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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Untersuchens nicht feststellen können. Wir, das heißt Professor Eggerth und ich, vermuten eine andere Ursache für den Riß und haben uns auch bereits eine bestimmte Ansicht darüber gebildet.«
    »Ich muß trotzdem meine Hypothese aufrechterhalten«, widersprach Dr. Schmidt, und schon entwickelte sich zwischen den beiden gelehrten Häusern wieder eine jener Streitereien, die man seit langem an ihnen gewohnt war. Professor Eggerth ließ sie gewähren und wandte sich mit Berkoff der Seekarte auf dem Tisch zu.
    »Es ist mir unbegreiflich, daß die Insel nicht eingetragen ist«, meinte Berkoff. »Ein Stück Land von Her Größe ist doch schließlich nicht zu übersehen.«
    »O doch, Herr Berkoff! Vergessen Sie nicht die endlose Weite der Südsee, in der die Inseln nur verlorene Punkte sind. Es ist wohl denkbar, daß manche von ihnen noch von keines Menschen Auge gesehen und von keines Menschen Fuß betreten wurden …«
    »Für unsere Insel kann das aber nicht zutreffen, Herr Professor. Wir sahen damals Ziegen und Tauben auf ihr; die müssen doch unbedingt einmal von einem Schiff dorthin gebracht worden sein.«
    »Zweifellos, mein lieber Herr Berkoff, aber die Vorfahren dieser Ziegen können schon vor hundert oder hundertfünfzig Jahren ausgesetzt worden sein, und in der Zwischenzeit ist die Insel längst wieder in Vergessenheit geraten. Übrigens, meine Herren …«, er wandte sich an Wille und Schmidt, die ihren Disput gerade durch eine kurze Atempause unterbrachen, »das ist eine Tatsache, aus der man vielleicht einige nicht unwichtige juristische Schlüsse ziehen könnte.«
    »Juristische Schlüsse, Herr Professor? Ich bin neugierig, was Sie folgern wollen«, meinte Dr. Wille.
    »Ich ziehe den einzig möglichen Schluß, Herr Doktor, diese Insel ist, wie die Juristen sagen, eine ›res nullius‹, das heißt, eine Sache, die niemandem gehört. Der erste, der sie in Besitz nimmt, ist ihr rechtmäßiger Eigentümer.«
    »Theoretisch vielleicht, meine Herren, aber praktisch?« Dr. Schmidt schüttelte halb zweifelnd, halb mißbilligend den Kopf. »Da würden am Ende doch wohl allerlei andere Leute kommen und unter Berufung auf ihre Interessensphären protestieren – würden ältere Ansprüche geltend machen … Man weiß aus der Kolonialgeschichte zur Genüge, wie es in solchen Fällen zugeht. Vor hundert Jahren mag so etwas wohl noch möglich gewesen sein, aber in unserer Zeit halte ich es für ausgeschlossen. Sie werden mir darin recht geben müssen.«
    »Ich glaube, Herr Kollege, daß Sie mit Ihrer Meinung recht haben könnten«, pflichtete ihm Dr. Wille nach kurzem Nachdenken bei.
    »Wir streiten um des Kaisers Bart, meine Herren«, meinte Professor Eggerth, »weder wir noch irgendwelche anderen Staaten haben an diesem weltverlassenen Flecken ein Interesse. Selbst wenn das Eiland bewohnt wäre, hätte es wenig Wert; es liegt viel zu weit abseits von den Koprainseln, die den Verkehr mit den größeren Inselgruppen vermitteln. Glauben Sie mir, es hat schon seine guten Gründe, daß sich bisher kein Liebhaber dafür gefunden hat.«
    Dr. Schmidt wollte noch einen Einwand machen, als Hein Eggerth in den Mittelraum zurückkam. »Geht alles in Ordnung, Hein?« fragte der Professor. »Ist das Land schon in Sicht?«
    Er stockte, als er in das Gesicht seines Sohnes blickte, stutzte noch mehr, als der, ohne die Frage direkt zu beantworten, ihn bat, mit nach vorn in den Pilotenraum zu kommen.
    Von Georg Berkoff und seinem Sohn gefolgt kam Professor Eggerth in den Pilotenraum, in dem große Kristallscheiben einen freien Ausblick nach vorn erlaubten.
    Der Professor trat an das Mittelfenster heran. In endloser Weite dehnte sich vor seinen Blicken die See. Ungefähr 10 Kilometer voraus erhob sich die Silhouette einer Insel aus der Flut und gewann an Form und Farbe, während »St 25« mit gedrosselten Motoren darauf zuflog. Noch betrachtete der Professor sie schweigend, als Bert Roege, der zweite Pilot des Flugschiffes, ein Blatt von seinem Schreibblock riß und es Hein Eggerth reichte.
    »Die neue Ortsbezeichnung, Hein.« Der warf einen kurzen
    Blick darauf, sah die Zahlen und griff sich an die Stirn. »Bei Gott, Georg. Nach der Ortsbestimmung muß sie es sein.
    Und doch – es ist alles so anders.«
    Professor Eggerth wandte sich zu dem Sprechenden hin.
    »Was ist anders, Hein?« fragte er.
    »Der Berg zur linken, Vater. Damals lag dort ein bewaldetes Plateau, nach meiner Erinnerung kam höher als 500 Meter.
    Statt dessen ragt

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