Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang
miteinander zusam men. In der Tiefe ist alles eins. So zeigt uns die Einsamkeit den Weg in den Grund der Welt, auf dem unser Dasein gründet.
Einzigartig
Von Hermann Hesse stammt das bekannte Wort: ,,Leben ist Einsam sein. Kein Mensch kennt den andern, jeder ist allein." Das Wort kann als Klage über die menschliche Einsamkeit verstan den werden. Es kann aber auch eine positive Aussage über un ser Wesen sein. In der Tiefe je des Menschen erf ährt er sich allein. Es gibt ei nen Grund in mir, in den die anderen nicht schauen und den sie nicht verstehen können. Aber diese Erfahrung der Einsamkeit isoliert mich nicht. Vielmehr gibt sie mir meine wahre Würde. Ich bin als einsamer auch einzigartig. So wie ich fühle, fühle nur ich. So wie ich sehe, sehe nur ich. Wenn ich das bewusst erlebe, dann bin ich dankbar für mein Einsam sein. Denn ich spüre, dass ich gerade in meiner Einsamkeit und Einzigartig keit etwas vom Wesen Gottes ver stehe, der von sich sagt: ,,Ich bin der ich bin." In meinem Einsam sein spüre ich, was es heißt: ,,Ich bin. Ich bin einfach da. Ich lebe."
Schau auf den Grund
Friedrich Nietzsche hat den Sinn der Einsamkeit verstanden, wenn er schreibt: ,,Wer die letzte Einsamkeit kennt, kennt die letzten Dinge." Wer seine Einsamkeit in der letzten Tiefe annimmt, der kommt i n Berührung mit den letzten Din gen, mit dem Wesen aller Dinge, letztlich mit Gott, dem Urgrund allen Seins. Er schaut in den Abgrund des Geheimnisses unseres Lebens. Und auf dem Grund allen Seins wird ihm alles klar. Das ist der Sinn der Kontemplation, wie ihn die frühen Kirchenväter verstanden haben: Ich schaue auf den Grund. Dort ist mir alles klar. Ich sehe nicht etwa s Bestimmtes. Ich kann nicht er klären, was ich sehe. Es ist vielmehr ein reines Schauen, für das alles klar wird. Alles klärt sich auf, auch wenn es unerklärlich bleibt.
Wahre Einkehr
Ein Weg, um mit sich in Einklang zu kommen, ist die Einkehr. Wer be i sich selbst einkehrt, der ent deckt den inner en Reichtum seiner Seele. Im In nern so hat es Augustinus erfahren begeg nen wir Gott. Denn Gott ist uns innerlicher als wir es uns selbst sind. Viele Menschen kehren lieber in eine Wirtschaft ein. Das kann auch schön sein, wenn man nach langer Wanderung einkehrt und Erquickung erfährt. Doch die wahre Einkehr geschieht in uns selbst. Manche meinen, diese Einkehr sei entweder langweilig oder aber gefährlich, weil man ja das innere Chaos entdecken könnte. Doch nur wer es wagt, bei sich einzukehren, kann zur Einheit mit sich gelangen und zum Einklang mit sich kommen.
Innerlich heiter
Menschen, die zu viel vom Leben erwarten, tun sich schwer dami t, einverstanden zu sein mit ih rem Leben. Geor ge Bernard Shaw hat für sich ei nen Weg gefunden, in Einklang zu kommen mit seinem Leben: ,,Ich habe gelernt, vom Leben nicht viel zu erwarten. Das ist das Geheimnis echter Heiterk eit und der Grund, warum ich an genehme Über raschungen statt trostloser Ent täuschungen erle be." Weil er sich keine Illusio nen über sein Leben macht und das Gelingen seines Leben s nicht von bestimmten Erwartun gen abhängig sein lässt, darum ist er im Ein klang mit sich se lbst. Und er kann innerlich hei ter und gelassen sein und dankbar für die angenehmen Überraschungen, die ihm das Le ben doch immer wieder bereitet.
Was das Herz mir sagt
Im Franziskanerkloste r von Lyon steht eine In schrift, die uns einen Weg weist, wie wir mit un serem Leben zufrieden sein können: ,,Hüte dich, alles zu begehre n, was du siehst, alles zu glau ben, was du hörst, alles zu sagen, was du weißt, und alles zu tun, was du kannst!" Wer alles möchte, was er sieht, der kommt nie zu sich selbst. Er macht das Glück von dem abhängig, was er hat. Und er sieht immer neue Dinge, die er nicht hat. Also wird er nie im Einklang sein mit sich selbst. Wer alles sagen muss, was er weiß, der setzt sich ständig unter Druck, noch dies oder jenes beizusteuern zum Gespräch. Er muss sein ganzes Wissen vor den Menschen ausbreiten. Und er wird nie das Echo erleben, das er ersehnt. Es braucht die Haltung, sich mit dem zu bescheiden, was das Herz mir sagt. Dann bin ich frei von dem Druck, alles sagen, al les tun, alles glauben zu müssen.
Auf dem Grund der Seele
Viele bemühen sich, das zu tun, was von ihnen erwartet wird. Sie meinen, sie würden dann in Einklang komme n, wenn sie alle Erwartungen ih rer Umgebung erfüllen. Doch sie machen sich von den Me nschen
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