Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1
meinst du, wie lange es dauert, bis man ausgebildet ist?«
»Das weiß ich nicht.«
»Man muß anfangen, wenn man noch sehr klein ist, sonst bekommt man die nicht, bis man graue Haare hat.« Apollo wies auf die Spangen auf seinen Schulterstücken. Boxey starrte sie an.
Apollo wartete. Nach einer Weile ließ der Junge den Kopf zurücksinken.
»Ich will Muffit haben«, sagte das Kind.
Serina traten die Tränen in die Augen.
»Na, ich weiß nicht. Für einen Daggit ist nicht viel Platz in einem Jagdflugzeug.«
»Er ist fort. Er ist weggelaufen.«
»So? Na, vielleicht finden wir einen von Muffits Freunden.«
»Es gibt keine Daggits. Ich hab’ gefragt.«
Apollo schaute sich nach Serina um. Sie wußte nicht, was sie sagen sollte.
»Also«, sagte Apollo zu dem Kleinen, »paß auf. Du nimmst jetzt eine davon –« er entfernte eine Spange von seiner Schulter und befestigte sie an der Jacke des Jungen »– und behältst sie, bis ich dir das richtige Abzeichen besorgen kann. Als Pilotenanwärter hast du ein Anrecht auf den ersten Daggit, den wir finden.« Er stand auf und ging zum Vorhang, drehte sich noch einmal um und sagte: »Aber nur unter der Voraussetzung, daß sie ordentlich schlafen, brav essen und nicht hinter Mädchen her sind. Gute Nacht, Pilot.«
Er salutierte und ging hinaus. Serina folgte ihm und warf schnell einen Blick über die Schulter. Boxey starrte die Spange an, die ihm Apollo angesteckt hatte.
»Danke«, sagte sie draußen zu Apollo. »Sehen Sie, ich hatte recht- Sie können sehr gut mit Kindern umgehen. Sie und Ihr Bruder müssen sich sehr gut verstehen.«
»Wir verstanden uns gut.«
»Oh, es tut mir leid! Der Krieg?«
»Ja …«
»Hören Sie, wenn Sie lieber nicht …«
»Seien Sie nicht albern. Den Großen habe ich verloren, ich kann froh sein, wenn ich ein paar Kleine gewinne.«
»Das ist kein Kleiner mehr, Captain. Wenn Sie den gewinnen, haben Sie etwas Großes erreicht.«
»Gewiß, einen Sechsjährigen aufgeheitert. Das ist leider nicht –«
»Doch, ob Sie es zugeben wollen oder nicht.«
Apollo lächelte schwach.
»Tut mir leid, aber ich muß jetzt gehen. Ich möchte mir die Eliteklasse ansehen.«
»Hoffentlich reagieren Sie so wie ich, Captain.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Warten Sie nur ab.«
Er legte die Hand an die Mütze und ging davon.
Apollo fand einen Lift, der direkt zur Eliteklasse hinauffuhr. Als die Türen sich schlossen, schalteten sich automatisch Anlagen ein, die ursprünglich dazu gedacht gewesen waren, den Ferienreisenden auf den Aufenthalt in der Luxusklasse vorzubereiten. Subtile Düfte drangen aus den Öffnungen und stimmten den Insassen je nach Bedarf auf Essen oder Sex ein. Bizarre, beruhigende Musik tönte aus den Lautsprechern und versprach romantische Freuden. Apollo erkannte die träge Melodie als Variation eines Leon-Liedes. Das lag nahe, da Sire Uri ein Leo war.
Über der Tür flammte goldenes Licht auf, um anzuzeigen, daß der Lift anhielt. Der Duft verschwand, die Musik erstarb. Apollos Augen schmerzten, als die Tür aufging und er überall Gold sah. Über einem Eingang stand »Club Elite«.
Plötzlich hörte Apollo Boomers Stimme durch den Vorraum tönen.
»Ich fordere Sie zum letztenmal auf, Platz zu machen!«
Boomer stand vor einem muskelbepackten Mann, der den Eingang versperrte.
»Sir«, meinte der Posten gelangweilt, »das sind Privaträume von Sire Uri und seiner Gesellschaft.«
»Das ist mir egal –«
»Ich darf Sie daran erinnern, Sir, daß Sire Uri neugewähltes Mitglied des Flottenrats ist. Er hat mich beauftragt, dafür zu sorgen, daß er nicht gestört wird.«
»So? Und was halten wir denn davon?«
Boomer hatte die Pistole gezogen und hielt sie dem Mann unter die Nase. Der Aufpasser wirkte überrascht, aber nicht ängstlich. Apollo beschloß, einzugreifen.
»Was geht hier vor, Boomer?«
»Der Kerl will uns nicht hereinlassen.«
»Ist das wahr, Soldat?«
»Hm, äh, ja, Sir. Sire Uri sagte –«
»Erkennen Sie mich?«
»Ja, Captain Apollo.«
»Wissen Sie, daß ich Vollmacht habe, alle Schiffe mit sämtlichen Sektionen in Augenschein zu nehmen?«
»Äh, ja, Sir.«
»Lassen Sie uns hinein!«
»Ja, Sir!«
Apollo lächelte Boomer an. Manchmal war es doch von Vorteil, der Sohn des Commanders zu sein, dachte er.
Als sie durch einen Korridor mit überladenem Schmuck gingen, murmelte Boomer: »Wenn ich an die hungernden Leute denke –«
»Schon gut, Boomer. Mir ist das genauso zuwider wie Ihnen.«
Der
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