Laras Ebenbild (German Edition)
regelrecht wütend, trotzdem versuchte sie ruhig zu bleiben.
»Sorry Arne, tut mir leid, dass ihr auf mich warten musstet, aber jetzt bin ich ja da, von mir aus kann es sofort losgehen.«
»Sollte so etwas nochmals vorkommen, dann muss ich mich leider von dir trennen. Da das Wohl der Firma stets vorgeht. Offensichtlich interessiert es dich nicht besonders, sonst würdest du definitiv mehr Disziplin in Sache Pünktlichkeit an den Tag legen .« Arne konnte manchmal richtig fies werden.
»Wenn das so ist, dann kann ich auch gleich gehen .« Schon war Sarah auf den Beinen.
»Nun komm mal wieder runter«, herrschte Arne sie an. Würde ihm gerade noch fehlen, wenn sie einfach so alles liegen und stehen lassen würde. »Setz dich bitte wieder hin, damit wir endlich beginnen können .«
»So und nun erwarte ich Vorschläge für unsere nächste Modenschau, aber keine Nonsens , sondern akzeptable, Furore machende Vorschläge.« Erwartungsvoll schaute Arne Brandners in die kleine Runde.
»Auf jeden Fall müssen Topmodells her, kosten zwar einiges mehr, aber im Endeffekt wird sich der Aufwand auszahlen .« Selbstverständlich erwartete Arnes Pressesprecherin, Sonja Morgenstern, für ihren Vorschlag, ein dickes Lob von ihrem Chef.
»War das alles«, regte sich Arne auf. »Das war ja mehr als nur armselig , was du vom Stapel gelassen hast. Glaube mir Sonja auch ohne dein Zutun werden nur die Besten von den Besten, unserem erlesenen Publikum die Kollektion von „ARBRA-MODA“ präsentieren.«
»Wie wäre es , wenn wir es dieses Mal völlig anders angehen würden?«, fragte Sarah in die Runde. »Habe an Tanzpaare gedacht, das wäre doch der absolute Hammer. Zu heißen modischen Rhythmen werden sie unsere Kollektion präsentieren. Mit Sicherheit würde man noch Wochen danach von diesem Event sprechen.«
»Was heißt Wochen? Sei doch nicht so bescheiden. Monate danach würde man noch von dieser einmaligen aufregenden Show reden .« Carlos war Feuer und Flamme über Sarahs Vorschlag.
»Tänzer! Ich fasse es nicht«, regte sich Arne unterdessen auf. »Ihr w ollt wohl „ARBRA-MODA“ unbedingt dem Gespött der Konkurrenz aussetzen.«
»Ich bin dafür«, meldete sich Sonja Morgenstern wieder zu Wort.
»Ich stimme auch dafür«, sprach Jens Becker, der für das Marketing der Firma zuständig war.
»Okay, okay, macht doch was ihr wollt. Wehe die Show wird ein Reinfall werden, dann werde ich euch allesamt zur Rechenschaft ziehen .« Beleidigt rauschte Arne davon.
»Es ist doch immer dasselbe mit Arne«, seufzte Sonja. »Nie kann man es ihm recht machen. In meinen Augen ist er einfach nur undankbar .«
»Arne ist nun mal sehr exzentrisch. Er fühlt sich absolut als der alleinige Herrscher über „ABBRA-MODA“. Er glaubt, er wäre der einzige fähige kreative Kopf hier, obwohl er ohne uns unterginge.« Carlos konnte sich, obwohl er Riesenrespekt vor seinem Boss hatte, dennoch ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen. Was Arne tagtäglich abzog war pure Show. Sehr wahrscheinlich hatte er Angst, dass er, da er ja nicht mehr der Jüngste war, von den jüngeren absolut befähigten Menschen hier, aufs Abstellgleis gedrängt werden könnte.
»Bevor wir wieder an die Arbeit gehen, lasst uns noch gemeinsam einen Kaffee trinken. Arne wird sich gewiss wieder beruhigen. Ist schließlich nicht das erste Mal, dass er verschnupft abdüst.« Selbstverständlich schlug niemand Carlos Einladung ab.
Ein paar Tage später.
Arne hatte sich wie Carlos prophezeite, wieder beruhigt. Mit Feuereifer war er dabei, gemeinsam mit Carlos sich nach geeigneten Tänzern umzusehen. Auch hatte er sich, wenn auch nur indirekt bei Sarah entschuldigt, die ihm wie stets mit einem kleinen Lächeln verzieh.
Sarah hatte im Moment sowieso völlig andere Gedanken im Kopf. Lara kam ihr irgendwie bedrückt vor. Sie bot ihr zwar an, wenn sie reden möchte, wäre sie immer für sie da, aber bisher hüllte sich Lara in absolutes Schweigen.
Zu Sarahs Erstaunen fing Lara bei ihrem nächsten Treffen, von ganz alleine zu sprechen an.
» Ich bin völlig ausgelaugt«, sprach sie mit wankender Stimme. »Ich muss unbedingt für ein paar Tage aus dem Alltagstrott raus, bevor ich noch völlig durchdrehe.«
»Wo liegt das Problem? Rede mit deiner Familie. Deine Kinder sind schließlich alt genug um für ein paar Tage ohne dich zurecht zu kommen und dein Mann wird bestimmt auch klarkommen .«
»Weder Ronny noch die Kinder würden es verstehen. Ihrer Meinung nach
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