Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon
alles entscheidet. Am liebsten möchte ich eine Tragödie überhaupt nicht in Betracht ziehen. Ila, ich hätte dich jetzt mehr denn je nötig, du wärst der Alternativschluß, nach dem ich mich sehne.
24
Als Vulpa die Nachricht erhielt, daß die Verbindung mit der Kommandozentrale in den Vorbergen unterbrochen sei, war er beunruhigt, machte sich aber keine großen Sorgen. Plötzlich entstehende Stürme am Berg störten den Funkverkehr zwischen Zentrale und Gipfelstation häufig. Nichtsdestoweniger war der Ausfall gerade in diesem Augenblickunangenehm. Vulpa hatte kurz zuvor noch erfahren, daß Objekte, bei denen es sich um einen Kampfstern mit Begleitflotte zu handeln schien, in den Quadranten eingedrungen seien. Eine provisorische Peilung hatte vorgelegen, und Vulpa gab den Befehl, diesen Punkt zu beschießen.
Während Vulpa den befriedigenden Donnerschlägen des Pulsar-Lasers lauschte, malte er sich die bevorstehende triumphale Rückkehr in den Stab des Mächtigen Führers aus, die Verleihung eines schwarzen Schulter- oder gar eines breiten Hüftstreifens …
Den Beginn des Angriffs durch die Menschen übersah er beinahe. An einem Kühltunnel huschte etwas hinaus, und Vulpa sah hinter einer Energiesäule einen Menschen herausspringen und seine Laserpistole abfeuern. Ein cylonischer Kanonier brach zusammen. Ein zweiter Mensch sprang aus dem Schacht und feuerte. Vulpa traute seinen Augen nicht. Wenn er sich nicht völlig täuschte, befanden sich unter den Angreifern zwei von Ravashols Klonen!
Im Nu war der riesige Raum von zuckenden Laserzungen erfüllt, von Dampf und Rauch. Ein Soldat in Vulpas Nähe stürzte zu Boden; aus seiner Uniform schlugen Flammen. Der rote Lichtstrahl in seinem Helm glitt noch immer hin und her. Die Menschen, agiler als die Cyloner, sprangen von Säule zu Säule, und Vulpas Leute, nun verstärkt durch die Wachabteilung, starben wie die Fliegen.
Vulpas Leibwächter wurde getroffen. Sein Kamerad stieß den Kommandeur an die Wand und feuerte blindlings auf alles, was sich bewegte. Ein dünner Laserstrahl raste auf ihn zu, traf ihn am Hals. Aus der Verkabelung seines Helms stoben Funken, und er versuchte noch einen Schuß abzugeben, bevor er krachend hinstürzte. Vulpa schob sich an der Wand entlang zum Aufzug.
Der Rauch zerteilte sich für einen Augenblick, und Vulpa sah, daß drei von den Menschen sich am Aufzug gegen cylonische Angreifer verteidigten. Vulpa zog seine Pistole und versuchte auf den jungen Mann zu zielen, der offenbar der Anführer war, aber einer seiner eigenen Soldaten lief in die Schußbahn. Vulpa mußte den Rückzug antreten. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, in den Kampf einzugreifen. Er mußte zu seinem Schiff gelangen und die Garnison am Fuß des Hekla-Berges alarmieren, sie hinaufführen und die Menschen zurückschlagen. Was suchen sie überhaupt hier? dachte er, während er davonstürzte. Sie konnten es doch nicht auf die Laserkanone abgesehen haben. Solange diese auf Automatik geschaltet war, würden sie sie nicht einmal abschalten können. Und Ravashol hatte immer wieder erklärt, daß man die Pulsaranlage nicht zerstören könne. Aber Ravashol war auch für die Klone verantwortlich, und wenn sein Blick nicht trog, halfen diese jetzt den Menschen.
Vulpa warf einen Blick nach hinten. Wie konnten vier Angreifer soviel Schaden anrichten? Überall lagen Cyloner, und von ihren Metalluniformen stieg Rauch empor, ergoß sich Funkenregen. Vulpa fuhr herum und hetzte durch den Gangway-Tunnel zu seinem Schiff.
Und stieß auf einen stämmigen Menschen, der ihm den Weg vertrat und mit der Laserpistole auf ihn zielte. Vulpa warf sich zur Seite, als der Gegner abdrückte.
Die Lichtspeere zuckten nun in kürzeren Abständen auf die Flotte zu. Ein Frachtschiff war getroffen und von dem gewaltigen Strahl scheinbar verschluckt worden. Der ›Galactica‹ war es durch schnelle Kursänderungen bisher gelungen, Treffer zu vermeiden.
Athena studierte das grimmige Gesicht ihres Vaters. Er stand an seinem gewohnten Platz und umklammerte das Geländer so fest, daß die Knöchel weiß hervortraten.
»Können wir gegen die Heftigkeit der Pulsstöße irgend etwas unternehmen?« fragte er Tigh gepreßt.
Der Colonel schüttelte den Kopf.
»Wir haben sie gründlich analysiert, aber wir besitzen nicht genug Daten, um sie vorauszuberechnen. Wenn nur die Expedition in der Lage gewesen wäre –«
»Geben wir die Hoffnung noch nicht auf.«
Tigh schien widersprechen zu
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