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Landleben

Landleben

Titel: Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Updike
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Interessen, hat seine eigenen Gewohn-
heiten und Arrangements, die er sich erhalten möchte. Sie
mögen uns so, wie wir sind, wird sind Teil ihres Mobiliars.
Aber ich mag nicht, was die Ehe mit dir anstellt.»
    «Du meinst, deine Frauengeschichten? Ich weiß, dass
Faye nicht die Einzige war. Aber ich habe das alles als Stra-
fe für meine Unzulänglichkeiten hingenommen – meine
Verweigerungen, so würdest du es nennen –, und, schreck-
lich, das zugeben zu müssen, ich hab mir selbst nicht allzu
viele Vorwürfe gemacht. Ich nahm an, manches sei einfach
männliche Natur.»
    «Stimmt», beeilte er sich ihr zu versichern, da er an ih-
ren glänzenden Wangen sah, dass da Tränen waren, und
weil es ihm widerstrebte, dass sie sich wegen irgendetwas Vorwürfe machte, sie, die doch so sehr über allem gestan-
den hatte. «Du hast wie immer Recht.»
    «Nein, das stimmt nicht, es ist eine Ausflucht, das zu
sagen. Aber das macht zu einem Teil deinen Charme aus,
Owen, dass du nie ganz erwachsen geworden bist. Du warst
so klug, dass du das nicht brauchtest. Du konntest wie ein
Jugendlicher bleiben und trotzdem die Leistungen eines
Erwachsenen erbringen. Bis vor kurzem, sagt Ed.»
    Er überging es, dass sie Ed erwähnt hatte. Sie hatte ihn
verärgert, oder er wollte sich ärgern. «Okay. Wenn du es
sagst. Wenn du meinst, wenn du so genau sagen kannst,
wo ein Jugendlicher endet und ein Erwachsener beginnt.
Aber ich versuche, erwachsen zu werden. Ich versuche, aus
dieser Phase, in der wir feststecken, rauszukommen. Dir
und mir zuliebe. Du siehst das nicht, aber dass ich dich
nicht richtig liebe, dass ich stattdessen alle anderen lie-
be, mehr oder weniger, das macht dich fertig, Süße. Du
begreifst das nicht, und es ist zu einfach, um es zu erklä-
ren. »
    «Nie», sagte sie zu sich selbst, ließ aber zu, dass Owen es
mithörte, «nie hätte ich dir sagen sollen, dass ich dich noch
nicht liebte.»
    «Hat sich das, nebenbei, je geändert? Du hast mir nie
gesagt, dass es sich geändert hat.»
    «Ich habe versucht, es dir zu zeigen.»
    Jetzt kamen ihm die Tränen. «Nicht», sagte er mit hei-
serer, kratzender Stimme. «Bringen wir dies hinter uns.
Hier sind die Zahlen, die Halloran haben will. Ich habe
Davis gesagt, er soll fast allem zustimmen, was der ande-
re vorschlägt. Ich werde großzügig sein, das weißt du. Die
Kinder sind fast groß, und die beiden jüngeren kriegen wir
gemeinsam durch. Versuch einfach nicht mehr, mich davon abzubringen. Ich musste dich haben, und jetzt muss ich sie
haben. Dann höre ich auf zu wollen, dann habe ich meinen
Anteil gehabt.»
    «Vanessa sagt, Larson bietet ihr dauernd an, dass sie wie-
der zu ihm kommen kann. Und dass sie sich eine andere
Gemeinde suchen, klar.»
    «Vanessa! Ihr würde ich nicht vertrauen, Sie hätte als
Mann zur Welt kommen sollen. Sie will alles regeln.»
    «Sie lebt in der Wirklichkeit, so wie du und ich es nie
getan haben. Soll ich dir sagen, was ich von Julia denke?
Sie erinnert mich an meine Mutter», sagte Phyllis, von
einer Frau zur anderen springend. Ihre Wangenknochen
brannten. «Die Frau des Professors, die Frau des Geistli-
chen, alles nach außen hin. Es kränkt mich, ehrlich gesagt,
intellektuell, dass du das nicht siehst.»
    «Ich sehe eine Menge», sagte er, erleichtert, dass sie
wieder bei der Auseinandersetzung waren. «Aber das Se-
hen kann zur Lähmung führen, wenn du das zulässt. Bitte,
Phyllis. Es geht um jetzt oder nie. Du bist noch jung ge-
nug, noch gesund und immer noch herrlich –»
    «Du bist der Einzige, der mich herrlich gefunden hat.
Jake Lowenthal hat mich für eine steife angelsächsisch-
protestantische Bohnenstange gehalten. Er hat mich aus-
gelacht – wegen meiner Distanziertheit, meiner Hemmun-
gen.»
    «Lass uns jetzt nicht über Jake Lowenthal nachden-
ken.»
    «Jung genug, um mir einen neuen Mann einzufangen,
wolltest du das sagen? Wen? Wen in dieser klaustropho-
bischen Stadt? Ed? Er wiegt inzwischen bestimmt 300
Pfund. Er braucht keine Frau. Stacey hat mir das erzählt.
Er will einfach nur essen und an seinen Maschinen sitzen           und Geld verdienen. Sie konnte ihn nur für Sex interessie-
ren, wenn –»
    «Sag’s mir nicht. Ich will’s nicht wissen. Okay, Ed also
nicht. Kein anderer, wenn du das lieber möchtest. Ich kann
den Rest deines Lebens nicht für dich leben. Ich versuche
einfach, meines zu leben –»
    «Deins, immer du, du — hör es dir an, das Einzelkind!
Es gibt in der Welt noch andere Menschen

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