Lass dich kuessen - lass dich lieben
und sah schweigend aus dem Fenster.
„Nun”, meinte Jenny nach einer kleinen, spannungsgeladenen Pause. „Da wir gerade von Kindern sprachen, ich denke, es ist Zeit, dass ich mir meine schnappe und ins Bett bringe. Es war eine schöne Party, Taylor. Bis morgen.”
„Genau”, stimmte Savannah zu und küsste Taylor auf die Wange. „Vielen Dank für alles, Liebes. Bis dann, Nicole.” Sie hielt einen Moment inne und schaute auf Michaels Rücken. „Es war schön, dich wieder zu sehen, Michael.”
Er drehte sich halb herum. „Hab mich auch gefreut.”
Nicole schaute von Max zu Michael und hoffte für die beiden, dass sich etwas Gutes aus dieser unerwarteten Begegnung ergeben würde.
„Können wir los, Nicole?” fragte Michael abrupt und hatte Max immer noch den Rücken zugewandt.
Sie schaute zu Taylor, die den Blick gesenkt hielt und aussah, als würde sie gleich weinen.
„Natürlich”, erwiderte sie und war nun auch traurig und frustriert, weil sie nicht wusste, worum es hier ging.
„Dann lass uns losfahren.” Michael stellte die Bierflasche auf den Tisch. „Vielen Dank, Schwesterchen.” Damit marschierte er wieder hinaus, ohne Max auch nur eines Blickes zu würdigen.
Nicole sah den Schmerz auf Max’ Gesicht und musste sich beherrschen, um nicht zu ihm zu gehen und den Arm um Max zu legen. Aber weil Michael wartete, dankte sie Taylor rasch für den wunderbaren Tag, verabschiedete sich freundlich von Max und ging-Es war fast elf, als Nicole aufgab. Sie konnte doch nicht schlafen. Im Bademantel trat sie dann hinaus auf die Veranda, unsicher, in welcher Stimmung sie Michael vorfinden würde.
Trotzdem fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Wenn er ihr doch nur erzählen würde, was an ihm nagte.
„Stört es dich, wenn ich dir Gesellschaft leiste?”
Er klopfte auf den Platz neben sich und schenkte ihr zu ihrer großen Erleichterung ein warmes Lächeln. „Hat dir die Party Spaß gemacht?”
Bis auf das Ende, ja, aber das sagte sie nicht. Stattdessen erzählte sie ihm von ihrer wachsenden Kindergruppe und dass sie auf der Ranch auf sie aufpassen würde. Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Wie reagierte er darauf, dass sie auf der Ranch von Max arbeitete? Aber er gab nichts preis.
„Das heißt, du hast sie alle, außer Billy.”
„Ja.” Sie dachte an den schlaksigen Jungen, der so viel älter als die anderen Kinder war.
„Es muss sehr einsam für ihn gewesen sein … Ich meine, bis die anderen Kinder kamen.”
„Das war es sicher. Vor allem wenn man hier gelebt hat.”
„Hier? Das verstehe ich nicht.”
Michael erklärte, dass Billy der Sohn einer ehemaligen Besitzerin des „Purple Palace” war, der Sohn, in dessen Zimmer sie jetzt schlief, und dass Ryder sich mit dem Kleinen angefreundet und ihn adoptiert hatte, als seine Mutter an Leukämie starb. Damals war Billy erst sieben gewesen.
„Sieht er seinen wirklichen Vater manchmal?”
„Ryder ist sein wirklicher Vater. Er ist derjenige, der ihn aufgenommen und für ihn gesorgt hat, als wäre er sein eigener Sohn.”
„J…ja. Das stim mt natürlich.” Die Eindringlichkeit, mit der Michael das gesagt hatte, überraschte sie, doch im Grunde hatte er Recht. Schließlich würde sie auch niemals Robert als den wirklichen Vater ihres Sohnes bezeichnen, nur weil er für dreißig Sekunden dazu beigetragen hatte.
„Und, was hältst du vom Rest des Malone-Clans?” wechselte Michael das Thema.
„Ich mag sie. Sehr sogar.” Sie hatte sich immer Geschwister gewünscht, und das erzählte sie Michael auch.
„Was ist mit deinen Eltern?”
Es war eine unschuldige Frage, trotzdem zuckte sie zusammen.
„Leben Sie noch?”
Es gab kein Entrinnen. „Ich … ich glaube schon.”
„Du glaubst?”
„Ich habe sie seit meinem achtzehnten Lebensjahr nicht gesehen.” Sie hob ihre nackten Füße auf den Rand der Schaukel, zog die Knie an und umschlang ihre Beine.
Michael stoppte die Schaukel und glitt mit der Hand über ihren Rücken. Als sie erzitterte, rutschte er näher und fasste sie um die Schultern. Sie hatte gehofft, dass er das tun würde, aber nun beeinflusste es ganz erheblich ihre Konzentration.
Sie war herausgekommen, um etwas über sein Problem mit Max zu erfahren und ihm eventuell zu helfen, es zu lösen. Stattdessen hatte Michael den Spieß umgedreht und hatte jetzt eine Wunde ihrer bedrückenden Vergangenheit berührt. Sie hatte schon mehr gesagt, als sie eigentlich wollte. Sie wollte ihn nicht anlügen, doch die
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