Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1
Mitleid mit hungernden Passagieren. Ich erkenne Ihre politischen Absichten sofort, und Sie können Adama von mir sagen –«
»Hören Sie auf, Uri. Bei allem Respekt. Boomer, geben Sie der Zentrale Bescheid, daß wir Vorräte gefunden haben, die wir verteilen werden, so weit sie reichen.«
Uris Gesicht färbte sich zornrot.
»Das ist ein Verstoß gegen alle Regeln, junger Mann. Ich lasse das nicht zu.«
»Sie haben keine Wahl. Ich erinnere daran, daß Sie festgenommen sind.«
Uri atmete tief ein.
»Jeder Bissen hier gehört mir. Ich habe alles von meinem eigenen Besitz mitgebracht, es gehört mir und meinen Gästen. Das Gesetz ist noch nicht geschrieben, das die Beschlagnahme von persönlichem Besitz ohne Genehmigung des Präsidenten erlaubt.«
Die junge Frau schmiegte sich an Uri und schnitt Apollo eine Grimasse.
»Teilt Ihre Frau Ihre Abneigung, die Nahrung mit anderen zu teilen?« fragte Apollo mit einem Blick auf Uris Dirne.
»Meine Frau?« fragte Uri schwach.
»Siress Uri. Ich sehe sie nirgends.«
Uri senkte plötzlich den Blick. Apollo erinnerte sich an Uris Frau, deren Hauptaufgabe im Leben darin bestanden hatte, ihren Ehemann aus gefährlichen Lagen zu befreien. Sie war gütig zu ihm und Zac gewesen, als sie in ihrer Kindheit bei ihr zu Besuch gewesen waren.
»Nein, Siress Uri ist tot«, sagte Uri. »Leider war sie nicht rechtzeitig an der ›Rising Star‹, um zusammen mit den anderen gerettet zu werden.«
»Mein Beileid. Siress Uri war eine außergewöhnliche Frau.«
Uri hielt den Kopf gesenkt.
»Ja«, sagte er leise.
»Ich bin sicher, sie wäre tiefbewegt von Ihrer Art, Trauer zu bekunden. Boomer?«
»Ja, Captain?«
»Jolly soll mit seinen Leuten heraufkommen, das Essen abholen und im Schiff verteilen.«
»Zu Befehl!«
Apollo packte Uri am Arm und zog ihn mit sich hinaus. Während sie auf Jolly und seine Leute warteten, flüsterte Boomer: »Ist das nicht riskant, Captain? Uri gehört dem neuen Rat an.«
»Wir sind hier nicht am Kartentisch, Boomer. Die Leute unten verhungern!«
»Ich weiß, Captain. Ich bin auf Ihrer Seite.«
Der Lift kam herauf, und Jollys breite Gestalt füllte die Tür aus.
»Fangen Sie an«, befahl Apollo. »Sammeln Sie alles ein, was Sie finden, und verteilen Sie es an die Leute.«
Der haßerfüllte Blick, den Sire Uri Apollo zuwarf, als zwei von Jollys Leuten ihn in den Aufzug führten, ließ den Captain frösteln.
Dr. Paye legte Cassiopeias gebrochenen Arm in einen langen, durchsichtigen Zylinder, der mit einer ganzen Reihe großer, medizinischer Geräte verbunden war.
Commander Adama bei einer wichtigen Auseinandersetzung mit den Mitgliedern des Ältestenrates.
Im Hintergrund Captain Apollo vor der Galaxiskarte
Der Arm war gefühllos, und sie verspürte im Augenblick keine Schmerzen. Paye zog aus einer der Maschinen etwas heraus, das aussah wie drei Maschinengewehrläufe. Er drückte auf einen Knopf, und hauchdünne, laserartige Strahlen trafen die Röhre, verteilten sich und drangen in Cassiopeias Arm ein. Die Gefühllosigkeit verschwand sofort, sie spürte heftige Stiche. Paye drückte auf einen anderen Knopf, und die Läufe glitten in das Gerät zurück. Als sie den Arm aus der Röhre zog, sagte Paye: »Wie fühlt sich das an?«
Cassiopeia bewegte den Arm, beugte und streckte ihn. Selbst die Stiche hatten aufgehört.
»So, als wäre er nie gebrochen gewesen.«
»Der Knochen ist zusammengeschweißt worden«, erklärte Paye. »Wahrscheinlich hält er mehr aus als zuvor.«
»Wunderbar. Ich bin Ihnen so dankbar. Doc.«
»Bei Geräten wie diesen bin ich nicht mehr als ein Techniker. Ein talentierter, gewiß, aber auch nicht mehr. Kann ich sonst etwas für Sie tun, Cassiopeia?«
Damit schien mehr gemeint zu sein als medizinische Hilfe. Als erfahrene Sozialatorin war sie aber auch an derart versteckte Angebote gewöhnt und lehnte höflich ab.
Draußen im Korridor lehnte Starbuck an der Wand. Sie lächelte ihn an, aber plötzlich fiel ihr ein, warum er auf sie gewartet haben mußte.
»Sie bringen mich zurück, nicht wahr?« fragte sie.
»Hier findet man nicht so leicht jemand, der einen mitnimmt«, meinte er.
Sie wandte sich ab und wurde blaß.
»Ich fürchte mich davor, auf dieses Schiff zurückzukehren.«
Starbuck schien das nicht zu begreifen: »Hören Sie, vielleicht kann ich anderswo etwas für Sie finden. Es gibt bessere Schiffe, vielleicht ist sogar Platz auf der ›Galactica‹.«
Schon wieder! dachte sie. Schüchtern war der junge
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