Landy, Derek -Skullduggery 4
ging es ihm besser.
Er verließ
die Küche und stieg über Zombie-Leichen. Er vergewisserte sich, dass das
Mädchen und das Skelett anderweitig beschäftigt waren, und eilte in den
hinteren Teil des Hotels. Ein Zombie bäumte
sich vor ihm auf, doch er stieß ihn gegen die Wand. Sie bröckelte, er drückte
den Zombie zur Hälfte durch und die Wand
verfestigte sich um ihn herum. Das war alles, was er mit seiner Magie noch
zustande brachte - es entsprach dem Öffnen einer Tür, durch die man dann nicht
hindurchgehen konnte. Knurrend ging er weiter. Apropos Türen ...
Anton Shudder hatte alle Hände voll zu tun gehabt, die Zombies im hinteren Teil des
Hotels abzuwehren. Jetzt kauerte er mit gesenktem Kopf erschöpft auf den Knien,
umgeben von Leichenteilen.
"Haben
wir es geschafft?", fragte Shudder matt.
Sanguin
ging wortlos zu ihm hin und versetzte ihm einen Tritt ins Gesicht. Der Tritt
hob Shudder von den Knien und warf ihn nach
hinten. Sanguin heulte auf und presste die Hände gegen seine Rippen. Bei jeder
Bewegung schoss der Schmerz wie ein Querschläger durch seinen Körper. Er biss
die Zähne zusammen, wankte zu Shudder hinüber,
sank auf die Knie und suchte nach dem Schlüssel.
DIE LAGE
VERSCHLECHTERT SICH
Skulduggery nahm ein langes, abgesplittertes Stück Holz von dem kaputten Tisch und
spießte einen Zombiekopf damit auf. Er sah hinüber zu Walküre. Der Boden zwischen
ihnen war übersät mit Körperteilen. Einige stöhnten, andere zuckten, aber die
meisten lagen einfach nur da und machten keinen großen Aufstand.
Miss
Nuncio war tot. Sie hatte vier Zombies in Schach gehalten und war dann auf dem
Blut ausgerutscht. Die Zombies waren über sie hergefallen und hatten Stücke von
ihr abgebissen, während sie schreiend um sich geschlagen und sie in zwanzig
verschiedenen Sprachen verflucht hatte, bevor sie verstummt war. Das einzig
Gute an ihrem Tod war, dass nicht mehr genug von ihr übrig war, das wieder
lebendig hätte werden können.
Walküre
sah aus, als hätte sie in Blut gebadet. Ihre Arme waren vor Müdigkeit so
schwer, dass sie sie nicht mehr heben konnte, und sie hatte Mühe, sich auf den
Beinen zu halten und nicht umzukippen.
"Ich
schau mal nach Anton", sagte Skulduggery und verließ den Raum.
Sämtliche
Sessel, Sofas und sonstige Sitzgelegenheiten waren zertrümmert. Walküre konnte
sich nirgendwo hinsetzen. Mit schweren Beinen schleppte sie sich durch die
Lounge und steuerte den Stuhl hinter dem Empfangstre sen
an. Sie wünschte sich nichts weiter als eine Dusche und ein
Nickerchen. Das war ja wohl nicht zu viel verlangt, fand sie.
Als sie
die Rezeption erreichte, stürmten zwei weitere Zombies herein. Sie blieb stehen
und ließ mit einem Fingerschnippen eine Flamme in ihrer Hand entstehen. Sie
wollte schon um Hilfe rufen, hielt aber inne, als sie sah, wer da vor ihr
stand.
Vaurien
Scapegrace stierte sie finster an und der Zombie mittleren Alters neben ihm bemühte sich um einen wütenden
Gesichtsausdruck.
"Mein
Erzfeind", fauchte Scapegrace.
Walküre
runzelte die Stirn. "Ich?"
"Du
magst meine barbarischen Brüder getötet haben", fuhr er fort, "doch
jetzt stehst du dem ultimativen Oberkiller gegenüber, und ich bin runderneuert
und besser als je zuvor."
"Scapegrace,
ich bin hundemüde."
Scapegrace ignorierte sie. "Ich fühle keinen Schmerz. Ich fühle kein Mitleid
und ich fühle ..." Er zögerte. "... mich nicht schlecht. Ich meine,
ich werde kein schlechtes Gewissen haben, weil ich dich umbringe, was sehr,
sehr bald geschehen wird."
"Willst
du noch mal rausgehen und deinen Text vielleicht noch ein bisschen üben?"
"Wie
kannst du es wagen, so respektlos mit dem ultimativen Oberkiller zu reden!",
brüllte der Zombie plötzlich
in einem bühnenreifen Wutausbruch.
"Hört
her", sagte Walküre zu den beiden, "ihr wollt nicht wirklich in die
Sache hier verwickelt werden. Sieh dich doch um Himmels willen an, Scapegrace!
Sie haben ein Monster aus dir gemacht!"
"Ich
war schon immer ein Monster", entgegnete Scapegrace, "doch jetzt
spiegelt mein Äußeres endlich meine innere Dunkelheit wider."
"Du
stinkst."
"Das
ist der Geruch des Bösen."
"Eher
der von vergammeltem Fleisch und faulen Eiern.
"Des
Bösen." Scapegrace bestand darauf.
"Wo
werden Tanith und der Professor festgehalten?", fragte Walküre. "Ihr
habt die Chance, dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Vielleicht können wir euch
helfen - vielleicht gibt es ein Mittel gegen ... das Zombiedasein."
"Wir
brauchen kein Mittel
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