Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1
Planeten Virgon, Sagitara und –« Er konnte es nicht aussprechen, also tat Adama es für ihn.
»Ich weiß. Caprica.«
Athena, die auf einer großen, leuchtenden Sternkarte mitgeholfen hatte, den Kurs der Galactica und der feindlichen Basisschiffe zu bestimmen, drehte sich plötzlich um.
»Caprica«, flüsterte sie.
»Ruder«, gab Adama Anweisung, ohne sie anzusehen, »sofort wenden. Wir ziehen uns zurück. Colonel, wie fliegen nach Hause. Bestimmen Sie den richtigen –«
»Vater«, rief Athena und trat zu ihm, »was machst du?«
»Unsere Schiffe –« murmelte Apollo auf der anderen Seite.
»Es ist notwendig«, sagte Adama. »Wir lassen unsere Schiffe zurück, um die Flotte zu verteidigen.«
»Aber sie können nicht mehr zurückkehren«, warf Athena ein.
»Doch, das können sie. Mit Hilfe von Auftankstationen –«
»Wenn sie nicht auch zerstört worden sind«, sagte Apollo bitter.
»Nun, diejenigen, die genug Treibstoff haben, die genug Treibstoff bekommen können, müssen eben, nun ja, aufholen, so gut sie können.«
»Sir, ich muß protestieren«, widersprach Apollo.
»Später, bitte.«
»Wir müssen es ihnen sagen, unsere Absichten klarmachen –«
»Nein. Wenn uns überhaupt noch ein Vorteil bleibt, irgendeiner, dann die Überraschung.«
Adamas Kinder kehrten mürrisch an ihre Plätze zurück, während er die Befehle gab, die dafür sorgten, daß die »Galactica« sich aus dem Kampfgetümmel zurückzog.
Als sie sich aus dem Kampfgebiet entfernt hatten, teilte ein Brückenoffizier mit, daß die Funkstörungen aufgehört hatten.
»Sie brauchen Raum für ihre elektronischen Leitsysteme«, meinte Apollo.
»Das heißt, daß der Angriff begonnen hat«, erklärte Tigh.
»Nein, Sir«, sagte ein Offizier, »wir empfangen Satelliten-Videosignale. Zu Hause sieht alles völlig normal aus.«
Aller Aufmerksamkeit richtete sich auf die Monitoren, die Bilder von Caprica ausstrahlten. Über der Hauptstadt von Caprica schien herrliches Wetter zu herrschen. In der Innenstadt war ein reges Treiben, die Wohnpyramiden wirkten friedlich.
»Commander«, sagte Tigh leise, »vielleicht – vielleicht kommen wir noch rechtzeitig an. Oder vielleicht war der Angriff der Cyloner auf unsere Flotte nur das Werk einer unzufriedenen kleinen Gruppe, die sich mit dem Frieden nicht abfinden wollte –«
»Wohl kaum, Tigh. Wohl kaum.«
Die Welle von cylonischen Kriegsschiffen tauchte wie aus dem Nichts auf und füllte einen Bildschirm neben den Monitoren, die Bilder aus der Heimat zeigten.
Serinas Augen tränten vom gleißenden Licht, das die Fassaden der gläsernen Gebäude widerspiegelten. Sie flüsterte in das Mikrofon ihrer Make-up-Anlage, und das Gerät lieferte ein Papiertaschentuch, mit dem sie sich die Augen abtupfte.
Über ihren Kopfhörer teilte man ihr mit, daß die Sendung in dreißig Sekunden beginnen würde. Sie stellte sich vor die Kamera und betrachtete noch einmal die Blumen, die zu dem Wort »FRIEDEN« angeordnet worden waren. Darüber flatterten die Fahnen der zwölf Welten. Das rote Licht an der Kamera flammte auf, und Serina begann zu sprechen.
»Hier spricht Serina, vor dem Caprica-Präsidium, wo schon die ganze Nacht die Vorbereitungen für den Beginn der Feierlichkeiten im Gange sind, sobald die langerwartete Nachricht eintrifft, daß die Friedenskonferenz ihre Arbeit aufnehmen kann. Obwohl hier noch früher Morgen ist, haben sich schon viele Menschen versammelt. Die Capricaner bereiten sich auf die neue Ära des Friedens vor. Einzelheiten über den Waffenstillstand liegen infolge einer ungewöhnlichen elektronischen Störung des interstellaren Funkverkehrs leider noch nicht vor. Wir haben noch nicht einmal amtliche Verlautbarungen über das Zusammentreffen mit den cylonischen Abgesandten erhalten. Sobald die ersten Bilder vorliegen, werden Sie jedoch Augenzeugen des Ereignisses werden, das als das bedeutendste in –«
Das Geräusch einer fernen Explosion ging dem ohrenbetäubenden Lärm von zersplitterndem Glas voraus, Fenster- und Türscheiben rund um das Präsidium zerplatzten gleichzeitig, die Scherben flogen in alle Richtungen davon. Der Kameramann richtete das Objektiv an Serina vorbei. Sie drehte sich um. Die Leute hatten ihre Arbeit unterbrochen und starrten in die Richtung, wo die Explosion erfolgt war. Andere hasteten an ihr vorbei. Serina winkte dem Kameramann.
»Entschuldigen Sie bitte. Es ist etwas passiert. Los, Morel, Prina, sehen wir nach. Entschuldigen Sie, Sir, Madame,
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