Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen
mit ihrem König Salmuzele eher der Spezies Zwerg zuzurechnen sind, greife ich im Roman wieder die These auf, dass sich hinter den Gnomen der Sage eventuell Reste alter Bevölkerungsgruppen verbergen könnten, die sich zur Zeit der Völkerwanderung aus Furcht vor den Eroberern in entlegene Täler zurückgezogen hatten und auf die Neuankömmlinge einen entsprechend seltsamen Eindruck gemacht haben müssen.
Von Seeungeheuern ist in den Allgäuer Sagen ebenfalls vielfach die Rede, während die Siedlung Seestadt – gewissermaßen ein Amalgam aus den tatsächlich am östlichen Ende des Bodensees gelegenen Städten – auf frühgeschichtliche Siedlungen verweist, die auf Pfählen im Wasser errichtet wurden und deren Rekonstruktionen besichtigt werden können. Das Motiv der verbotenen Ausfahrt am Sonntag geht ebenfalls direkt auf die Überlieferung zurück und zeigt, wie sehr Glaube, Aberglaube und Alltag in alter Zeit miteinander verbunden waren. Und wenn von Geisterschlachten die Rede ist, von Kampf und Verrat und von einem Regenbogen, über den die Gefallenen gen Himmel schreiten, so sind dies alles Sagenelemente, die freilich so episch anmuten, dass sie förmlich danach verlangten, Eingang ins LAND DER MYTHEN zu finden – ebenso wie die Funkenfeuer, die bis zum heutigen Tag alljährlich das Ende des Winters symbolisieren.
Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortführen. Das LAND DER MYTHEN ist voller Bilder, die aus alter Zeit stammen und sich in Überlieferung und Brauchtum erhalten haben – ebenso wie die Landschaft, in der all diese Sagen zu Hause sind und deren tiefe Wälder, entlegene Täler, steile Hänge und tiefe Klüfte bis zum heutigen Tag von einer Aura des Geheimnisvollen durchdrungen scheinen. Die Sagen zu bewahren und ihnen eine neue, zeitgemäße Form zu geben ist ein Anliegen dieses Romans – vor allem aber geht es darum, Sie, den Leser, gut und spannend zu unterhalten, was mir hoffentlich gelungen ist.
Michael Peinkofer
Frühjahr 2008
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