Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang
besonderer Sorg falt. Das Fremde hat eine eigene Anziehungskraft. Wenn ich das Fremde in mir behutsam behandle, dann bin ich einverstanden mit dem Rätselhaften meines Lebens und meiner Existenz.
So wird Frieden möglich
Thomas von Kempen, der Autor der ,,Nachfolge Christi", die ne ben der Bibel seit dem 15. Jahr hundert über lange Zeit das meistgelesene Buch war, gibt den Grund für den Unfrieden an, in dem viele Mensch en leben: ,,Wir könnten in Frie den leben, wenn wir uns nicht pausenlos mit dem beschäftigen würden, was andere Leute sagen und tun." Dieses Wort ist heute genauso aktuell wie damals. Viele Menschen kreisen ständig darum, was andere von ihnen denken oder was sie über sie sagen. Sie haben Angst, die anderen könnten schlecht von ihnen reden. Eine andere Gruppe von Menschen beschäftigt sich mit den Worten und Taten anderer. Sie regen sich ständig da rüber auf, was der oder jene ge sagt oder getan hat. Sie lesen in der Zeitung oder in der Illustrierten die Skandalgeschichten irgendwelcher Schauspieler oder Adliger, um sich darüber zu entsetzen. Statt mit sich in Frieden zu leben, brauchen sie andere, um ihren inneren Unfrieden auf sie zu projizieren. Doch das geben sie n icht zu. So sind sie immer unzu frieden mit der Welt und letztlich mit sich selbst. Herzensruhe stellt sich ein, wenn wir mit den anderen ve rsöhnt sind und sie so sein las sen können wie sie sind. Und wirklicher innerer Friede ist ein Raum, in dem wir mit uns selbst und mit unserer Umgebung, ja mit der ganzen Schöpfung in Einklang leben.
Eins mit uns selbst
Mit sich selbst eins sein, das möchten wir im Grunde alle. Die Frage ist, wie das geht. Jesus zeigt uns im Johannesevangelium einen Weg. Da bittet er seinen Vater für seine Jünger, dass ,,sie eins sind wie wir" (Joh 17,11). Diese Bitte be zieht sich nicht nur auf die Einheit der Christen untereinander, sondern auf die Einheit mit uns selbst. Wir werden nur eins mit uns selbst, wenn wir e s machen wie Jesus, der vom Him mel herabgestiegen ist, um alles Menschliche in die Einheit mit Gott hineinzunehmen. So werden auch wir nur eins, wenn wir den Mut haben, in die Tiefen unseres Menschseins, in die Abgründe un serer Seele, in die Tiefen unse res Unbewussten hinabzusteigen. Nur das, was wir selbst berühren, kann in die Einheit mit Gott kommen. Und nur dann werden wir einverstanden sein mit uns selbst. Denn alles in uns ist dann von Gottes Liebe erfüllt. Mit uns eins sein vermögen wir nur, wenn wir uns zugleich in Gott wissen. So betet Jesus: ,,Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein." (Joh 17,21)
Schwäche wird Stärke
Was uns am meisten hindert, mit uns in Ein klang zu kommen, ist die Ablehnung gegen über so vielem, was wir in uns wahrnehmen. Wir haben ein so hohes Idealbild von uns, dass wir uns schwer tun, uns mit unserer Realität auszusöhnen. Friedrich Nietzsche sagt zu sol chen Mensche n, die sich nicht verzeihen kön nen, dass sie so sind, wie sie sind und ver mutlich auch zu sich selbst: ,,Wirf das Missvergnügen über dein Wesen ab! Verzeihe dir dein eigenes Ich!" Wie soll das geschehen, mir mein eigenes Ich verzeihen? Ich kann doch nichts dafür, dass ich so bin, wie ich bin. Doch in meiner Seele entdecke ich Vorwürfe gegen mein Ich. Ich kann mir nicht vergeben, dass ich diese Schwächen habe, diese Eigenschaften, die ich gar nicht an mir mag. Doch erst wenn ich mir selbst vergeben kann, verlieren diese vermeintlichen Schwächen ihre destruktive Kraft. Wenn ich mir vergebe, wandeln sich meine Schwächen auf einmal in Stärken um. Dann wird mein mangelndes Selbstvertrauen zur Fähigkeit, andere zu verstehen und sie auf zurichten.
Das einzige Gebet
Ein wichtiger Weg, in Einklang mit sich selbst zu kommen, i st die Dankbarkeit. Meister Eck hart schreibt: ,,Wenn das einzige Gebet, was du in deinem ganzen Leben sagst, ist: ,Ich danke dir` , das würde genügen." Viele Men schen bitten Gott, er möge sie doch stärker und gesünder und erfolgreicher machen. Sie können sic h nur annehmen, wenn sie so wer den, wie sie es sich selbst vorstellen. Dafür möchten sie Gott einspannen. Meister Eckhart meint, das tie fste Gebet sei das Danken. Meis ter Eckhart sagt gar nicht, wofür wir danken sollen. Das einfache ,,Ich danke dir" genügt. Das kann ich immer und überall sagen. Wenn mir etwas gelungen ist, bete ich: ,,Ich danke dir." Wenn mir etwas misslungen ist, fällt
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