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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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gegangen war. Allmählich wich auch die Benommenheit, welche die Insassen von ›St 25‹ infolge der plötzlichen Druckverminderung befallen hatte. Nach ein paar kräftigen Atemzügen brach Professor Eggerth das Schweigen. »Wir haben einen Riß im Schiffsrumpf, Hein. Im Fluge können wir ihn nicht reparieren. Wir müssen einen passenden Landungsort suchen.«
    Georg Berkoff hatte sich über die Karte gebeugt. »Wie denken Sie über die Gesellschaftsinseln, Herr Professor?« fragte er. »Es sind nur ein paar hundert Kilometer von hier. Auf Tahiti gibt es meines Wissens eine Flugschiffswerft mit allen Hilfsmitteln.«
    Professor Eggerth machte eine abwehrende Bewegung. »Ausgeschlossen, mein lieber Berkoff! Wo denken Sie hin? Mit ›St 25‹ in eine fremde Werft gehen, damit die liebe Konkurrenz uns recht schön alles abgucken kann? Das gerade Gegenteil davon brauchen wir. Irgendeine unbewohnte Insel, auf der wir vor neugierigen Augen sicher sind. Fremde Hilfe brauchen wir nicht. Unsere Bordmittel genügen vollkommen. Fragt sich nur noch, wo wir möglichst in der Nähe ein für unsere Zwecke geeignetes Plätzchen finden …«
    »Ja! Wo, Herr Professor?« meinte Berkoff und fuhr mit den Fingern suchend über die Karte.
    »Gehen wir doch auf unsere Robinson-Insel«, raunte Hein Eggerth ihm halblaut zu.
    »Ja, zum Teufel, Hein, die steht doch nicht auf der Karte«, widersprach ihm Berkoff. »Hier an der Stelle müßte sie liegen, aber sie ist doch nicht da.«
    »Ist ja Unsinn, Georg! Wir sind doch beide auf ihr gewesen. Einen Augenblick mal, Vater«, er zog den Professor mit sich auf den Gang hinaus.
    »Warum so geheimnisvoll, Hein?« fragte der verwundert.
    »Weil Dr. Schmidt nicht zu hören braucht, was ich dir zu sagen habe. Wir befinden uns ganz in der Nähe der Insel, auf der wir damals Garrison und Bolton ausgesetzt haben, um ihnen für einige Zeit die Möglichkeit zu nehmen, unsere Forschungsarbeiten in der Antarktis zu stören …«
    Professor Eggerth lächelte.
    »Aha, ich begreife! Alte Sünden, von denen unser Freund Schmidt immer noch nichts wissen darf.«
    »Ganz recht, Vater. Diese Insel ist für unsere Zwecke wie geschaffen. Unbewohnt! Eine große Wiese bietet einen vorzüglichen Landeplatz …«
    »Gut, Hein! Da wollen wir landen.«
    »Gewiß, Vater … aber …«
    »Was gibt’s da noch einzuwenden?« unterbrach ihn der Professor.
    »Die Insel ist auf unseren Karten nicht eingetragen. Ich habe mit Berkoff schon vergeblich danach gesucht.«
    Professor Eggerth sah interessiert auf. »Auf der Karte nicht eingetragen? Wie willst du sie dann finden?«
    »Ich habe die Zahlen unserer damaligen Ortsbestimmung genau im Gedächtnis, und Berkoff weiß sie ebenfalls noch. Ein Irrtum ist ausgeschlossen.«
    »Dann wollen wir die Insel ansteuern. Die Hauptsache bleibt, daß ihr den genauen Ort kennt. Geh in die Zentrale und laß den Kurs setzen. Bitte bei der Gelegenheit gleich Dr. Wille, zu mir zu kommen.«
    Während Hein Eggerth nach vorn ging, kehrte der Professor in den Mittelraum zurück. Kurz darauf kam auch Dr. Wille, ein Wissenschaftler von gleicher Gründlichkeit und gleichem Ansehen wie Schmidt, aber sonst in fast allen Dingen das gerade Gegenteil des langen Doktors.
    Ein reichliches Jahrzehnt hatten diese beiden Forscher früher zusammengearbeitet. Groß und unbestreitbar waren die Erfolge, die sie besonders auf dem Gebiet des Erdmagnetismus in gemeinsamer Tätigkeit erreicht hatten, aber fast als ein Wunder mußte es gelten, daß sie sich bei ihren wissenschaftlichen Meinungsverschiedenheiten, die nur allzu häufig in einen Streit auszuarten drohten, doch niemals ernstlich verkracht hatten. Daß dem so war, lag zweifellos weniger am langen Schmidt als an Dr. Wille, der es durch sein konziliantes Wesen immer wieder vermochte, ihre Debatten im entscheidenden Augenblick in ein ruhigeres Fahrwasser zurückzuleiten.
    »Nun, Herr Kollege, was sagen Sie zu unserem Zwischenfall?« begrüßte Wille seinen alten Freund und Widersacher.
    »Ich habe mich bereits darüber ausgesprochen«, erwiderte der lange Schmidt feierlich. »Wir sind zu hoch in die Stratosphäre gegangen. Es war nichts anderes zu erwarten.«
    »Aha, Kollege, Ihre alte Meteoritentheorie! Sie glauben, ein verirrtes Steinchen aus dem Weltraum hätte ›St 25‹ leck geschlagen.«
    »Das meine ich in der Tat, Herr Dr. Wille«, vertrat Schmidt seine Meinung.
    »Ja, dann müßte aber eine Beule am Schiffskörper sein. Die haben wir trotz sorgfältigen

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