Landung auf Darkover - 1
Alastair stürzte heraus und prallte gegen sie. Er drehte sich halb um und rief: »Die Antwort lautet nach wie vor nein, Moray! Wir verlassen das Lager, wir alle, unsere ganze Gemeinschaft! Noch heute, jetzt gleich!«
Moray war ihm an die Tür gefolgt. Er sagte: »Selbstsüchtige Bande, die ihr seid! Ihr redet von Gemeinschaft, aber e,s stellt sich sehr schnell heraus, daß ihr nur eure eigene kleine Gruppe meint nicht die größere Gemeinschaft der Menschen auf dieser Welt! Ist euch eigentlich nie in den Sinn gekommen, daß wir alle, diese rund zweihundert Personen, notgedrungen eine Art… Kommune sind? Wir sind die Menschheit, wir sind die Gesellschaft. Wo bleibt bei euch dieses große Gefühl der Verantwortung gegenüber euren Mitmenschen - Junge?«
Alastair senkte den Kopf und murmelte: »Ihr anderen steht nicht für das ein, wofür wir einstehen.«
»Wir stehen alle für unser gemeinsames Wohl und Überleben ein!« versetzte Moray eindringlich. »Der Captain wird euer Vorhaben niemals billigen. Geben Sie mir wenigstens die Chance, mit den anderen zu reden.«
»Ich wurde berufen, für sie zu sprechen …«
»Alastair«, sagte Moray ernst. »Sie verstoßen gegen Ihre eigenen Regeln, und das wissen Sie. Wenn Sie ein wirklicher philosophischer Anarchist sind, dann müssen Sie den anderen Gelegenheit geben zu hören, was ich zu sagen habe.«
»Sie versuchen nur, uns alle zu beeinflussen …«
»Fürchten Sie sich vor dem, was ich sagen werde? Fürchten Sie, sie könnten sich nicht an das halten, was Sie wollen?«
Alastair war in die Ecke gedrängt. »Oh«, platzte er heraus. »Dann reden Sie mit ihnen, und seien Sie verflucht! Möge es Ihnen viel nützen!«
Moray folgte ihm und sagte im Vorbeigehen zu MacAran: »Was immer Sie auf dem Herzen haben, Junge, es wird warten müssen. Erst muß ich diesen jungen Irren dazu überreden, uns alle und nicht bloß die Ihren als eine große Familie anzusehen!«
Draußen, auf dem großen Platz, waren die rund dreißig Mitglieder der Neu-Hebriden-Gemeinschaft versammelt. MacAran fiel auf, daß sie die im Schiff ausgegebenen Boden-Uniformen abgelegt hatten und Zivilkleidung und Rucksackbündel trugen. Moray trat vor und begann seine Ansprache zu halten. Von dort, wo MacAran an der Tür der Freizeithalle stand, konnte er nicht hören, was er sagte, doch es erhoben sich Rufe und Erörterungen. MacAran stand bewegungslos da und betrachtete die kleinen Staubstrudel und -wirbel, die von dem gepflügten Boden hochwehten, und der Wind ließ in den Bäumen am Rande der Lichtung eine Hintergrundmelodie entstehen… wie eine Meeresbrandung, die sich niemals legte. Es kam ihm so vor, als trage der Wind ein Lied herbe i… Er sah auf Heather hinunter, die neben ihm stand, und ihr Gesicht schien in dem düsteren Sonnenlicht zu glänzen und zu leuchten - ein beinahe sichtbares Lied.
Heiser sagte sie: »Musik … Musik im Wind …«
»Um Gottes willen«, murmelte er. »Was haben die vor? Wollen die Ärger machen?«
Und er entfernte sich von Heather, als er sah, daß die Gruppe der uniformierten Sicherheitswachen vom Schiff auf die NeuHebriden-Gemeinschaft zuhielt. Einer der Uniformierten stellte sich vor Alastair und Moray und sagte etwas; MacAran, der jetzt nahe genug war, hörte: »… legen Sie Ihre Bündel nieder. Ich habe Anweisung vom Captain, Sie alle wegen Desertion angesichts eines Notfalls in Gewahrsam zu nehmen!«
»Ihr Captain hat keine Befehlsgewalt über uns - weder im Notfall noch sonst… Streuselkuchengesicht«, brüllte der hochgewachsene Rotschopf, und eines der Mädchen nahm eine Handvoll Erde auf und schleuderte sie, was bei den anderen Schreie wilden Gelächters hervorrief.
Moray wandte sich an die Sicherheitsleute. »Nein!« sagte er eindringlich. »Hierfür besteht keine Notwendigkeit! Lassen Sie mich mit ihnen reden!«
Der von der Erde getroffene Offizier streifte sein Gewehr von der Schulter. MacAran, von einer Woge nur allzu vertrauter Angst ergriffen, murmelte: »Jetzt ist alles im Eimer!« und rannte im gleichen Sekundenbruchteil nach vorn, in dem die jungen Männer und Frauen der Gemeinschaft ihre Rucksäcke zu Boden warfen und wie Dämonen heulend und schreiend losstürmten.
Ein Sicherheitsoffizier schleuderte sein Gewehr von sich und brach in wildes, irres Lachen aus. Er warf sich auf den Boden und krümmte und wand sich schreiend. MacAran rannte gedankenschnell zu ihm, riß das weggeworfene Gewehr hoch, riß dem zweiten Mann das seine aus den Händen und stürmte
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