
    Ich hatte wohl vergessen, wofür die Initialen standen, aber ich wußte, daß es ein Neurohormon war – NeuroNex vertrieb ein eigenes Produkt unter dem Namen, der sich auch als Gattungsbegriff dieser Substanz eingebürgert hatte: BrainBoost.
    »Richtig. Nun, neue Untersuchungen ergeben, daß NDT sich im Knopf-Entzugsstadium durchaus als nützlich erweisen kann.«
    Das war eine gute Neuigkeit. Alles, was den Entzug erleichtert, wäre ein Segen. Ich hatte in jüngeren Jahren einmal NDT ausprobiert, um das Detektiv-Examen zu bestehen, und war nicht sonderlich beeindruckt gewesen. NDT war wirklich das letzte, von dem ich Hilfe erwartet hätte.
    »Ist das nicht etwas für die Verbesserung des Gedächtnisses?«
    »Richtig«, sagte sie. »Es kommt zu einer erhöhten Aufnahmefähigkeit, doch im Grunde handelt es sich um einen Verstärker der kognitiven Fähigkeiten. Besseres Gedächtnis, erhöhte deduktive und analytische Fähigkeiten.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Studenten brauchten es häufig, desgleichen Geschäftsleute bei Konferenzen und Verhandlungen. »Und wie wird es mir helfen?«
    »Es scheint die Aufmerksamkeit auf die kognitiven Funktionen zu lenken und sie dafür von den vegetativen-reproduktiven Bereichen abzuwenden. Mit anderen Worten, Sie sind zwar ganz erheblich im Entzug, spüren es aber nicht so stark.«
    In diesem Moment kam mir ein beunruhigender Gedanke.
    »Übrigens, was wollte der Mann vor mir

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