Lass los, was dich klein macht
Rechtschreibschwäche?
Dies ist der Schlüssel für Veränderung. Schauen Sie doch mal andere Menschen an: Oft sind es die Macken und vermeintlichen Fehler, die sie erst interessant machen.
Selbstakzeptanz bedeutet also keineswegs ein resignatives Sich-Abfinden. Es bedeutet, dass Sie auch die Seiten an Ihnen ganz bewusst als Teil Ihrer Persönlichkeit annehmen, die Sie als negativ empfinden. Stehen Sie zu ihnen, sodass Sie in Frieden mit sich selbst leben können.
Wachsen wie ein Baum
Stellen Sie sich einen Baum vor, der jedes Jahr ein Stück wächst. Er ist immer »fertig« und schön, so wie er ist. Trotzdem treibt er immer wieder aus, entwickelt neue Zweige und Verästelungen. Eine Haltung der Selbstakzeptanz bewirkt, dass Sie sich als »fertig« und gut betrachten, so wie Sie sind. Ihre Entwicklungsziele ( siehe ab › ) und das Vertrauen, das Sie in Ihr Potenzial, Ihre Fähigkeiten und Ressourcen setzen, geben den Antrieb dafür, dass – im übertragenen Sinne – neue Zweige, Blätter und Blüten entstehen.
Bedenken Sie: Sie sind der einzige Mensch, mit dem Sie immer zusammen sein werden – Ihr Leben lang. Schon allein deswegen ist es wichtig, ein freundliches und wertschätzendes Verhältnis zu sich selbst zu entwickeln und zu pflegen, oder? Selbstakzeptanz bedeutet letztlich, Ihr Leben lang mit sich selbst befreundet zu sein.
Bewusste Veränderung
Es ist möglich, Schritt für Schritt zu einer solchen Haltung zu finden – wenn Sie es wollen. Haben Sie dieses Buch bis hierher gelesen, dann verspüren Sie mit Sicherheit den Wunsch nach Veränderung. Der große Wandel wird deshalb nicht urplötzlich über Sie kommen. Aber wenn Sie sich die Anregungen und Anstöße, die Sie hier bekommen, zunutze machen, wird sich etwas an Ihrer Einstellung verändern. Damit Sie diese kleinen Schritte bewusst wahrnehmen können, ist es hilfreich, ein Arbeitsbuch anzulegen. Es ist für die Übungen dieses Kleinen Coaches gedacht, und Sie können darin außerdem notieren, wenn Ihnen eine Veränderung auffällt oder Sie eine Erkenntnis haben. Ob es sich dabei um ein hübsch gebundenes Büchlein, ein Ringbuch mit losen Blättern oder um einen Dateiordner handelt, ist nicht wichtig. Entscheidend ist, dass Sie mit sich und Ihren Fortschritten in Kontakt bleiben.
Mit Stärken und Schwächen
Im Folgenden finden Sie eine Übung für Ihr neues Arbeitsbuch. Sorgen Sie dafür, dass Sie etwa eine halbe Stunde ungestört sind. Jetzt dürfen Sie sich einmal nach Herzenslust Ihren Schwächen widmen und dabei so richtig vom Leder ziehen.
Person und Eigenschaften, Person und Fähigkeiten, Person und Verhalten sind jeweils zwei verschiedene Dinge. Mag sein, dass Ihre englischen Grammatikkenntnisse unzureichend sind, Ihre Aufschläge im Volleyball schwach, Ihre Chancen auf einen neuen Job niedrig und Ihre Kochkünste bescheiden – das tut Ihrem Wert als Mensch keinen Abbruch. Menschen mit Schwächen im Selbstwertgefühl werfen diese Dinge jedoch meist in einen Topf: Weil ich durch den laschen Aufschlag das Spiel vermasselt habe, bin ich eine Null.
Solche Verallgemeinerungen gilt es aufzulösen. Ganz egal, wie Ihre Leistung im Volleyball war: Sie sind ein wertvoller und liebenswerter Mensch. Stehen Sie zu Ihren Schwächen, anstatt sich ständig dafür zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Kritisieren Sie höchstens einzelne konkrete Verhaltensweisen, aber nicht sich selbst als Person.
Und noch etwas: Auch Gefühle und Fakten sind zwei verschiedene Dinge. Wenn Sie sich unzulänglich fühlen, heißt das nicht, dass Sie unzulänglich sind. Es spiegelt lediglich Ihre Denk- und Fühlgewohnheiten wider. Es war für Sie eben bislang üblich, sich selbst für Fehler und Schwächen zu verurteilen.
Übung: Sich Schwächen verzeihen
Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und einen Stift und vervollständigen Sie die folgenden Sätze:
Was ich an mir am wenigsten leiden kann, ist …
An meinem Aussehen macht mir am meisten zu schaffen …
Als meine schlechten Eigenschaften betrachte ich …
Außerdem schäme ich mich besonders für …, weil …
Worin ich mich anderen unterlegen fühle, ist …
Mein größtes Problem in Bezug auf mich selbst ist …
Besonders neidisch bin ich auf …
Was spüren Sie jetzt, da alles schwarz auf weiß dasteht? Bestürzung darüber, dass Sie eine so schlechte Meinung von sich haben? Erleichterung darüber, sich alles von der Seele geschrieben zu haben? Eine Mischung aus beidem?
Ziehen Sie einen Strich unter Ihre Liste
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