Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
über Intercom zu hören waren.
»Alles okay?« fragte Athena.
»Ausgezeichnet. Ahm … danke, Athena.«
»Vier weitere Angreifer in Sicht. Ich habe zu tun.«
Er bewunderte ihre Sachlichkeit, mit der sie über den Vorfall hinwegging. Er würde sie in seinem Report lobend erwähnen. Wenn er noch dazu kam, einen Report zu machen. Und nicht nur ihren Namen. Alle Namen. Das Geschwader zeigte heute wirklich, wozu es fähig war.
Obwohl sie nur wenig Verluste gemacht hatten und so viele feindliche Schiffe zerstört hatten, war ihnen der Feind zahlenmäßig immer noch überlegen. Sollte er den Rückzug befehlen? Aber wohin konnten sie sich zurückziehen? Auf dem Planeten würden sie in kürzester Zeit vernichtet werden. Und wenn sie auf der Galactica Schutz suchen würden, dann setzten sie das Mutterschiff unnötig großer Gefahr aus. Sie konnten sich nicht zurückziehen, sie konnten nur bleiben und kämpfen.
Als ob sie seine Gedanken erraten hätte, schrie Dietra plötzlich: »Wir sitzen in der Falle!«
Starbuck erwiderte grimmig:
»Dann greifen wir an. Athena?«
»Direkt neben dir, Starbuck.«
»Gut. Ich wollte nur wissen, wo du bist. Ich könnte deine Hilfe noch einmal brauchen.«
»Mit Vergnügen, Lieutenant.«
»Wir gruppieren uns im Luftraum über der Pyramide neu. Sternformation bilden. Dann schlagen wir zurück.«
Während sie auf den Luftraum über der Pyramide zuschossen, rief Dietra aus: »Jetzt versetzen wir ihnen den Todesstoß, Kadetten!«
Sie schwebten über der Pyramide in Formation, und Starbuck wartete nur noch auf den geeigneten Moment, um das Zeichen zum Angriff zu geben. Plötzlich entdeckte er hinter den cylonischen Schiffen kleine Punkte, die langsam, aber beständig anwuchsen. Vipers! Aber woher kamen sie? Das einzige einsatzbereite Geschwader war das Geschwader, das die Landetruppe begleitet hatte. Er dachte an die Piloten in ihren Isolationskammern, und daran, wie krank sie bei seinem letzten Besuch ausgesehen hatten. Er traute seinen Ohren nicht, als er Boomers Stimme über das Intercom hörte: »Die Reinigungsbrigade ist da, Starbuck. Wollt ihr uns helfen, oder schaut ihr lieber zu, während wir die restliche Arbeit erledigen?«
Starbuck mußte laut auflachen.
»Aber … du kannst doch noch nicht fliegen, Boomer. Du bist noch …«
»Du kannst auch nicht mehr fliegen, Baby. Aus einem Karussell kommt nämlich keiner lebend heraus. Das war sagenhaft.«
Starbuck lachte immer noch, als er seinem Geschwader den Angriff befahl.
Tigh wünschte, er könnte mit seinen Piloten zusammen fliegen. Er hatte Adama schon oft gebeten, ihn wieder zu einem Piloten zu machen, aber Adama hatte immer abgelehnt, mit dem Argument, er brauche ihn auf der Brücke. Immer auf der Brücke … manchmal haßte er sie. Die Brücke, das bedeutete, vor einem Monitor zu sitzen und hilflos zusehen zu müssen, wie Männer und Frauen umgebracht wurden, die er respektiert und geliebt hatte. Er konnte es nicht ertragen, untätig eine Schlacht beobachten zu müssen.
Omegas Stimme unterbrach seine Gedanken.
»Colonel, kommen Sie bitte.«
Tigh stellte sich neben den Funkoffizier. Er erwartete das Schlimmste.
»Ich habe gerade den ersten Kampfbericht erhalten«, meldete Omega. »›Überraschungseffekt total. Cyloner fliehen. Sollen wir die Verfolgung aufnehmen? Boomer.‹«
Tigh mußte lächeln. Sie hatten die Schlacht gewonnen. Ein paar untrainierte Kadetten und ein Geschwader von Invaliden, die von der Krankenstation geflüchtet waren, hatten eine cylonische Übermacht in die Flucht geschlagen. Das sollte die Pessimisten eigentlich überzeugen, die immer behaupteten, daß die Galactica ihre Mission nicht erfüllen könnte, weil die Chancen eindeutig gegen sie stünden. Wenn wir mit diesen Piloten die Cyloner schlagen können, dann können wir alles tun! Tigh fühlte sich in Hochstimmung. Er lächelte Omega an, die immer noch auf einen Befehl wartete.
»Boomers Anfrage negativ. Er soll sie nach Hause bringen. Haben Sie etwas von Apollo und dem Commander gehört?«
»Nein, Sir. Die letzte Nachricht, die wir von ihnen erhalten haben, war, daß sie in die Pyramide gehen wollten.«
Tigh wandte sich ab. Seine Freude wurde von einer dunklen Vorahnung überschattet. War das der Erfolg – ein Sieg, der das Leben von Adama und Apollo gekostet hatte? Das durfte nicht wahr sein.
Kapitel 20
Apollo hielt den Recorder in seinen Händen, den Daumen auf dem Aufnahmeknopf. Serina hätte gewollt, daß er ihre Arbeit
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