Langenscheidt Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt
es aber auch nicht besser macht. Man merkt beim Husten: »Jetzt hast du den Mund aber ganz schön voll genommen.«
Bronchialkarzinom
Lungenkrebs. Ja, Onkel Horst hat immer geraucht und ist nicht am Lungenkrebs gestorben, sondern am Autounfall, als er sich bei Tempo 180 eine anzünden wollte.
Fakt bleibt: Neun von zehn Lungenkrebspatienten sind Raucher, die sich oft gesagt haben: »Ich kann ja aufhören wenn ich was spüre!«
Dazu eine frohe Botschaft: Liebe Raucher, wenn Ihr was spürt, könnt Ihr auch weiterrauchen!
Gastroenterologie – Verdauung, Leber, Darm
Alles, was man in der Gastro-nomie zu sich nimmt, folgt dem Weg der Gastro-logie. Weil der Darm sehr lang ist und Gastrologie allein nicht lang genug, nennt man den Spezialisten für die Gedärme nebst Anhangsgebilden den Gastro-Entero-logen. Dorthin, wo die Sonne nie scheint, bringt er Licht und Heil mit seinem Endoskop, dem Schlauch.
Schlauchschlucken von oben nennt sich Gastro-skopie, die passive Variante von hinten: Kolo-skopie. Eigentlich kann man einmal durch uns durchgucken, es ist nur eine Frage der Technik. Embryologisch betrachtet ist der Mensch ein Darmrohr mit Ausstülpungen. Diese Betrachtungsweise hilft, in bestimmten Situationen anderen Menschen toleranter zu begegnen.
Sobald wir schlucken, beginnt die Reise: durch den Ösophagus (Speiseröhre), in den Ventrikel (Magen). Dann entscheidet der Pylorus (Pförtner), wann der Brei in das Duodenum (Zwölffingerdarm) darf. Nach dem Dünndarm kommt das Kolon (Dickdarm). Auf den letzten 10 Zentimetern geht der ansonsten sehr kurvenreiche Darm in die Zielgerade über: das Rektum. Sonst wären unsere Verdauungsendprodukte kurvig. Die Öffnung nach draußen heißt Anus, für manche auch der Lieferanteneingang. [ Zurück ]
Bei der Verdauung entstehen bis zu 15 Liter Darmgas. Der Teil, der entweicht, heißt vornehm Flatus, Darmwind. (Flatus cerebri – Hirnfurz, abfällig für »dumme Idee«.)
VORSICHT Bei zu viel Gas zum Gas-troenterologen, auch wenn der die Nase voll hat von Blähungen. Bis zur Behandlung offenes Feuer meiden!
Typische Darm-Erkrankungen
Obstipation
Verstopfung. Alles zwischen mehrfach am Tag und einmal die Woche ist normal. Obst hilft gegen Obst-ipation. Viel trinken, viel Ballaststoffe, viel Bewegung. Don’t panic! Obstipation wird schnell zur Obsession!
Diarrhö
Durchfall. Die Verdauung ist im Eimer. Akut meist durch Infekte wie »Montezumas Rache«.
Reflux-Ösophagitis
Entzündete Speiseröhre durch aufstoßende Magensäfte, Sodbrennen. Vorsichtsmaßnahme: Auf andere Brände verzichten, insbesondere auf Weinbrand.
HP-Gastritis/Ulkus
Entzündung/Geschwür der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori. Ein kleiner Keim, der mit einer Antibiotika-Kombi eradiziert (ausgerottet) wird. In der Klinik wird zwischen Keim und Patient sprachlich nicht immer unterschieden: »Ist Herr Meier von Zimmer 12 schon eradiziert worden?«
Kolon irritabile
Reizdarm, typische »funktionelle Beschwerden«. Wer einen Reizdarm hat, ist schnell gereizt, was wiederum auf den Magen und den Darm schlägt. Ein Teufelskreis. Weder bösartig, noch ansteckend, nur lästig.
Fremdkörper
Die Gastros sind Meister der Fremdkörper-Entfernung. Mit dem Endoskop werden regelmäßig Ringe, Fischgräten und ganze Playmobilfamilien vor dem endgültigen Verschlucken gerettet. Auch aus dem Rektum werden routiniert Flaschen, Gemüse und Elektrogeräte entfernt, wobei keiner wissen will, wie die dahin gekommen sind!
Leber
Die Leber wird von den meisten Menschen nur als störend empfunden auf dem Weg in den Vollrausch. Dabei ist sie höchst produktiv und stellt Hormone, Gerinnungsstoffe und das ganze Handwerkszeug für den Fettstoffwechsel her wie Galle und Cholesterin.
Wird die Leber zerstört, schwimmen viele Gifte weiter bis ins Hirn und stören die letzten Nervenzellen, die der Alkohol noch übrig gelassen hat.
MERKE Die Leber wächst mit ihren Aufgaben.
Bauchglatze
Haarausfall unterhalb des Bauchnabels. Männer haben normalerweise keine klare Begrenzung ihrer Schambehaarung in Richtung Bauchnabel. Die Haare wachsen eher ungeordnet verstreut, im Gegensatz zur Frau. Bei gestörter Leber ändert sich die Hormonhaushaltslage. Der Mann, der doch gerade durch ungehemmtes Saufen männlich wirken wollte, wird weiblicher: Die Haare am Bauchnabel fallen aus, und zusätzlich zur Bauchglatze wächst ihm der Busen. Fachsprache: Gynäkomastie. Umgangssprache: Biertitte.
Pankreas, Bauchspeicheldrüse
Wenn uns das Wasser im
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