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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Batterien nicht funktionieren, wenn Streichhölzer nicht brennen …«
    »… dann brennt auch der Treibstoff nicht«, sprach Brian den Satz zu Ende. »Er wird so verbraucht und abgenutzt sein wie alles in dieser Welt.« Er sah nacheinander jeden einzelnen an. »Ich könnte die Treibstofftanks ebenso gut mit Sirup füllen.«
     
2
     
    »Haben die beiden hübschen Jungen Damen schon einmal etwas von den Langoliers gehört?« fragte Craig plötzlich. Sein Tonfall war leicht, beinahe unbekümmert.
    Laurel zuckte zusammen und sah nervös zu den anderen, die immer noch am Fenster standen und sich unterhielten. Dinah wandte sich nur in Richtung von Craigs Stimme und war offenbar überhaupt nicht überrascht.
    »Nein«, sagte sie ruhig. »Was ist das?«
    »Sprich nicht mit ihm, Dinah«, flüsterte Laurel.
    »Das habe ich gehört«, sagte Craig im selben freundlichen Tonfall. »Wissen Sie, Dinah ist nicht die einzige mit guten Ohren.«
    Laurel spürte, wie ihr Gesicht warm wurde.
    »Ich würde dem Kind sowieso nicht weh tun«, fuhr Craig fort. »Ebenso wenig wie ich der jungen Dame weh getan hatte. Ich habe nur Angst. Sie nicht?«
    »Doch«, schnappte Laurel, »aber ich nehme keine Geiseln und versuche Jungs zu erschießen, wenn ich Angst habe.«
    »Schatten auch nicht den Eindruck, als wäre die gesamte Angriffsformation der Los Angeles Ramps auf einmal gegen Sie angetreten«, sagte Craig. »Und dieser Engländer …« Er lachte.
    Sein Lachen klang an diesem stillen Ort beängstigend fröhlich, beängstigend normal. »Nun, ich kann nur eines sagen: Wenn Sie denken, ich bin verrückt, dann haben Sie sich ihn überhaupt nicht angesehen. Dieser Mann hat einen Fleischwolf in jedem Auge.«
    Laurel wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste, es war nicht so gewesen, wie Craig Toomy es darstellte, aber wenn er sprach, schien es, als hätte es so sein sollen, und was er über den Engländer sagte, kam der Wahrheit so nahe. Die Augen des Mannes … und der Tritt, den er Mr. Toomy in die Rippen verpasste, nachdem er ihn gefesselt hatte … Laurel zitterte.
    »Was sind die Langoliers, Mr. Toomy?« fragte Dinah.
    »Nun, ich habe immer gedacht, sie wären nur erfunden«, sagte Craig mit derselben humorvollen Stimme. »Aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher … denn ich höre es auch, junge Dame. Ja, wirklich.«
    »Das Geräusch?« fragte Dinah leise. »Das Geräusch sind die Langoliers?«
    Laurel legte Dinah eine Hand auf die Schulter. »Es wäre mir wirklich lieb, wenn du nicht mehr mit ihm sprechen würdest, Liebes. Er macht mich nervös.«
    »Warum? Er ist doch gefesselt, oder nicht?«
    »Schon, aber …«
    »Und Sie können immer noch die anderen rufen, nicht?«
    »Nun, ich glaube …«
    »Ich will etwas über die Langoliers wissen.«
    Craig drehte den Kopf mit einiger Anstrengung in ihre Richtung, um sie anzusehen … und nun spürte Laurel etwas von dem Charme und der Kraft seiner Persönlichkeit, die Craig fest in der Bahn gehalten hatten, während er nach dem Hochdruckdrehbuch arbeitete, das seine Eltern für ihn geschrieben hatten. Sie spürte es, obwohl er auf dem Boden lag, die Hände auf den Rücken gefesselt hatte und sein eigenes Blut ihm auf der Stirn und der linken Wange trocknete.
    »Mein Vater hat gesagt, die Langoliers sind kleine Wesen, die in Schränken und Gullys und an anderen dunklen Orten leben.«
    »Wie Elfen?« wollte Dinah wissen.
    Craig lachte und schüttelte den Kopf. »Nicht so angenehm, fürchte ich. Er sagte, in Wirklichkeit bestehen sie nur aus Haaren und Zähnen und schnellen kleinen Beinen – ihre kleinen Beine sind schnell, sagte er, damit sie böse Buben und Mädchen einholen können, so sehr die auch davonlaufen.«
    »Hören Sie auf«, sagte Laurel kalt. »Sie machen dem Kind angst.«
    »Nein, macht er nicht«, sagte Dinah. »Ich weiß schon, wenn ich etwas Erfundenes höre. Es ist interessant, mehr nicht.« Aber ihr Gesicht sagte, dass es mehr als nur interessant war. Sie war gebannt, fasziniert.
    »Das ist es, richtig?« sagte Craig, den ihr Interesse offenbar freute. »Ich glaube, Laurel will eigentlich damit sagen, dass ich ihr angst mache. Habe ich die Zigarre gewonnen, Laurel? Wenn ja, möchte ich gerne eine El Producto, keine dieser billigen White Owls für mich.« Er lachte wieder.
    Laurel antwortete nicht, und nach einem Augenblick fuhr Craig fort.
    »Mein Dad hat gesagt, es gibt Tausende Langoliers. Er sagte, es müsste soviel geben, weil es Millionen böser Buben und Mädchen auf

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