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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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erreichen. Er schaffte es knapp und war gerade von seinem Schneemobil
gestiegen, um sie zu erwarten, als das Dröhnen ihrer Motoren die Dunkelheit
zerriss.
    Die vier Krieger trugen wie er schwarze
Winterkleidung und schwarze Integralhelme. Als Stammesvampire waren sie nicht
auf die Scheinwerfer ihrer Motorschlitten angewiesen. Ihre riesigen,
waffenstarrenden Gestalten rasten aus den nächtlichen Schatten auf die leer
stehende, heruntergekommene Fernfahrerkneipe zu. Das Heulen ihrer Schneemobile
erfüllte die Luft, die schweren Raupenketten wirbelten hinter sich graue
Abgaswolken und Schneematsch auf.
    Die Antwort des Ordens auf die apokalyptischen
Reiter, dachte Kade mit einem ironischen Grinsen und sah zu, wie die Gruppe von
Kriegern schlitternd vor ihm zum Stehen kam.
    Brock stieg als Erster von seinem Schlitten
herunter. Er stellte den Motor ab und schwang ein Bein über den Sitz, dann
klappte er sein Helmvisier hoch, schritt auf Kade zu und begrüßte ihn mit einem
breiten Lächeln und einem herzhaften Schlag auf die Schulter. „Du bist einfach
nicht zufrieden, bis ich nicht auch in diesen gottverdammten Eisschrank komme,
was? Das stinkt mir ganz schön, mein Alter. Oder es würde mir stinken, wenn ich
noch irgendwas spüren könnte außer dieser arktischen Kälte an meinen
lebenswichtigen Organen.“
    Kade grinste den Krieger an, der sein bester Freund
geworden war. „Freu mich auch, dich zu sehen.“
    Unmittelbar hinter Brock kam ein weiterer Neuzugang
des Ordens, Ex-Agent Sterling Chase - oder Harvard, wie er auch genannt wurde
wegen seiner elitären zivilen Ausbildung und dem steifen Auftreten, mit dem er
sich zu Anfang den Kriegern präsentiert hatte. Diese coole Aura der
Überlegenheit war immer noch da, hatte jedoch in dem Jahr, seit er beim Orden
war, eine eisige Schärfe hinzugewonnen.
    Chase war tödlich und zog aus seiner Arbeit eine
ungesunde Befriedigung.
    Kade war ziemlich geschockt, ihn zu sehen, schließlich
war er erst vor ein paar Wochen bei einer Straßenschlacht in Boston durch eine
hässliche Schusswunde in die Brust niedergestreckt worden. Als der
Stammesvampir jetzt den Helm absetzte und seinen blonden Bürstenhaarschnitt
entblößte, fühlte sich Kade durch seine kalten blauen Augen unwillkürlich an
Seths dreiste Arroganz erinnert. Das schmale Gesicht des Kriegers war fast
hager, und in seinen Augen flackerte eine gewisse Leere. Kade verspürte
Apathie, wie ihm in diesem Augenblick zum ersten Mal wirklich bewusst wurde.
    „Hab Satellitenbilder vom Gelände der
Minengesellschaft“, sagte Chase statt einer Begrüßung, zog einen kleinen Laptop
aus seiner Montur und fuhr ihn hoch, während die anderen sich um ihn
versammelten. „Ganz neue Infos.
    Gideon hat die Bilder reinbekommen, als wir eben
das Hauptquartier verlassen haben.“
    „Gut“, erwiderte Kade. „Alles okay mit dir,
Harvard?“
    Er schaute auf, seine Miene war undurchdringlich
und düster. „Mir geht's besser denn je.“
    Während Kade den Krieger ansah, kamen die beiden
übrigen Mitglieder der Einheit zu ihnen herüber, alle beide gnadenlos
effiziente Waffen im tödlichen Arsenal des Ordens. Sie gehörten auch beide zur
Ersten Generation des Stammes, auch wenn Tegan einige Hundert Jahre älter war
als der Vampir, der einfach Hunter hieß. Im Gegensatz zu Tegan, der neben dem
Gen-Eins-Anführer Lucan zu den Gründungsmitgliedern des Ordens gehörte, war
Hunter erst vor ein paar Monaten an Bord gekommen - eine merkwürdige Allianz in
Anbetracht der Tatsache, dass er ein Produkt aus Dragos'
    genetischem Zuchtlabor war.
    Gezeugt von dem letzten überlebenden Ältesten - der
Kreatur, die sich derzeit womöglich in Alaska auf freiem Fuß befand -und
geboren von einer der vielen unbekannten Stammesgefährtinnen, die Dragos über
Jahrzehnte eingefangen hatte, um seine Verschwörung um die Macht
voranzutreiben, war Hunter höchstens vierzig oder fünfzig Jahre alt. Doch in
dieser kurzen Lebenszeit hatte er nur Disziplin und ein einziges Ziel gekannt.
    Er war zum Killer erzogen worden, einem emotionslosen
Jäger, und war nach seiner Funktion benannt worden - seinem einzigen Wert für
Dragos, der ihn geschaffen hatte.
    Hinter seinem glänzenden Helmvisier war Hunter wie
gewöhnlich schweigsam und roboterhaft, als er und Tegan auf den Rest der Gruppe
zukamen. Was Tegan anging, war der auch nie ein Charmebolzen gewesen. Bis noch
vor etwa einem Jahr war seine Mitwirkung im Orden noch bestenfalls ungewiss.
Aber am Ende hatte er sich

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