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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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werden ließ; dann rang er nach Luft und brüllte wieder los. MacAran packte energisch den Arm des Captains.
»Captain, tun Sie nichts, was Ihnen später leid tun wird. Sehen Sie denn nicht, daß er überhaupt nicht weiß, was er tut oder sagt?«
Danforth hatte bereits sein Interesse verloren, spazierte davon und trat müßig nach Kieselsteinen. Rings um sie her hatte der Kampf an Schwung verloren; die Hälfte der Kämpfer saß am Boden und summte, die anderen hatten sich in kleine Gruppen von zwei oder drei Personen aufgeteilt. Einige lagen dicht aneinandergeschmiegt im rauhen Gras und streichelten einander nur mit einer völligen animalischen Versunkenheit und einem vollkommenen Fehlen jeglicher Hemmungen; andere waren bereits zu direkteren und aktiveren Befriedigungen übergegangen - Männer mit Frauen, Frauen mit Frauen, Männer mit Männern … es gab keine Bevorzugung. Captain Leicester starrte bestürzt auf die bei hellichtem Tag stattfindende Orgie und fing an zu weinen.
Widerwillen flackerte in MacAran auf, der seine vorherige Besorgnis und sein Mitgefühl mit dem Mann überlagerte. Gleichzeitig wurde er zwischen wirbelnden, sich widerstreitenden Empfindungen hin und hergerissen … Eine heranbrausende Woge der Lust… so daß er sich nichts sehnlicher wünschte, als sich unter die dichtgedrängten, ineinander verschlungenen Körper am Boden fallen zu lassen … Ein letzter Rest von Schuldgefühl gegenüber dem Captain … Er weiß nicht, was er tut… noch weniger als ich … Und eine Springflut tosender Übelkeit. Ganz plötzlich riß er sich davon frei, eine angsterfüllte Panik überdeckte alles andere, und er stolperte und rannte vom Schauplatz des Irrsinns davon …
Hinter ihm glitt ein langhaariges Mädchen, kaum mehr als ein Kind, an den Captain heran, drückte seinen Kopf auf ihren Schoß hinunter, wiegte ihn wie ein Baby und sang leise auf Gälisch …
    Ewen ROSS sah und spürte die erste Welle der aufkommenden Unvernunft… sie traf ihn als Panik… und gleichzeitig erhob sich im Lazarett ein noch in Verbände gehüllter und im Koma befindlicher Patient, riß seine Verbände herunter, fetzte sich vor Ewen und einer in entsetzter Bestürzung starrenden Krankenschwester die Wunden auf und verblutete lachend. Die Schwester schleuderte eine riesige Korbflasche mit grüner Seife auf den sterbenden Mann … und riß im nächsten Moment ein Skalpell hoch, wollte sich die Handgelenke aufschlitzen … Ewen reagierte, warf sich gegen die Schwester und nahm ihr das Skalpell nach einem kurzen Handgemenge ab. Keuchend wirbelte er herum, spürte, wie ihn der Wahnsinn zu überwältigen drohte (der Boden schaukelte wie bei einem Erdbeben, wilde Schwindelanfälle überspülten seine Eingeweide und seinen Schädel mit Übelkeit, irrsinnige Farben drehten sich vor seinen Augen), und die Schwester klammerte sich an ihm fest, doch er widerstand dem Irrsinn, er widerstand den ihn umschlingenden Armen (wirf sie auf das Bett, jetzt gleich, reiß ihr das Kleid herunter!), rannte zu Dr. Di Asturien und keuchte die entsetzte Bitte hervor, alle Gifte, Narkotika und chirurgischen Instrumente wegzuschließen. Eilends zogen sie Heather hinzu (sie hatte schließlich eine Erinnerung an ihren ersten eigenen Anfall) und schafften es, den Großteil der genannten Gegenstände unter Verschluß zu bringen und den Schlüssel sicher zu verstecken, bevor sich das ganze Lazarett in ein Tollhaus verwandelte … Tief im Wald überzog das ungewohnte Sonnenlicht die Grasflächen und Lichtungen mit Blumen und verwob die Luft mit Pollen, die mit dem Wind von den Höhen heruntertrieben.
    Insekten eilten von Blume zu Blume, von Blatt zu Blatt; Vögel paarten sich, bauten Nester aus Lehm und Stroh und warmen Federn und bargen ihre Eier in die wärmeisolierenden Wände, in sicheren Höhlungen, in denen sie brüten und sich von bevorratetem Nektar und Trauben bis zum nächsten Warmen Zauber ernähren sollten … Gräser und Getreide verstreuten ihre Samen, welche von den nächsten Schneefällen fruchtbar gemacht und genügend befeuchtet wurden, so daß sie bald darauf würden sprießen können.
    Auf den Ebenen waren hirschartige Tiere in panischer Flucht, und als die pollenbefrachteten Winde ihre geheimnisvollen Düfte tief in ihre Gehirne vordringen ließen, kämpften sie und paarten sich bei hellem Tageslicht. Und in den Bäumen der unteren Hänge verfielen die kleinen pelzigen Menschenwesen in irrsinnige Raserei, wagten sich auf den Boden herunter

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