Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1
Zacs Tod beiseite.
Apollo stürzte auf die Brücke, Adama eilte ihm entgegen. Der junge Mann war völlig außer Atem und keuchte abgehackt: »Cyloner … Hinterhalt … über uns hergefallen … mußte Zac zurücklassen … keine andere Wahl … mußte weg … wollte nicht, mußte aber … er hat schwere Schäden … muß zurück und ihn hergeleiten …«
»Das wird leider nicht möglich sein«, flüsterte Adama.
»Vater«, sagte Apollo verzweifelt, »ich habe ihn … einfach hängen lassen … sein Schiff war beschädigt … ich wußte nicht, was ich sonst tun sollte. Ich habe Meldung gemacht … wenn ich nicht zurückkomme …« Apollo starrte in die Augen seines Vaters und begriff plötzlich.
»Zac?« fragte er leise. Tigh trat heran.
»Captain Apollo«, sagte der Colonel. »Zacs Schiff ist kurz vor der Ankunft bei der Flotte vernichtet worden.«
»Aber … aber … ich habe ihn zurückgelassen.«
»Du hattest keine andere Wahl«, entgegnete Adama leise.
Apollo wandte sich ab.
»Captain«, sagte Tigh, »wir müssen wissen, mit wieviel Basisschiffen wir es zu tun haben.«
»Keine Basisschiffe«, erwiderte Apollo. »Nur Angriffsmaschinen. Tausende. Ich habe sie schweben sehen, über –«
»Das muß ein Irrtum sein, Captain«, widersprach Tigh. »Ich meine, so weit von der Kriegsbasis der Cyloner entfernt funktionieren Kampfschiffe ohne Basis nicht. Der Treibstoff reicht nicht aus, und –«
»Keine Basisschiffe!« schrie Apollo. »Nur Kampfmaschinen. Von hier bis in die Unendlichkeit. Ich habe sie gesehen. Vielleicht tausend, vielleicht mehr –«
»Wie erklärst du dir das, Apollo?« fragte Adama mit erzwungener Ruhe.
»Ich weiß es nicht. Wir hatten plötzlich einen leeren Tanker auf den Monitoren. Ich vermute, daß die Cyloner dort aufgetankt haben. Sie müssen von ihren Basisschiffen aus zu dem Tanker geflogen sein.«
Adamas Brauen zogen sich zusammen.
»Warum so weit entfernt von Basisschiffen zu operieren, wenn –« begann Tigh.
»Das ergibt durchaus Sinn«, bejahte Adama. »Es ist wichtiger, daß die Basisschiffe anderswo sind. Geben Sie mir sofort den Präsidenten!«
Graf Baltar (John Colicos) ungeheuer reich, verrät die Menschheit
aus Machtgier an die Cyloner. Links ein Offizier der Cyloner
Das blutleere Gesicht Adars erschien auf dem Bildschirm, bevor der Commander noch ausgesprochen hatte. Hinter Adar tobte auf der Brücke der »Atlantia« ein Brand.
»Mr. President«, sagte Adama gepreßt, »ich bitte um Erlaubnis, die Flotte verlassen zu dürfen.«
»Die Flotte verlassen!« schrie Adar hysterisch. »Das ist eine ganz feige –«
»Adar! Ich habe Grund zu der Vermutung, daß unsere Heimatplaneten von einem Angriff bedroht sind.«
Adar lehnte sich matt an eine Wand.
»Nein, Sie irren sich«, murmelte er. »Das muß ein Irrtum sein. Es ist nicht – nicht möglich. So kann ich mich nicht getäuscht haben. Nicht so.«
»Adar, jetzt ist nicht die Zeit, darüber –«
»Halten Sie den Mund, Adama. Können Sie denn nicht … Ich habe die Menschheit, die gesamte Menschheit, in den Untergang geführt, in –«
»Denken Sie jetzt nicht an Ihren Platz in der Geschichte. Wir müssen handeln! Wir –«
»Ich kann nicht … kann nicht handeln … nicht einmal klar denken … kann nicht –«
»Hören Sie, Adar, Sie können nichts dafür. Sie haben uns nicht in diese Katastrophe geführt. Aber wir sind hereingelegt worden.«
»Von wem? Baltar?«
»Natürlich, wer sonst als Baltar?«
»Nein, Commander, das kann nicht sein. Das glaube ich nicht. Ich werde –«
Eine ohrenbetäubende Explosion übertönte Adars Worte. Die Kamera, die sein Bild übertragen hatte, war aus der Halterung gerissen worden und zeigte für einen Augenblick, daß ein Teil der Kommandobrücke aufgerissen war, dann schlugen Flammen über ihr zusammen. Adama blickte aufs Sternfeld, wo er das Flaggschiff in der Ferne schweben sah. Im Innern wüteten Brände. Plötzlich zerplatzte die »Atlantia«, gleißend wie eine Sonne, und zerfiel. Sekunden danach war nur mehr gähnende Leere, wo der riesengroße Kampfstern gehangen hatte.
Die Besatzung der Brücke auf der »Galactica« starrte fassungslos hinüber. Inzwischen näherten sich jedoch cylonische Kampfschiffe, es blieb keine Zeit für langes Überlegen. Tigh trat zu Adama, die unvermeidlichen Computerausdrucke in den Händen.
»Sir, unsere Fernortung hat hier, hier und hier cylonische Basisschiffe wahrgenommen. Sie befinden sich also in Reichweite von den
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