Landy, Derek -Skullduggery 4
nicht einmal gewusst, wie er lautet, stimmt's?
Und Mr Bliss wusste es. Und du hast ihn
verärgert. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, womit, schließlich
bist du doch so nett und höflich und es macht so
viel Spaß, mit dir zusammen zu sein."
Myron
stellte seine Bierdose auf dem vollen Tisch ab und sah sie finster an. "Ihr
wollt wissen, ob ich etwas gehört habe? Das habe ich. Über euch. Euch
beide. Unter den Sensitiven wird geredet und sie sagen, dass eine Verrückte
namens Darquise euch umbringen wird. Ich für meinen Teil kann's kaum erwarten.
Wir haben uns nie wirklich gemocht, Skulduggery, und dich, Mädchen, hab ich
ganz gewiss auch nicht ins Herz geschlossen. Je eher die Verrückte euch kriegt,
desto besser, wenn ihr mich fragt."
"Wir
haben von diesen Visionen gehört", entgegnete Skulduggery ruhig. "Aber
an deiner Stelle würde ich mich nicht zu sehr darüber freuen. Darquise bringt
uns um, ja, aber sie bringt alle anderen mit um, wenn sie schon mal dabei ist.
Das ist dir vielleicht entgangen."
Myron
strich über die Bartstoppeln an seinem Kinn, sagte aber nichts.
"Wir
wollen wissen, wo Skarab sich versteckt", sagte Walküre.
"Ich weiß es nicht. Niemand weiß es.
Der Haufen Bekloppter, den er um sich geschart hat, lässt Freunden gegenüber
nichts raus, weil die Typen keine Freunde haben. Keiner
weiß, wo sie sich aufhalten."
"Wir
wissen, dass sie irgendwo in einem Schloss sind", sagte Walküre.
"Warum
hast du das nicht gleich gesagt?", blaffte Myron. "Ich hab nichts
darauf gegeben, als ich es gehört habe. Aber in letzter Zeit kursierten eine
Menge Gerüchte um Serpines alte Bleibe."
"Serpines
Schloss wurde versiegelt", warf Skulduggery ein.
"Dann
müssen sie eine Möglichkeit gefunden haben, es zu entsiegeln."
Skulduggery
erhob sich und setzte seinen Hut auf. Er holte eine Rolle Münzen aus seiner
Manteltasche und legte sie auf eine umgedrehte Pappschale, in der einmal ein
halbes Brathähnchen gewesen war. "Danke für deine Hilfe", sagte er.
"Gern
geschehen", knurrte Myron.
Skulduggery
tippte sich mit dem Finger an seine Hutkrempe und ging hinaus. Walküre stand
auf und wollte ihm folgen.
"Interessante
Leute, mit denen du deine Zeit verbringst", bellte Myron und sie drehte
sich noch einmal zu ihm um. "Hast auch schon ein paar schlechte Angewohnheiten
von ihm übernommen. Seine große Klappe zum Beispiel."
"Möglich."
"Kleine
Warnung meinerseits: Es gibt vielleicht nicht sehr viele Leute, die mir trauen,
aber noch weniger, die deinem Freund trauen. Das nur mal so als Denkanstoß."
Er nahm
einen Schluck aus seiner Bierdose und Walküre ging hinaus zum Wagen.
ERST DIE
ARBEIT, DANN DAS VERGNÜGEN
Skarabäus
und Billy-Ray kamen herüber, um sich die Bombe auf dem Tisch anzusehen.
"Das
ging aber schnell", murmelte Skarab. " Wir haben dir zwar das ganze
Material bereitgelegt, aber trotzdem - wie hast du es so schnell geschafft?"
"Der
hier hat so seine Geheimnisse", sagte Professor Grouse. Die Ketten, die dafür sorgten, dass er auf seiner Seite des Raumes
blieb, waren nicht an der Wand festgemacht, aber sie waren so schwer, dass er
sich nur langsam bewegen konnte. " Was soll's? Ich habe meine Arbeit
getan, nicht wahr? Habe ich meine Arbeit nicht getan? Jetzt ist die Arbeit
getan. Jetzt lasst ihr mich frei, ja?"
"Du
hast unsere Sonderwünsche berücksichtigt?"
"Ja,
ja, ja", antwortete der Professor. "Es war gar kein Problem, nicht für
jemanden wie mich. Dieser Kopf ist etwas Wunderbares. Wäre der Körper nicht so
heruntergewirtschaftet, täte es mir richtig leid, ihn wieder zu verlassen. "
Skarabäus
hatte keine große Ahnung von Desolationsmaschinen, aber alles schien am
rechten Platz zu sein.
" Wir
lassen dich nicht frei", sagte er. "Du bist zu gerissen. Du könntest
unseren Feinden sagen, wo wir uns aufhalten. "
Grouses Lächeln erlosch ganz langsam. "Eure Feinde sind meine
Feinde. Meine Feinde sind überall. Jeder ist mein Feind. Ihr lasst mich jetzt
frei!"
"Vergiss
es", erwiderte Billy-Ray. "Aber wir wissen zu schätzen, was du
hierfür uns getan hast. Falls unser Plan hinhaut, lassen wir dich danach frei."
"Ihr
habt gesagt jetzt!"
"Beruhige
dich, Professor. Wir verstehen ja, dass du außer dir bist, deshalb haben wir
auch ein Geschenk für dich."
Grouse legte neugierig den Kopf schief. "Ein Geschenk?"
"Ein
wunderschönes Geschenk." Billy-Ray lächelte. "Eines, mit dem du nach
Herzenslust spielen kannst."
Die Tür
ging auf und mit klirrenden Handschellen wurde
Weitere Kostenlose Bücher