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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen A Larson , Robert Thurston
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Spinnengewebe empfunden. Trotz der unaufhörlichen Aktivitäten erweckte der nur schwach erhellte Raum, bevölkert von regungslos sitzenden und stehenden Gestalten, den Eindruck starrer Friedlichkeit, ein Herrenklub von einem anderen Stern, dessen Mitglieder versonnen ihren harmlosen Gedanken nachhingen.
    In seinem Drittgehirn, das die Funktion seiner beiden anderen Gehirne überwachte, genoß der Mächtige Führer tiefe Befriedigung. Sein ganzes Leben war auf diesen Augenblick ausgerichtet gewesen, die endgültige und überwältigende Niederlage der fremden Pest. Er war zu einer Zeit geboren worden, als der Krieg nach menschlicher Zeitrechnung schon etwa siebenhundert Jahre dauerte. Sein Erstgehirn, Ersatz für jenes rudimentäre, das ihn in seinen frühen Jahren erzogen und ausgebildet hatte, war ihm beim Übergang von der Kindheit zur Reife feierlich übergeben worden. Erstgehirne waren das Grundleitsystem sowohl des cylonischen Bürgers wie des Soldaten. Da die Wirkung des Erstgehirns sich auf Wahrnehmungen im Zusammenhang mit Informationsgewinnung und Leistungsfähigkeit in der jeweils bei der Reifefeier übertragenen Aufgabe konzentrierte, enthielt es nur die einfachen Bewertungskriterien. Im Fall des Mächtigen Führers hatten seine Leistungen in der Kindheit, zumal die körperlichen, ihn für den ersehnten Beruf des Soldaten qualifiziert. Besser noch, er war Kampfpilot geworden und hatte sich einen Ruf erworben, der in der menschlichen Sprache etwa mit »Super-As« wiederzugeben gewesen wäre. Als Folge seiner Bewährung in der Kriegstechnik war ihm das Zweitgehirn viel früher verliehen worden als allgemein üblich. Das Zweitgehirn gab ihm die für Cyloner-Offiziere erforderlichen Fähigkeiten, insbesondere die Gabe, Information zu analysieren und zu interpretieren. Wenn das Zweitgehirn mit dem Erstgehirn zusammenarbeitete, wie das beim Mächtigen Führer stets der Fall war, stieg man zum leitenden Offizier auf. Er war einer der jüngsten Chefoffiziere in der Geschichte seiner Rasse geworden.
    Als der letzte Mächtige Führer das Ende seiner Herrschaftsperiode erreicht hatte (jeder von ihnen übte die Macht für einen bestimmten Zeitraum aus – nach menschlicher Zeitrechnung etwa ein Dreivierteljahrhundert, wenngleich die Cyloner derartige einschränkende lineare Zeitmaßstäbe nicht verwendeten), bestimmte er seinen Nachfolger. Enttäuschung gab es bei den Chef Offizieren nicht, weil niemand nach Macht gierte. Die Cyloner glaubten, die Verfügungen ihrer Führer auf jeder Ebene entsprängen einem Großplan, den ganz nur der Mächtige Führer kannte. Für sie war das nur logisch, da Mächtige Führer die einzigen waren, die ein Drittgehirn besaßen, und damit die einzigen Cyloner, die über sämtliche Informationen verfügten.
    Nach der Einpflanzung des Drittgehirns hatte der jetzige Mächtige Führer auch sofort begriffen, weshalb er ausgewählt worden war. Er war nicht nur Teil des telepathischen Netzes der wenigen Drittgehirnbesitzer geworden, die ihren Todeszeitpunkt noch nicht bestimmt hatten, sondern besaß auch, nach cylonischem Glauben, die Kapazität für grenzenlose Weisheit. Das Drittgehirn erlaubte, die Tyrannei bloßer Fakten zu überwinden, sich über die Grenzen banaler Spekulationen, Einsichten und Ideen zu erheben. Mit dem Drittgehirn konnte durch Anschluß der Erstgehirn-Information und der Zweitgehirn-Interpretation eine ungeheure Wissensmenge erschlossen werden, die fast bis zu den Anfängen cylonischer Kultur zurückreichte. Der Mächtige Führer erkannte, daß nicht jeder Cyloner das Drittgehirn in seinen Körper aufzunehmen vermochte, die meisten seiner Rassegenossen hätten es unfreiwillig abgestoßen. Daher auch die besondere Sorgfalt bei der Auswahl der Führer-Nachfolger.
    Der Mächtige Führer informierte sich über das Ablenkungsmanöver gegen die Menschenflotte, dann blickte er zum Hauptplan, der nun in Kraft treten sollte. Der Feind war so gut wie besiegt. Sein Sieg über die Menschen würde ihm in der cylonischen Geschichte einen hervorragenden Platz sichern.
    Sein Basisschiff näherte sich dem Hauptziel, dem wichtigsten der zwölf Ziele, gegen die er seine gigantische Streitmacht einsetzte. Die Vernichtung des Planeten Caprica wollte er persönlich überwachen. Sein Spionagenetz hatte ihm mitgeteilt, daß er der Heimatplanet seines Hauptgegners Adama war, und er hatte sich das Vergnügen seiner Vernichtung persönlich vorbehalten.
    Es war merkwürdig, überlegte er, wie der

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