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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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fragte Patrick ärgerlich. »Gott steh uns bei - ist das Koloniale Expeditionskorps nichts weiter als eine Brutstätte von Anti-Technokraten und Neo-Ruralisten?«
Moray schüttelte unbeeindruckt den Kopf. »Keinesfalls«, entgegnete er. »Bereits während meines ersten Kolonisierungsauftrages auf einer neuen Welt habe ich eine hochtechnische Gesellschaft entwickelt, basierend auf maximaler Nutzung von elektrischer Energie - und darauf bin ich äußerst stolz; tatsächlich habe ich vor, beziehungsweise sollte ich angesichts unserer Katastrophe wohl sagen: hatte vor, am Ende meiner Tage dorthin zurückzukehren und mich dort zur Ruhe zu setzen. Und mein Job in der Coronis-Kolonie sah vor, eine technologische Kultur aufzubauen. Aber so wie sich die Dinge jetzt herausgestellt haben …«
»Noch ist es möglich«, sagte Captain Leicester. »Noch können wir unser technologisches Erbe an unsere Kinder und Enkel weitergeben, Moray, und irgendwann, selbst wenn wir hier lebenslang gestrandet sein sollten, werden unsere Enkel zurückkehren können. Vor der Erfindung des Dampfschiffes bis zur Landung der Menschen auf dem Mond sind weniger als zweihundert Jahre vergangen. Und bis zur Entwicklung der M-AM-Antriebe, die es uns möglich gemacht haben, nach Alpha Centauri zu fliegen, waren es weniger als hundert Jahre. Möglich, daß wir auf diesem gottverlassenen Felsbrocken alle sterben - sogar sehr wahrscheinlich. Aber wir können uns unser Wissen an unsere Technologie bewahren, jedenfalls so gut es geht, um unseren Enkeln eine Rückkehr in das Zentrum der menschlichen Zivilisation zu ermöglichen … dann werden wir nicht umsonst sterben.«
Moray sah ihn mit tiefem Bedauern an. »Haben Sie es denn wirklich noch immer nicht begriffen? Dann will ic h es Ihnen ganz deutlich sagen, Ihnen, Captain, und dir, Patrick. Dieser Planet wird eine fortgeschrittene Technologie nicht tragen. Er hat keinen Nickel-Eisen-Kern, und die hauptsächlich vorkommenden Metalle sind Nichtleiter von geringer Dichte, was die niedere Schwerkraft erklärt. Das Gestein ist - soweit wir dies ohne hochspezialisierte Ausrüstung, die wir nicht haben und nicht bauen können, festzustellen vermögen - reich an Silikaten, jedoch arm an metallischen Erzen. Metalle werden hier immer rar sein - erschreckend rar. Der Planet, von dem ich gesprochen habe, derjenige mit die sem ungeheuren Fundus an elektrischer Energie, verfügte über gigantische fossile Ölvorkommen, und es gab Unmengen von gewaltigen Bergbächen, mit deren Wasser man Energie erzeugen konnte … und er hatte ein sehr widerstandsfähiges ökologisches System. Diese Welt hier bietet uns so eben noch Ackerland, zumindest in dieser Gegend. Der Wald bewahrt die Landschaft hier vor einer ungeheuerlichen Erosion, deshalb müssen wir beim Schlagen von Nutzholz äußerste Vorsicht walten lassen; die Wälder müssen als Lebensader erhalten bleiben. Außerdem können wir einfach nicht genügend Arbeitskräfte erübrigen, um die Fahrzeuge zu bauen, die dir vorschweben, sie zu warten und zu unterhalten oder die dafür notwendigen kleinen Straßen zu bauen, die dann erforderlich sein würden. Wenn du willst, kann ich dir detaillierte Fakten und Zahlen nennen, aber kurz gesagt: Wenn du -oder Sie, Captain -, wenn ihr also auf einer technischen Entwicklung besteht, bedeutet dies das Todesurteil… wenn nicht für uns alle, so doch wenigstens für unsere Enkel; wir könnten vielleicht
drei Generationen lang überleben, weil wir mit einer so kleinen Gemeinschaft weiterziehen könnten, sobald ein Landstrich weit genug ausgebeutet und tot ist… Aber nicht länger.«
Patrick sagte mit tiefer Bitterkeit. »Lohnt es sich denn überhaupt, am Leben zu bleiben oder Enkel zu bekommen, wenn sie so werden leben müssen?«
Moray zuckte mit den Schultern. »Ich kann dich nicht veranlassen, Enkel zu bekommen«, meinte er. »Aber ich trage jenen gegenüber eine Verantwortung, die bereits unterwegs sind. Und es gibt Kolonien ohne hochstehende Technologie, für die die Warteliste genauso lang ist wie für diejenigen, auf denen eine massenhafte Verwendung von Elektrizität möglich ist. Tut mir leid, das sagen zu müssen: Aber nicht ihr Superwissenschaftier seid unsere Lebensader … Ihr seid - um es offen auszusprechen - nichts weiter als Ballast. Die Leute, die wir auf dieser Welt brauchen, finden wir in der Neu-Hebriden-Gemeinschaft… und ich vermute, wenn wir überleben, so wird es ihr Verdienst sein!«
»Nun«, sagte Captain

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