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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Yvolar den Weg abzuschneiden. Der Druide jedoch hatte damit gerechnet. Ohne in seinem Lauf innezuhalten, fasste er den Stab mit beiden Händen, drehte ihn in der Luft, sodass das obere Ende in Richtung der Erle deutete – und indem er geheime Worte der alten Sprache murmelte und die Kraft seines Geistes in einem jähen Impuls in das alte Eschenholz fließen ließ, wurde der Druidenstab zur tödlichen Waffe.
    Ein greller Blitz zuckte daraus hervor, der sich auf dem Weg zu den Erlen teilte und zwei der Feinde traf. Noch ehe Muortis’ Diener auch nur begriffen, wie ihnen geschah, durchschlug das geballte Licht ihre Rüstungen. Der Blitz erlosch, und zwei schwelende Kadaver sanken leblos nieder.
    Wenn Yvolar jedoch angenommen hatte, dass die übrigen Erle dadurch eingeschüchtert zurückweichen und den Weg freigeben würden, so irrte er sich. Es war kein Mut – denn mutig waren die Erle nicht –, aber zu sehen, wie ihre Artgenossen geröstet zu Boden sanken, stachelte die Wut der Kreaturen an. In ihrer hässlichen Sprache wüste Verwünschungen brüllend, schwenkten sie zornig die Waffen, und immer noch mehr von ihnen drängten aus dem Wald. Yvolar zählte acht, fünfzehn, dreißig – eine ganze Horde!
    Was sollte er tun?
    In Damasia, auf seinem angestammten Grund und Boden, wäre es ihm ein Leichtes gewesen, die Erle zu vertreiben – Illusionen von Flammenwänden und wilden Tieren hätten die Angreifer massenhaft in die Flucht geschlagen. In dieser Gegend jedoch, wo der Herr des Eises sein Unwesen trieb und der Boden durchsetzt war vom Bösen, verfügte Yvolar nicht über diese Macht. Daher gab es nur zwei Dinge, die er tun konnte.
    Fliehen.
    Oder kämpfen…
    Die Wahl war längst getroffen, und die Erle stürmten ihm bereits entgegen, die Zähne gefletscht, die gelben Augen leuchtend vor Blutdurst. Abrupt blieb Yvolar stehen, den Stab hoch erhoben, und schleuderte ihnen eine weitere energetische Entladung entgegen, die sich aus Geisteskraft nährte und zwei weitere Angreifer ins Vergessen schickte.
    Dann waren die Erle heran.
    »Arais!«, schmetterte er ihnen entgegen, und das magische Wort aus der alten Sprache verfehlte seine Wirkung nicht. Als würden sie gegen eine unsichtbare Mauer laufen, wurde der Angriff der Erle jäh gestoppt, zurückgeschlagen vom Zauberbann, den der Druide um sich errichtete. Aber immer noch mehr Unholde stürmten aus den Tiefen des Waldes heran, und als Yvolar zurückblickte, sah er, dass auch seine Verfolger zu ihm aufgeschlossen hatten. In breiter Front stampften sie durch die Talsohle, Geifer lief aus ihren Mäulern – und der Druide erkannte, dass er sie nicht alle aufhalten konnte.
    Für ein paar von ihnen mochten die mentalen Kräfte, die nötig waren, um eine Barriere zu errichten, ausreichen – nicht jedoch für solche Massen. Unter dem Ansturm der Feinde erbebend, begann die unsichtbare Mauer bereits zu wanken – und im nächsten Moment überwand der erste Angreifer das Hindernis.
    Yvolars Stab fuhr mit Urgewalt herab und zerschmetterte Helm und Schädel des Erls, als dieser nahe genug heran war. Aber sofort setzten ein zweiter und ein dritter Angreifer nach, während die Verfolger den Druiden im Rücken attackierten.
    Einen lauten Schrei ausstoßend, wirbelte der Druide um seine Achse. Dabei hielt er den Stab mit nur einer Hand, und wen von den Erlen er berührte, der sank verwundet nieder. Die nachdrängenden Erle jedoch setzten über die Verwundeten hinweg und griffen in ihrer Raserei an.
    Eine Bewegung, die er aus dem Augenwinkel heraus wahrnahm, ließ Yvolar herumfahren. Blitzschnell riss er den Druidenstab hoch, parierte damit einen mörderischen Axthieb, der seinen Schädel gespalten hätte. Der Angriff war mit derartiger Wucht geführt, dass gewöhnliches Holz ihm niemals standgehalten hätte; der von magischer Kraft durchdrungene Stab jedoch blockte die Axt, um sie im nächsten Moment mit derselben Wucht wieder von sich zu schleudern. Der Erl, der davon völlig überrascht wurde, taumelte rückwärts, das Axtblatt wurde weit über seinen Kopf nach hinten geworfen – und erschlug den Unhold, der sich hinter dem Erl befand.
    Eine rostige Speerspitze zuckte vor, der Yvolar mit blitzschnellem Reflex auswich; einem Schwertstreich, der seinen Beinen galt, entging er, indem er leichtfüßig in die Luft sprang. Und immer wieder ging der Eschenstab nieder, zerschmetterte Helme und brach Gliedmaßen. Die Last der langen Jahre, die er bereits auf Erden weilte, schien von

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