Lass los, was dich klein macht
Schlüssel: Persönlichkeit zeigen ( ab › ) und unter dem 7. Schlüssel: Kommunikative Kompetenz üben ( ab › ).
Und welches innere Bild haben Sie von sich selbst?
WARUM DENKEN DIE EINEN WOHLWOLLEND über sich selbst, während die anderen sich ständig selbst kritisieren, immerzu herabsetzen und im Grunde nie wirklich mit sich zufrieden sind? Warum können manche Menschen sich gut in eine Gruppe einbringen, während andere Probleme damit haben, wahrgenommen zu werden und sich Gehör zu verschaffen? Warum sagt der eine angesichts einer Herausforderung: »Okay, das probiere ich mal aus«, während der andere verzagt murmelt: »Das versuche ich gar nicht erst, ich kriege es eh nicht hin«? Warum verschmerzen manche Menschen Rückschläge und Niederlagen besser als andere und erholen sich schneller davon?
Diese unterschiedlichen Denk- und Verhaltensweisen beruhen auf dem individuellen Selbstwertgefühl. Es setzt sich aus drei wichtigen Komponenten zusammen: der Selbstakzeptanz, dem Selbstvertrauen und der kommunikativen Kompetenz.
Wie Sie sich erleben und verhalten, hängt also zum einen von dem inneren Bild ab, das Sie von sich haben; zum anderen von dem, was Sie sich zutrauen; und außerdem von der Resonanz, die Ihr Verhalten und Sie selbst als Person bei anderen hervorrufen. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie es dazu kommt und welche Faktoren das Selbstwertgefühl beeinflussen.
Die drei Säulen des Selbstwertgefühls
Aus gutem Grund heißt es nicht »Selbstwert wissen «, sondern »Selbstwert gefühl «. Es geht also nicht um vermeintlich objektive Gründe, warum wir okay sind. Vielmehr ist der Selbstwert etwas Gefühltes, eine subjektive Einschätzung unseres Wertes, unserer Bedeutung und unseres Status.
Wenn das Selbstbild (wie wir uns also selbst empfinden) mit dem Fremdbild (wie andere uns sehen) übereinstimmt und beides von Wertschätzung geprägt ist, tut das dem Selbstwertgefühl gut. Wir fühlen uns sicher und akzeptiert.
Dissonanzen zwischen dem Selbstbild und dem Fremdbild rufen dagegen stets Unsicherheit hervor:
Besitzen wir ein positives Bild von uns selbst, stoßen aber in unserem Umfeld auf Geringschätzung oder Ablehnung, fühlen wir uns missachtet und verkannt.
Haben wir von uns selbst den Eindruck, unzulänglich zu sein, erhalten aber von anderen viel Anerkennung, können wir diese positive Resonanz nicht richtig annehmen. Schlimmstenfalls fühlen wir uns wie Hochstapler und denken insgeheim: »Wenn die anderen sehen würden, wie ich wirklich bin, dann hätten sie keine so gute Meinung von mir.«
Selbst + Wert + Gefühl
Selbst: Die unverwechselbare Persönlichkeit. So nehmen wir unsere Identität wahr; daran erkennen uns andere.
Wert: Der Maßstab, mit dem wir unsere eigene Bedeutung einstufen.
Gefühl: Die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt und uns selbst empfinden. Es bestimmt, wie wir auf Reize und Impulse reagieren.
Wurzeln im Gestern
Wichtig ist also zum einen, um den eigenen Wert zu wissen und ihn sich vor allem zu glauben. Zum anderen aber kommt es darauf an, sich in einem Umfeld zu bewegen, das diesen gefühlten Wert auch zu würdigen weiß.
Im Idealfall entspricht das unseren allerfrühesten Erfahrungen. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, in Resonanz mit anderen zu sein: zu sehen und gesehen zu werden, zu hören und gehört zu werden, auf andere zu reagieren und zu spüren, dass sie wiederum auf uns reagieren. Wir kommen damit schon auf die Welt. Viel oder wenig Selbstwertgefühl dagegen besitzen wir nicht einfach von Geburt an. Das Bewusstsein für sich selbst und die eigene Bedeutung entwickelt sich erst durch viele einfache und komplexe Erfahrungen im sozialen Umfeld. Psychologisch betrachtet, sind bei der Entwicklung des Selbstwertgefühls die ersten Lebensmonate sehr bedeutsam. Die Urquellen dieser frühesten Erfahrungen liegen im Kontakt zwischen Eltern und Kind. Über die liebevolle Zuwendung und den Körperkontakt, über das Lächeln und die Freude in den Augen der Eltern erlebt ein Baby sich selbst. Unsere allererste Selbstwerterfahrung wurzelt also in der Resonanz mit anderen Menschen. Wenngleich sich unser Selbstbild und damit auch unser Selbstwertgefühl das ganze Leben lang verändert, wird der Grundstein dazu doch in der frühen Kindheit gelegt.
Selbstakzeptanz: Ich bin gut so, wie ich bin
Babys orientieren sich emotional stark daran, von der Mutter und von anderen Bezugspersonen liebevoll angenommen und versorgt zu werden. Das Bedürfnis, beachtet
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