Lass es bloss nicht Liebe sein
heiraten, um auf unbestimmte Zeit in Rom leben zu können.«
Lily japste nach Luft.
Er fasste ihre Hand, nahm ihr den Löffel weg und küsste ihre Fingerspitzen. » Die Idee hat was, findest du nicht?«
» Hey, das ist jetzt mein Löffel«, muffelte sie und hielt ihm ihre ausgestreckte Hand hin. » Den kannst du mir nicht mehr wegnehmen.«
Er lachte und drückte ihn Lily in die Hand. » Wir werden vorher noch ein bisschen Zeit in Sydney verbringen, danach kannst du entscheiden.«
Lily betrachtete den Löffel. Sie war sich ziemlich sicher, wie ihre Antwort ausfallen würde. Trotzdem wollte sie ihn noch ein wenig zappeln lassen. Sie legte den Löffel beiseite und machte sich über die Zucchini her.
» Wenn du aufgegessen hast, gehen wir nach Hause und halten Siesta. Ich hab jede Menge Pläne für den heutigen Nachmittag.«
Sie wischte ihren Teller mit einem Stück Weißbrot sauber. In Rom machte man das so– sie hatte es den anderen abgeschaut.
» Ich hab noch ein Gedicht für dich«, sagte er, als sie auf die sonnige Straße hinaustraten. Er fasste ihre Hand. » Aber nichts Russisches, sorry. Die Übersetzungen russischer Gedichte sind häufig grottenschlecht. Es ist was Englisches. Möchtest du es hören?«
» Sei ehrlich, du brennst darauf, es loszuwerden.« Sie stellte sich auf Zehenspitzen, um ihn zu küssen.
» Ich brauchte eine Weile, um es auswendig zu lernen, folglich kann ich es nicht mal eben so runterleiern– und ich muss in einem warmen Bett neben dir liegen, damit ich den Ton richtig treffe.«
» Wie heißt es?«
»› Love-Lily‹, von Dante Gabriel Rossetti.«
» Wo hast du das Gedicht entdeckt?«
» Das war einen Tag, nachdem ich dich kennen lernte. Weißt du noch? Wir haben zusammen Obst eingekauft, und du hast mir das mit deinem Namen erzählt.«
Lily schmiegte seufzend ihren Kopf an seine Brust und lächelte hingebungsvoll. Der Tag, nachdem sie sich kennen gelernt hatten. Es kam ihr vor, als würden sie sich schon ewig kennen.
Between the hands, between the brows,
Between the lips of Love-Lily
A spirit is born whose birth endows
My blood with fire to burn through me;
Who breathes upon my gazing eyes
Who laughs and murmurs in mine ear
At whose least touch my colour flies
And whom my life grows faint to hear.
Danksagung
Mein Dank gilt Bernadette Foley, Ali Lavau und dem Team von Hachette Australia, dem Queensland Writers Centre, Kim Wilkins und Annette Fioretti.
Vielen Dank auch an Narelle Johnson für ihre wertvollen Ratschläge, an den Grey Havens Trupp für den großzügigen E-Support und an Alexander McNabb, der brav seine Hausaufgaben gemacht hat.
Und ein ganz großes Dankeschön geht an Nino– un buon barista e consort infinitamente paziente.
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