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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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soll, oder wußten Sie es nicht?
    Ich hörte, wie in der Nähe scharf eingeatmet wurde. Doc hatte sich neben mich geschoben. Er biß die Zähne aufeinander.
    Jean konnte nur noch traurig nicken.
    Jean:   Ich weiß. Und danach werde ich mich an keines der Kinder mehr erinnern können. Ich werde wieder für Ned Spinner in Cyberland arbeiten. Ich würde ihnen dann nichts mehr nützen. Aber Mr. Brode, Sir.
    Sie schaute zu ihm auf, und ihre großen blauen Augen funkelten im grellen harten Licht des Verhörzimmers.
    – Meinen Sie, Sie könnten etwas für sie tun? Sie haben Macht und Einfluß. Können Sie ihnen nicht helfen, woanders ganz von vorne anzufangen? Ich werde es wohl nicht mehr können.
    Ich hörte hinter der Bar ein lautes Schluchzen. Dort stand Minn und trocknete sich die Augen. Ich hätte niemals gedacht, daß in ihrem ganzen Körper eine einzige Träne steckte. Sie schickte mir einen wütenden Blick, daher wandte ich mich ab. Ließ meinen Blick umherschweifen. Sah Doc und ein paar von den Stammgästen ebenfalls weinen. Natürlich nicht alle. Aber man mußte Jean glauben – sie hatte eine Dosis Wahrheit verabreicht bekommen. Ein oder zwei Herzschläge lang machte sogar Brode den Eindruck, als wäre er zutiefst bewegt. Dann verhärtete sich sein Gesicht wieder.
    Brode: Das ist unmöglich. Wir …
    Das Vid kippte weg, verzerrte sich, verwandelte sich in Konfetti, und dann erschien Nachrichtentyp Sieben. Ihr ovales, augenbrauenloses Gesicht lächelte aufmunternd.
    »Wir haben zur Zeit einige technische Schwierigkeiten …«
    Ihr Gesicht zerfiel zu Konfetti, und die Holo-Kammer füllte sich mit Szenen von der Vertreibung der Streuner durch die M.A. und ihre Gelbjacken. Die Stimme von Nachrichtentyp Vier sprach weiter den Kommentar zu den Bildern:
    »(verzerrt) – lassen Sie mich enden! So behandelten sie die Kids heute abend! Morgen kann es noch schlimmer werden! Unternehmen Sie etwas wegen Wendy! Rufen Sie Ihren …«
    Wieder Konfetti, dann tauchte Nachrichtentyp Sieben erneut auf, nach wie vor mit einem ungerührten Gesichtsausdruck.
    »Hier ist Ihre DataFluß-Moderatorin in Sieben. Weiter mit den Nachrichten …«
    Wir warteten, um zu sehen, ob Vier noch einmal in den Strom hineinkam, aber er war offensichtlich für den Rest des Abends ausgeschaltet worden. Es war ziemlich klar, daß Vier als Nachrichtentyp gestorben war. Sie würden ein neues Gesicht schaffen müssen, um ihn zu ersetzen.
    Und was war mit Lum? Arrel Lum war real. Was würden sie mit ihm tun?
    »Seit wann ist Vier denn ein Klonfreund?« fragte jemand im Raum. Ich sah mich um und entdeckte, daß es Greg Hallo war. Ein netter Bursche, aber er übertrieb es gerne an der Vapeka-Düse.
    »Ja«, sagte jemand anderer. »Warum macht er plötzlich einen solchen Wirbel?«
    »Vielleicht glaubt er, daß wir bei der nächsten Wahl dafür stimmen, den Klons bestimmte Grundrechte einzuräumen«, rief jemand.
    Gelächter brandete auf, aber nicht viel.
    »Ich finde überhaupt nichts lustig, wenn eine schöne Frau gedächtnisgelöscht werden soll«, sagte Doc.
    »Keine Frau, Doc«, sagte Hallo. »Ein Klon.«
    Doc geriet langsam in Rage. »Ein Klon, der für die Streuner mehr getan hat als alle Realmenschen, die ich kenne!«
    »Streuner sind Streuner, Klons sind Klons«, stellte Hallo fest. »So war es, so ist, und so wird es immer sein. Wir brauchen keine falsche Nächstenliebe zu zeigen.«
    Hallo sprach das aus, was eine ganze Menge Leute dachten.
    »Wir wissen ja, daß du ein alter Kloner bist, Doc«, brüllte jemand. »Aber wir lieben dich trotzdem!«
    Da ich genug von diesem Theater hatte, fuhr ich per Röhre nach Hause. B.B. war nicht da, nur Ignatz erwartete mich. Ich war müde, einsam und niedergeschlagen. Jetzt hätte ich dringend einen Knopf gebrauchen können. Aber selbst dieser Fluchtweg aus der Wirklichkeit war für mich gesperrt. Ich kam mir vor wie eine Splittergranate, die jeden Moment explodieren mußte, und wußte nicht, warum.
    Ich ließ mich auf das Bett fallen und lauschte dem Zünder, der in meinem Kopf tickte.
    Es dauerte lange, bis ich endlich einschlief.

 
13
     
    Ich war bereits wach, als der Türsummer erklang. Ich schaute mir ein Graffito im Datenstrom an. Ein simpler Streifen: Jeans Gesicht und eine Stimme: »Eine moderne Jean d’Arc? Laßt es nicht dazu kommen!«
    Ich wandte mich um und sah durch die Tür zwei ungeduldig aussehende Gelbjacken. Mein Magen ging abrupt in den Freifall über.
    »Administrator Brode will Sie sofort

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