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Landy, Derek -Skullduggery 4

Landy, Derek -Skullduggery 4

Titel: Landy, Derek -Skullduggery 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachmittagssonne
wärmte nicht. Ein kalter Wind fegte über die Felder von Aranmore und heulte
leise in den Ruinen des Hauses.
    "Den
Jungen dabeizuhaben ist ziemlich praktisch", stellte China fest, doch Fletcher schien ausnahmsweise keine Notiz von ihr zu nehmen. Sein Blick war
beim Gehen auf Walküre gerichtet.
    "Hast
du dich von deinen Eltern verabschiedet?", fragte er.
    "Halt
die Klappe, Fletcher."
    "Ich
dachte nur, dass du es vielleicht gerne tun würdest. Ein letztes Goodbye, bevor du dich umbringen lässt."
    "Das
letzte Goodbye wäre es nur, wenn du nicht dafür
sorgst, dass das Portal offen ist, damit ich zurückkommen kann."
    Er lachte
bitter. "Du marschierst in eine Welt, die von unbarmherzigen Göttern
regiert wird. Und wozu? Wenn Skulduggery noch nicht tot ist, dann ist er
verrückt. Ein Blick auf einen Gesichtslosen genügt und du wirst kirre. Er ist
fast ein Jahr dort, Walküre. Wie viele Blicke waren das wohl, was glaubst du?"
    "Du
kennst ihn nicht. Er lebt und er wartet auf mich."
    "Wir
gehen ein hohes Risiko ein, ja? Man kann sagen, ein sehr hohes, oder? Wir
öffnen eine Tür zu einem Universum, in dem das unaussprechlich Böse regiert,
und hoffen, dass keiner es merkt. Ist Skulduggery es wert, wenn die Sache
schiefgeht?"
    "Wenn
du nicht helfen willst", sagte Walküre, "kann ich dich nicht zwingen.
Aber wenn du es willst, halt die Klappe. Wir sind alle drei nur seinetwegen
hier und er würde keinen von uns da drüben
lassen. Nicht einmal dich."
    Sie
erreichten das Haus und blieben abrupt stehen. Ein Sanktuariumsangestellter
schlenderte darin herum und nippte an einer Tasse Tee. Er runzelte die Stirn,
drehte sich um und schien überrascht, dass drei Leute durch das klaffende Loch
in der Wand zu ihm hereinschauten.
    "Hm",
sagte er.
    Walküre
ließ die Fingerspitzen einmal gegen ihren Handballen schlagen. Die Luft kräuselte
sich und der Zauberer schlitterte über den Boden. Sie betrat das Haus, sammelte
mit ihrem Ring die Schatten im Raum und ließ sie auf seinen Kopf herunter
sausen. Er stand nicht mehr auf.
    China und Fletcher kamen ebenfalls herein und traten an das Loch in der
gegenüberliegenden Wand, das auf den Hof ging. Am hinteren Ende des Hofes stand
zwischen den verrosteten landwirtschaftlichen Maschinen der zweite Zauberer.
Er sah sie und griff in seine Jackentasche, um das Telefon herauszuholen.
    Fletcher verschwand; im nächsten Augenblick tauchte er neben dem Magier wieder
auf und legte dem Mann die Hand auf die Schulter. Dann waren beide wie vom Erdboden
verschluckt. Fletcher war gleich
wieder zurück; er stand direkt vor Walküre. Sie wollte gerade fragen, wohin er
den Sanktuariumsangestellten verfrachtet hatte, als sie einen Schrei hörte. Der
Mann fiel vom Himmel und schlug hart auf dem Boden auf. Er stöhnte und bewegte
sich dann nicht mehr.
    Fletcher zog Walküre an sich und küsste sie, bevor sie protestieren konnte. Sie
versteifte sich in seinen Armen, doch als er mit dem rechten Daumen über ihre
Wange strich, entspannte sie sich und schmiegte sich an ihn. Ihr Magen schlug
mehrere Purzelbäume. Dann war der Kuss vorbei.
    "Wenn
wir die Sache durchziehen wollen", sagte er barsch, "beeilst du dich
besser. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ich jemanden in die Hölle schicke."
    China
malte einen Kreis auf den Boden, Fletcher kniete
sich mit dem Schädel in den Händen hinein und sie ritzte Schutzsymbole um ihn
herum. Falls doch irgendetwas ungebeten aus dem Portal herauskommen sollte,
würden diese Symbole Fletcher wenigstens
genügend Zeit verschaffen, um das Tor wieder zu schließen, bevor er starb. Er
sah nicht gerade beruhigt aus, sagte aber nichts.
    China
aktivierte die Symbole und roter Rauch stieg von ihnen auf und vermischte sich
mit dem schwarzen Rauch, der von dem Kreis ausging. Der Rauch bildete eine
Säule, die umso gewaltiger wurde, je höher sie aufstieg.
    Dieses Mal
wusste Fletcher, was er zu tun hatte. Als er vor
elf Monaten gezwungen war, das Portal zu öffnen, hatte es "learning by doing" geheißen. Er musste, ohne
ausreichend darauf vorbereitet zu sein, den Isthmus-Anker einsetzen - damals
war es das Groteskerium gewesen, jetzt war es der Schädel -, und er behauptete,
es hätte sich angefühlt, als würde er aufgeschlitzt. Nach dem, was Walküre
durch den Rauch hindurch erkennen konnte, hatte er heute alles unter Kontrolle.
Er sah entschlossen aus. Wütend, aber entschlossen.
    Ein gelbes
Licht erschien. Es glich einer flach geklopften Sonne, an deren Ränder

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