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Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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kennenlernen muss?“ Sie hoffte inständig, dass ihre Großmutter sie nicht dabei beobachtet hatte, wie sie Rafe mit den Blicken förmlich ausgezogen hatte. „Habt ihr beide schon mal daran gedacht, eine Partnervermittlung aufzumachen?“
    „Und du könntest unsere erste Klientin sein.“ Kat zwinkerte ihr zu, wobei ihre riesigen silbernen Ohrringe hin und her schaukelten.
    Seit dem dritten Todestag von Sarahs Ehemann, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war, hatte Kathleen ihre Bemühungen verdoppelt, ihre Enkelin zu verkuppeln.
    „Vielen Dank, aber ich muss leider absagen.“ Rasch umarmte Sarah ihre Großmutter und drängte sie auf den von Palmen gesäumten Eingang zu. „Das ist furchtbar lieb von dir. Aber ich brauche in dieser Beziehung keine Hilfe. Und jetzt entschuldige mich bitte, aber die Arbeit ruft.“
    Am besten nahm sie gleich Rafes Bestellung entgegen, dann hatte sie es hinter sich. Schlecht schmeckende Medizin schluckte man ja auch schnell hinunter. Doch sie hatte ein bisschen Angst – weniger vor ihrem eigenen Temperament, sondern vielmehr vor der verräterischen Hitze, die sich wieder bei ihr bemerkbar machte. Törichte Erinnerungen, die ihm ganz bestimmt nichts mehr bedeuteten. Und trotzdem besaßen sie die Macht, ihren Herzschlag zu beschleunigen.
    Kat allerdings rührte sich nicht vom Fleck. „Was ist denn falsch daran, wenn ich meine Lieblingsenkelin in ihrer Pause zu einem Kaffee einladen möchte?“
    „Erstens bin ich deine einzige Enkelin, und zweitens habe ich erst in einer Stunde Pause. Mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut.“ Falls es ihr gelang, sich von den sinnlichen Erinnerungen, die sie mit diesem vermaledeiten Kerl am Fenster teilte, nicht überwältigen zu lassen. „Ich mache mir bloß Sorgen, dass die Fabrik geschlossen wird – so wie jeder hier.“
    Rafes Rachefeldzug, den er gegen Ronald Worth führte, würde die ganze Stadt teuer zu stehen kommen. Als sie noch zusammen gewesen waren, hatte er ihr von seinen Plänen erzählt, Worth Industries in den Untergang zu treiben. Doch sie hätte nie gedacht, dass er dieses Vorhaben jemals in die Tat umsetzen würde – vor allem deshalb nicht, weil so viele andere Menschen darunter leiden würden. Ihr kam es so vor, als wäre es gestern gewesen, dass sie sich gemeinsam über soziale Ungerechtigkeiten hatten ereifern können.
    Neckisch zupfte Kathleen an Sarahs Pferdeschwanz. „Na, gut. Ich lasse dich in Ruhe – fürs Erste jedenfalls. Aber ich muss wirklich mit dir sprechen. Lass uns morgen zusammen zu Abend essen. Ich koche auch. Und ich weiß genau, dass du morgen deinen freien Tag hast, also keine Ausreden“, setzte ihre Großmutter hinzu und eilte davon, bevor Sarah widersprechen konnte.
    Als Kathleen nun fort war, gab es keinen Grund mehr, die Begegnung mit Rafe noch länger hinauszuschieben. Als Sarah zum Tisch hinübersah, stellte sie zu ihrer Enttäuschung fest, dass ihr Exfreund sich in der Zwischenzeit nicht einfach in Luft aufgelöst hatte, sondern immer noch traumhaft aussah mit seinem verwegen zerzausten blonden Haar.
    Block und Stift fest umklammert, bereitete sie sich innerlich auf den Showdown vor, bevor sie sich auf den Weg zum großen Panoramafenster mit Blick auf den Pazifik machte. Das Gebäude lag fünfzehn Meter über dem Meeresspiegel auf einer Klippe, von der in den Stein gehauene Treppen hinunter zum Sandstrand führten. Dort befand sich in einer natürlichen Bucht ein abgeschiedenes Plätzchen inmitten der Felsen – das auch sehr romantisch war, wie Sarah aus der Zeit wusste, als sie mit Rafe zusammen gewesen war.
    Es hatte wehgetan, nach dem Highschoolabschluss nie wieder was von ihm gehört zu haben, aber endlich hatte die quälende Warterei ein Ende. Vorbei die Zeit, in der sie sich immer wieder ausgemalt hatte, wie es wohl sein würde, sollten sich ihre Wege doch noch einmal kreuzen. Jetzt würde sie ihm ein Wiedersehen bescheren, das er so schnell nicht vergessen würde.
    In den vergangenen vierzehn Jahren hatte Rafe Cameron recht erfolglos versucht, Sarah Richards zu vergessen. Schon lange bevor sie nach seinem Fortgang aus Vista del Mar einen anderen geheiratet hatte, hatte sie sich unauslöschlich in sein Gedächtnis gebrannt.
    Nicht, dass er ihr gegenüber Groll empfand – nicht viel jedenfalls.
    Während er nur mit halbem Ohr seinem Stiefbruder zuhörte, der ihm gegenübersaß, beobachtete Rafe, wie Sarah – das kastanienbraune Haar zu einem Pferdeschwanz

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