Lass dich kuessen - lass dich lieben
wurde ihr gemeinsamer Rhythmus, und als Michael merkte, dass sie kurz davor war, den Gipfel zu erreichen, glitt er mit der Hand zwischen sie, und nun gab es kein Zurück mehr. Sie klammerte sich an ihn, während sie zusammen einem berauschenden Höhepunkt entgegentrieben und gemeinsam kamen.
Nach einer Weile rollte Michael sich mit ihr auf die Seite, ihre Körper noch immer vereint, und drückte sie fest an sich.
Es war vorbei. Es würde kein nächstes Mal geben.
Sie genoss seine warme Umarmung und sog alles in sich auf. Doch schließlich forderte die Erschöpfung ihren Preis, und sie schlief in seinen Armen ein.
Das erste Morgenlicht schimmerte durch das Fenster neben Michaels Bett. Nicole wachte davon auf und erschrak, als sie sich erinnerte, wo sie war.
Cody! Es wäre nicht gut, wenn er sie hier so finden würde. Sie entzog sich Michaels Umarmung und wollte gerade aufstehen, als Michael sie am Handgelenk festhielt.
„Geh noch nicht.”
„Aber Cody …”
„Ich weiß. Nur noch eine Minute.”
Zögernd streckte sie sich wieder neben ihm aus und legte den Kopf auf seine warme Brust.
„Wir müssen diesbezüglich etwas unternehmen”, sagte er, und sie wusste, dass er darauf anspielte, wo sie in Zukunft schlafen sollte.
Noch vor Sonnenuntergang würde sie ihm klarmachen, dass es für sie keine gemeinsame Zukunft geben konnte.
„Was liegt heute an?”
„Ich will im Esszimmer die Bordüren ankleben.”
„Nein. Heute wird nicht gearbeitet. Geh noch ein wenig schlafen. Wenn Cody aufgewacht ist, können wir dann zusammen frühstücken. Vielleicht können wir ja auch ein Picknick machen. Ein Stück rausfahren, weg vom Feuer, die Berge hinauf … nur wir drei. Wie klingt das?”
„Das hört sich gut an, Michael.” Sie hob den Kopf und küsste ihn schnell auf die Wange, bevor sie aus dem Bett schlüpfte. Das Handtuch lag noch da, wo sie es fallen gelassen hatte, und sie wickelte sich darin ein, bevor sie das Zimmer verließ.
Aus Codys Zimmer war noch nichts zu hören, also schlüpfte sie in ihr Notbett und hatte das Gefühl, die ganze Nacht noch kein Auge zugetan zu haben.
In dem kleinen Cafe in der Nähe von Walter und Mabels Häuschen saßen wieder die üblichen Stammgäste bei ihrem täglichen Kaffee und lasen die Morgenzeitung.
„Schaut euch das an”, sagte einer. „Ist das nicht das ,Purple Palace’? Guckt euch all diese Frauen und Kinder an, wie sie den Schlauch halten. Das Feuer muss wohl ziemlich nah gewesen sein. Hier steht, die Malones haben es aufgehalten, bevor es Häuser erwischen konnte. Verdammtes Glück. Und eine von den Malone-Frauen hat all diese Fotos gemacht.
Nicht schlecht, was?”
Der Mann zu seiner Rechten schaute auf die Fotos und schmunzelte. „Hier, sieh mal.”
„Was?”
„Ist das nicht das Mädchen, das immer herkam und darauf gewartet hat, dass wir die Seite mit den Stellenangeboten wegwerfen?”
„Stimmt. Hab sie seit Monaten nicht mehr gesehen. Hat wohl einen Job im ,Palace’
bekommen. Ich hab gehört, es hat den Besitzer gewechselt. Soll wohl eine Pension oder so was werden. Vielleicht kocht sie ja dort.”
„Ich weiß nicht. Mir ist nur immer aufgefallen, dass sie stets für sich blieb. So, als wäre sie schüchtern … oder als wenn sie was zu verbergen hätte.”
„Hm. Hast du all die Kleinen auf dem Foto gesehen? Diese Malones vermehren sich ja wie die Kaninchen. Aber es könnte keine bessere Familie treffen. Wir könnten mehr dieser ehrlichen, hart arbeitenden Leute hier gebrauchen.”
„Recht hast du”, sagte die Kellnerin. „Wollt ihr noch eine Tasse?” Sie hielt die Kanne über ihre Becher, und die zwei Stammgäste nickten. Dann wandte sie sich an den Fremden, der zwei Hocker weiter saß. „Was ist mit Ihnen, Sir?”
Er stand auf, warf einen Fünf-Dollar-Schein auf den Tresen und lächelte. Es war ein etwas schmieriges Lächeln. „Nein, danke. Ich habe alles, was ich brauche.”
Sie sahen dem großen Mann nach, als er selbstsicher zur Tür ging.
„Was war das denn für einer?” fragte einer der Stammgäste.
Die Kellnerin stemmte eine Hand in die Hüfte und kniff die Augen zusammen. „Ich weiß nicht. Er ist in den letzten Monaten immer mal wieder hier gewesen. Ich erinnere mich an ihn, weil er immer gutes Trinkgeld gibt. Aber irgendwas an ihm lässt mir die Haare zu Berge stehen. Hätte nichts dagegen, wenn er nicht wiederkäme.”
Sie beobachtete ihn, bis der Mann in seinen schwarzen Cadillac stieg, und wandte sich dann
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