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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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überrascht werden. „Euer Club der Rächer hatte einen grundlegenden Fehler“, erklärte sie. „Ihr wolltet alle das Gleiche.“
    „Weshalb war das ein Fehler? Er hat alle zusammengeführt, vereint in einem gemeinsamen Ziel.“
    „Und wie lange blieben sie zusammen? Am Ende habt ihr euch alle gegenseitig betrogen, weil jeder Walküre oder Skulduggery oder Thurid Guild umbringen wollte. Dein kleiner Club hat sich aufgelöst, Billy-Ray. Ein gemeinsames Ziel zu haben, ist nicht immer gut.“
    „Und du hast die Antwort auf dieses Dilemma, nehme ich an.“
    Lächelnd drehte sie sich zu ihm um. Er hatte seine Sonnenbrille abgenommen, und sie blickte in die dunklen Löcher, in denen seine Augen hätten sein sollen. „Selbstverständlich habe ich die. Der Trick ist folgender: Jeder muss etwas anderes haben wollen, das heißt, alle müssen aus ihrem ureigensten Grund mitmachen.“
    „Was bedeutet, dass wir für jeden von ihnen etwas bereithalten müssen.“
    „Und was habe ich wohl in den vergangenen Wochen getan? Was glaubst du? Ich habe zusammengesucht, was wir jedem Einzelnen als Anreiz bieten könnten. Wirklich, Billy-Ray, du musst einfach nur akzeptieren, dass ich genau weiß, was ich tue.“
    Er lachte. „Oh, das weiß ich doch längst, Darling. Du hast in letzter Zeit bewiesen, dass du ein ganz gerissenes Luder bist.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich bin dir in allem unterlegen, und das weißt du. Dann soll also Springer-Jack als erstes Mitglied unserer Mannschaft angeworben werden, ja?“
    „Nein. Vorher reden wir noch mit einem alten Freund von ihm. Er ist auch ein alter Freund von dir.“
    Sanguins Lächeln wurde säuerlich. „Oh, Mist. Nicht er. Du weißt, wie sehr mir der Typ Angst macht.“
    „Dusk ist ein harmloses kleines Hündchen, wenn man ihn erst besser kennt.“
    „Dusk ist ein Vampir. Daran ist nichts Harmloses und auch nichts Kleines oder Hündchenhaftes.“
    Jetzt zuckte Tanith mit den Schultern. „Dann ist er eben unser tollwütiger, blutrünstiger Kampfhund. Jedenfalls wird er geknuddelt. Will sonst noch jemand geknuddelt werden? Jemand hier in diesem Raum vielleicht?“
    „Du glaubst hoffentlich nicht, dass du mich mit der Aussicht auf ein bisschen Knuddeln in jedem Punkt umstimmen kannst.“
    Tanith setzte eine traurige Miene auf und schaute wieder aus dem Fenster. „Schade“, meinte sie.
    Einen Augenblick später schlang Sanguin die Arme um sie. „Nur dieses eine Mal“, sagte er, und sie lachte.
    Die Vampire betrachteten die Knochen des Dinosauriers, und Dusk fragte sich, wie es wohl gewesen sein musste, ein so herrliches Tier umzubringen. Sicherlich eine größere Herausforderung, als sie die Sterblichen darstellten. Er beobachtete sie, wie sie von Ausstellungsstück zu Ausstellungsstück eilten und dabei entweder ihren plärrenden Kleinen nachjagten oder sie hinter sich herschleiften. Jedes Geräusch, das sie machten, wurde in den riesigen Museumsräumen noch verstärkt.
    „Der Junge?“, fragte Isara.
    „Tot“, antwortete Dusk. „Schon seit einem Jahr.“
    Isara nickte. Sonst rührte sie sich nicht. Kein Wort kam über ihre Lippen. Ihre Miene zeigte keine Regung. Selbst ihre Augen blickten gelassen. Doch Dusk wusste, dass in ihr Gefühle tobten, die ihm unbekannt waren. Liebe und Trauer und Sorge. Er kannte nur ein Gefühl, und das war Wut. Und die empfand sie auch.
    „Hast du ihn umgebracht?“, fragte sie.
    „Natürlich nicht.“
    Die Andeutung eines Lächelns. „Natürlich nicht. Du würdest nicht gegen das Gesetz verstoßen, auch nicht als Strafe für jemanden, der genau das getan hat. Wie ist er dann gestorben?“
    „Er hatte wieder eine ungesunde Sympathie für ein Mädchen entwickelt“, erwiderte Dusk. „Und dieses Mädchen erwies sich als zu stark für ihn. Sie hat ihn in Salzwasser ertränkt.“
    „Ihr Name?“
    „Spielt er eine Rolle?“
    „Wahrscheinlich nicht. Der Junge ist tot, alles andere interessiert mich nicht. Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan. Für dich muss es doch auch eine gewisse Befriedigung sein.“
    Er blickte sie an. „Ach ja?“
    „Hrishi war dein einziger Freund. Als du ihn in Geschäfte verwickelt hast, mit denen er eigentlich nichts zu tun gehabt hätte, brach der Junge das Gesetz und ihm den Hals. Du musst dich doch in gewisser Weise verantwortlich fühlen für das, was passiert ist, oder nicht?“
    „Nein“, antwortete Dusk. „Hrishi wusste, dass der Junge in seinem jugendlichen Alter impulsiv und gewalttätig war,

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