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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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drang heute morgen in die unteren Bereiche der Megalops Authority Central. Und so hat es ausgesehen.«
    Nachrichtentyp Vier zerfloß zu einer Totalen von dem Massenauflauf bei der M.A. Central.
    »Die Kinder, die Sie dort sehen«, sagte er in seinem Kommentar, »sind die sogenannten Streuner. Falls Sie irgendwelche Zweifel hinsichtlich ihrer Existenz hatten, so wird dieses Vid sie zerstreuen. Dies ist die wahre Situation. Es sind reale Kinder, und sie haben sich alle heute im Gebäude der M.A. Central versammelt.
    Sehen Sie es sich genau an. Einige von ihnen könnten auch Ihre Nichten und Neffen sein. Eines der Kinder könnte Ihr Enkelkind sein. Vielleicht gibt es unter Ihnen auch einige, die jetzt gerade ihr eigenes Kind vor sich sehen.«
    »Verdammt!« rief Minn hinter der Theke. »Er zeigt uns Streuner im DataFluß. Er zeigt sie tatsächlich!«
    »Das muß ein Graffito sein!« sagte jemand anderer.
    »Ist es nicht! Das ist Nachrichtentyp Vier!« rief eine weitere Stimme.
    Ich erkannte Docs Stimme von der anderen Seite des Raums. »Wenn es keine Graffito-Nachricht ist, dann heißt das, daß es im gesamten System gesendet wird! Und daß die ganze verdammte Welt es sieht!«
    Die ganze verdammte Welt! Was für eine Vorstellung!
    »Ganz bestimmt bekommt jemand dafür den Arsch aufgerissen!« sagte Minn in ihrer typischen dezenten Art.
    Ich dachte an Arrel Lum – er verabschiedete sich von seiner Karriere und setzte mit diesem Schritt sogar sein Leben aufs Spiel.
    »Aber was wollen diese Kinder?« fragte Lum mit seiner Nachrichtenstimme. »Warum sind sie zur M.A. Central geströmt?«
    Die Kammer füllte sich mit einem ernsten Kindergesicht nach dem anderen, und jedes Kind sang ein einziges Wort: »… WEN-DEE! WEN-DEE WEN-DEE …«
    »Und wer ist diese Wendy?« fragte er, während die Gesichter weiter durch die Kammer wanderten. »Der Reporter dieses Berichts hat in Erfahrung bringen können, daß sie eine junge Frau ist, die bei den verschiedenen Streunerbanden im Zentrum des Eastern Megalops lebte, ihnen vorlas und das Lesen beibrachte, für sie kochte und sie zu kochen lehrte. Also, wie man auch sagen könnte, für sie die Mutter spielte.«
    Er hielt inne, und weitere Kindergesichter drängten sich in die Kammer.
    »Sie wollen ihre Mutter!«
    Plötzlich füllte Jeans Gesicht die Kammer aus. Ihre Augen hatten einen hohlen, gehetzten Ausdruck. Sie machte ein angsterfülltes Gesicht.
    Die Worte von Nachrichtentyp Vier schlugen wie Kanonensalven im Raum ein.
    »Und hier ist sie. Ihr richtiger Name: Jean Harlow-c. Ein Klon. Ja, ein Klon. Eine sterile Unperson. Unten in den Tunnels. Wo sie sich um unsere Kinder kümmert. Um die, die wir wegwerfen, deren Existenz einem grausamen Zufall zu überlassen wir durch unmenschliche Gesetze gezwungen sind. Und was ist ihr Schicksal?«
    Das Holo zeigte nun eine Halbtotale von Jean und ihrem Erscheinen vor dem Chef-Administrator Brode. Sie sah dabei klein und zerbrechlich aus, während er einen riesigen und einschüchternden Eindruck hinterließ.
    »Dies wurde früher an diesem Tag aufgenommen.«
    Brode: Und was genau war Ihr Plan mit diesen Streunern?
    Jean:   Ich hatte wirklich keinen Plan. Sie brauchten mich, und ich brauchte sie. Das war alles.
    Brode: Haben Sie sie für Ihre eigenen Ziele zusammengezogen und eingesetzt? Störung der öffentlichen Amtsgeschäfte – war das nicht ein Teil Ihres Plans?
    Jean:   Ich sagte Ihnen doch bereits, ich hatte keine …
    Brode: Ich glaube ihr nicht! Verpaßt ihr das Wahrheitsserum!
    Einige schnelle Sequenzen folgten, die zeigten, wir ihr das Serum verabreicht wurde, und dann ging es mit dem Rededuell weiter.
    Brode: Also. Welche Pläne hatten Sie mit den Streunerbanden?
    Jean:   Nun, ich … ich weiß, es klingt dumm, aber ich suchte nach einem Weg, sie zu den Außenwelten zu bringen.
    Brodes ätzendes Lachen klang genauso unbehaglich wie meines, als sie mir alles erzählt hatte.
    Brode: Die Außenwelten! An was haben Sie dabei gedacht?
    Jean:   Ich dachte an Sonnenschein und frische Luft und eine Zukunft für sie. Die Außenwelten brauchen arbeitswillige Leute. Sie würden dort als Realmenschen behandelt. Sie brauchten nicht mehr in den Abwasserkanälen und Tunnels zu leben.
    In der Bar herrschte Totenstille, als Brode innehielt und sich umschaute zu seinen Helfern, die sich außerhalb des Bildes aufhielten. Schließlich begann er zu reden.
    Brode: Sie wissen, daß Ihre Gedächtnislöschung gleich morgen früh durchgeführt werden

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