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LaNague 05 - Der Tery

LaNague 05 - Der Tery

Titel: LaNague 05 - Der Tery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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der überrascht werden sollte: Fremde mit Stahlkappen und Lederwesten waren in die Lichtung eingedrungen.
    Geduckt kroch er über das schmale Stückchen Land, auf dem sie versucht hatten, ein paar eßbare Früchte und Wurzeln anzubauen. Er hatte die Hälfte des Gartens durchquert, als er bemerkte, was zwischen den Getreidehalmen zu seiner Linken hingestreckt lag; vorsichtig schlüpfte er hinüber um nachzusehen.
    Es war sein Vater. Er war ein großes wildes Tier gewesen, das am glücklichsten war, wenn es in der Sonne sitzen und mit niemals endendem Staunen das Wachstum der Dinge beobachten konnte, die anzupflanzen seine Gefährtin in gelehrt hatte. Er war von mindestens einem Dutzend gefiederter Pfeile durchbohrt. Sein roter Lebenssaft war ausgelaufen und hatte neben ihm eine kleine Pfütze gebildet.
    Wut und Angst kämpften um die Oberhand im Tery, aber er grub beide Hände in den Boden und harrte so lange aus, bis die schwindelerregende Übelkeit, die ihn überschwemmt hatte, nachließ. Dann packte er seine Jagdkeule. Er umklammerte sie und schlich, indem er das Getreide als Deckung ausnutzte, nahe am Boden langsam auf die Höhle zu, in der Hoffnung …
    Seine Mutter lag in der Öffnung der Höhle, ihr Kopf war fast ganz vom Körper abgetrennt.
    Da war alle Selbstbeherrschung in ihm zusammengebrochen. Rauhe Schreie ausstoßend und seine Keule schwingend griff er an. Die äußerste Wildheit seiner berserkerhaften Attacke, die den Tery selbst verblüffte, überraschte die Soldaten.
    Fast. Die Bogenschützen erwischte er in einem unaufmerksamen Augenblick, doch die Soldaten hielten ihre bluttriefenden Schwerter noch in den Händen. Der erste aus der Gruppe hob seine Klinge, als der Tery näher kam, doch das Geschöpf schlug sie zur Seite und ließ seine Keule auf den Kopf des Soldaten niedersausen. Der duckte sich, aber nicht schnell genug, und der Tery hatte es mit einem Gegner weniger zu tun. Wieder fuhr die Keule durch die Luft und traf die Schulter eines Bogenschützen, der schreiend zu Boden ging.
    Aber sie waren in der Überzahl, und alles erfahrene Krieger. Bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte, wurde ihm seine Keule mit einem Hieb durchtrennt, und eine Schwertspitze legte drei seiner Rippen bloß.
    Verwundet und ohne Waffe, beschloß der Tery zu fliehen. Und er wäre mit Leichtigkeit entkommen, hätte der Hauptmann seine Männer nicht auf die Pferde befohlen.
    Er hörte, wie der Hauptmann brüllte: »Durchbohrt ihn nicht! Schlitzt ihn nur auf!«
    Es war ein Riesenspaß. Die Soldaten waren alle ausgezeichnete Reiter. Sie verlegten ihm den Weg, umzingelten ihn und schnitten ihn auf. Wenn jeder seine Klinge mit frischem Blut bedeckt hatte, ließen sie ihn aus dem Kreis entwischen und ein Stückchen laufen, bis sie ihn wieder einholten und von neuem begannen, auf ihn einzustechen. Als er schließlich in einem mit hohem Gras bewachsenen Feld zusammenbrach, war er nur noch ein ausgepumptes, blutiges Wrack.
    Der Hauptmann blickte keuchend von seinem Pferd auf ihn herab. »Wenn er noch nicht tot ist, wird er es bald sein. Sollen die Aasfresser mit ihm aufräumen.« Und so hatten sie ihn als Beute für die Aasgeier zurückgelassen.
    Der Tery hatte das Gesicht jenes Hauptmanns nicht vergessen.
     
    *
     
    Bis auf die Aasfresser war die Lichtung genauso, wie er sie verlassen hatte. Er verjagte sie von den aufgedunsenen, angefressenen Körpern, die einmal seine Eltern gewesen waren. Obwohl er dabei riskierte, daß sich einige seiner tieferen Wunden wieder öffneten, machte er sich daran, die Leichen ins Innere der Höhle zu schleppen. Es war eine gräßliche Arbeit, und wegen des Gestanks und weil er wußte, was er da anfaßte, mußte er sich mehrmals würgend erbrechen, bevor er seine Arbeit vollbracht hatte.
    Sein Vater war ein wildes, bärenhaftes Geschöpf gewesen, von ebenso wilden Eltern geboren und in den Wäldern aufgewachsen, in denen er sein ganzes Leben verbrachte. Seine Mutter unterschied sich von ihm nicht nur äußerlich – nicht zwei Terys ähneln sich, außer sie sind blutsverwandt –, sondern auch durch ihre soziale Herkunft. Weil sie von affenartiger Anmut war, hatte man sie als Kind eingefangen und in der Burg erzogen, damals, als Kitrus Vater dort herrschte. Das war noch bevor Mekk sein Dekret über die Ausrottung allen Lebens, das nicht die Wahre Gestalt besaß, erließ. Damals galt es als modisch, sich einen oder zwei Terys am Hofe zu halten, die sprechen und rezitieren konnten.
    Seine

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